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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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war ein zutiefst intimer Akt, passend zum Sex, den wir gerade hatten.
    Nachdem Gideon mich getrocknet hatte, setzte ich mich neben ihn und nahm den Lipgloss aus der Tasche. Über den Taschenspiegel hinweg beobachtete ich, wie Gideon das Kondom abstreifte und verknotete. Er wickelte es in eine Papierserviette und warf es in einen geschickt versteckten kleinen Abfallbehälter. Als er seine äußere Erscheinung in Ordnung gebracht hatte, befahl er dem Fahrer, unser Ziel anzusteuern. Dann lehnte er sich zurück und starrte aus dem Fenster.
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, spürte ich, wie Gideon sich immer weiter von mir zurückzog. Unbewusst wich ich vor ihm zurück ans andere Ende der Sitzbank und ahmte sein distanziertes Verhalten nach. Die Wärme, die ich eben noch empfunden hatte, war erloschen. Auf einmal war mir kalt, und ich legte mir fröstelnd die Stola um die Schultern. Gideon rührte sich nicht einen Zentimeter, als sei er sich meiner Anwesenheit überhaupt nicht bewusst.
    Plötzlich öffnete er die kleine Bar. »Brandy?« fragte er, ohne mich anzuschauen.
    »Nein danke.« Wie dünn meine Stimme klang, schien er gar nicht zu bemerken. Oder es interessierte ihn einfach nicht. Er füllte ein Glas und leerte es in einem Zug.
    Verwirrt und gekränkt streifte ich meine langen Handschuhe über und fragte mich, was ich wohl falsch gemacht hatte.

7
    Später erinnerte ich mich nur noch bruchstückhaft, was unmittelbar nach unserer Ankunft auf der Gala geschehen war. Rings um uns explodierten die Blitzlichter wie Feuerwerke, während wir am Pressepulk vorbeiliefen. Es war ein richtiger Spießrutenlauf. Doch ich achtete kaum darauf und versteckte mich hinter meinem Lächeln. Ich war in mich gekehrt und wartete nur darauf, der angespannten Atmosphäre um Gideon entfliehen zu können.
    Als wir das Gebäude betraten, rief jemand seinen Namen, und er sah sich nach der Stimme um. Ich nutzte die Gelegenheit und huschte durch die Menge von Leuten, die sich auf dem Teppich des Foyers drängten.
    Im Empfangssaal angekommen, nahm ich zwei Champagnergläser vom Tablett eines Kellners, wovon ich eines leerte, während ich den Raum nach Cary absuchte. Bald entdeckte ich ihn am anderen Ende mit meiner Mutter und Stanton. Ich durchquerte den Saal und stellte auf dem Weg den leeren Kristallkelch auf einem Tisch ab.
    »Eva!« Als Mom mich entdeckte, hellte sich ihre Miene auf. »Das Kleid steht dir ja geradezu sensationell gut!«, rief sie atemlos und küsste mich auf die Wangen. Sie hatte ein schimmerndes, eisblaues Kleid an und sah einfach umwerfend aus. An Ohren, Hals und Handgelenken trug sie glitzernde Saphire, die ihre Augen und den blassen Teint betonten.
    »Danke.« Ich nahm einen Schluck aus meinem zweiten Glas und entsann mich, dass ich ihr noch einmal für das Kleid hatte danken wollen. Das Geschenk wusste ich zwar immer noch zu würdigen, aber über den hohen Schlitz war ich inzwischen nicht mehr froh.
    Da machte Cary einen Schritt auf mich zu und fasste mich am Ellbogen. Ein Blick in mein Gesicht genügte ihm, um meinen Kummer zu bemerken. Mit einem leichten Kopfschütteln gab ich ihm zu verstehen, dass ich jetzt nicht darüber reden wollte.
    »Magst du noch ein Glas Champagner?«, fragte er leise.
    »Ja, bitte.«
    Noch bevor ich Moms Gesicht wie den Weihnachtsbaum auf dem Times Square aufleuchten sah, spürte ich Gideons Anwesenheit. Auch Stanton schien die Schultern zu straffen.
    »Eva.« Als Gideon meinen nackten Rücken berührte, musste ich ein Zittern unterdrücken. Auch seine Finger zuckten ein bisschen. Ging es ihm etwa genauso wie mir? »Du bist einfach weggelaufen.«
    Der vorwurfsvolle Ton ärgerte mich, und ich warf ihm einen Blick zu, der alles sagte, was ich in der Öffentlichkeit nicht aussprechen konnte. »Richard, kennt ihr euch?«
    »Ja, natürlich.« Die beiden Männer schüttelten sich die Hände.
    Gideon zog mich näher zu sich heran. Dann sagte er zu Stanton: »Wir haben heute Abend das Glück, die zwei schönsten Frauen von New York auszuführen.«
    Mit einem liebevollen Blick auf meine Mutter stimmte Stanton ihm zu.
    Ich leerte meinen Champagner und nahm dankbar das neue Glas entgegen, das Cary mir reichte. Der Alkohol wärmte meinen Magen und entspannte mich etwas.
    Da flüsterte Gideon mir streng zu: »Vergiss nicht, dass du mit mir hier bist.«
    War er etwa sauer auf mich? Was zum Teufel …? Meine Augen verengten sich. »Du musst gerade reden.«
    »Nicht hier, Eva.« Er nickte in die Runde und

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