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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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so hätte das sicher nicht ein Drama dieser Art ausgelöst. Und noch konnte sie auch nichts von meiner Trennung von Gideon wissen.
    »Du hast Gideon Cross erzählt, … was dir zugestoßen ist.« Ihre Unterlippe zitterte.
    Erschrocken wich ich zurück. Woher wusste sie das? Hatte sie etwa Wanzen in meinem neuen Apartment anbringen lassen? Oder in meiner Handtasche …? »Was?«
    »Tu doch nicht so unschuldig!«
    »Woher weißt du, dass ich es ihm gesagt habe?« Meine Stimme war nur noch ein qualvolles Flüstern. »Wir haben uns doch erst gestern Abend darüber unterhalten.«
    »Er hat Richard deshalb heute aufgesucht.«
    Ich versuchte, mir Stantons Miene während dieses Gesprächs vorzustellen. Allzu gelassen hatte mein Stiefvater wohl nicht reagiert. »Warum hat er das getan?«
    »Er wollte wissen, welche Maßnahmen ergriffen wurden, damit auch wirklich keine Informationen durchsickern. Und er wollte wissen, wo Nathan ist …« Sie schluchzte. »Er wollte einfach alles wissen.«
    Zischend stieß ich die Luft zwischen den Zähnen aus. Ich hatte natürlich keine Ahnung, aus welchen Gründen Gideon so handelte, aber die Vorstellung, dass er mich wegen Nathan fallengelassen hatte und jetzt dafür sorgte, dass es keinen Skandal gab, tat weher als alles andere. Ich hatte geglaubt, dass seine Vergangenheit einen Keil zwischen uns trieb, aber anscheinend war es meine eigene .
    Ich war ausnahmsweise einmal dankbar dafür, dass meine Mutter sich immer nur für sich selbst interessierte, denn so bemerkte sie nicht, dass ich vollkommen am Boden zerstört war.
    »Er hatte das Recht, es zu erfahren.« Die Stimme, mit der ich diese Worte herausbrachte, war so heiser, dass sie nicht wie meine eigene klang. »Und er hat das Recht, sich gegen Rückschläge zu wappnen.«
    »Du hast doch auch sonst keinem deiner früheren Freunde davon erzählt.«
    »Ich war auch noch nie mit jemandem zusammen, der schon durch bloßes Niesen in die Schlagzeilen gerät.« Durch das Fenster beobachtete ich den Straßenverkehr, durch den wir uns schlängelten. »Gideon Cross und Cross Industries sind ständig in den internationalen Nachrichten, Mutter. Er ist Lichtjahre von den Typen entfernt, mit denen ich auf dem College was hatte.«
    Sie erwiderte irgendetwas, aber ich hörte nicht hin. Ich musste mich schützen, deshalb schottete ich mich vor der Realität ab, die plötzlich zu sehr weh tat, als dass ich sie hätte ertragen können.
    Dr. Petersens Praxis war noch genauso, wie ich sie in Erinnerung hatte. Beruhigende, neutrale Farben machten sie zu einem ebenso professionellen wie behaglichen Ort. Dr. Petersen hatte sich ebenfalls nicht verändert – ein gut aussehender Mann mit grauem Haar und sanften, intelligent dreinblickenden blauen Augen.
    Er hieß uns mit breitem Lächeln willkommen und machte eine Bemerkung darüber, wie hübsch meine Mutter sei und wie sehr ich ihr doch ähnelte. Er betonte, wie glücklich er sei, mich wiederzusehen, und wie gut ich doch aussehe, aber derlei Kommentare waren allesamt an die Adresse meiner Mutter gerichtet. Er war ein viel zu guter Beobachter, um nicht zu bemerken, welchen Gefühlssturm ich zu unterdrücken versuchte.
    »Also«, begann er und machte es sich auf seinem Sessel bequem, während meine Mutter und ich uns auf dem Sofa gegenüber niederließen. »Was führt Sie beide heute zu mir?«
    Ich berichtete, wie meine Mutter meine Aktivitäten über mein Handy nachverfolgt hatte, und wies darauf hin, wie sehr mich das verletzt hatte. Mom wiederum erwähnte mein Interesse an Krav Maga und gab an, dies für ein Zeichen gehalten zu haben, dass ich mich nicht sicher fühlte. Ich wiederum erzählte, dass meine Mutter und Stanton das Krav-Maga-Studio so gut wie übernommen hatten, was mir förmlich die Luft zum Atmen nahm. Sie wiederum wies darauf hin, dass ich ihr Vertrauen missbraucht hätte, indem ich einem Fremden zutiefst persönliche Dinge enthüllt hätte, wodurch sie sich nackt und auf schmerzhafte Weise den Blicken anderer ausgesetzt fühlte.
    Dr. Petersen hörte uns aufmerksam zu, machte sich Notizen, und sprach wenig, bis wir fertig waren.
    Als wir schwiegen, fragte er: »Monica, warum haben Sie mir nichts davon erzählt, dass Sie Evas Handy getrackt haben?«
    Sie reckte das Kinn vor, eine vertraute Defensiv-Pose. »In meinen Augen war daran nichts auszusetzen. Viele Eltern kontrollieren ihre Kinder über Handys.«
    »Ja, ihre minderjährigen Kinder«, schoss ich zurück. »Ich bin erwachsen. Und meine

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