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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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eine Weile sättigen. Ich bin in meinem Büro, wenn Sie mich brauchen.«
    Bevor ich meine Tasche in der Schublade verstaute, schrieb ich Cary noch eine SMS, um ihn zu fragen, ob er am Samstag Zeit für die Party von Vidal Records hatte. Dann machte ich mich wieder an die Arbeit. Ich hatte begonnen, Marks Dateien auf dem Server neu zu ordnen, sie zu taggen und in entsprechende Verzeichnisse einzuordnen, damit wir unsere Portfolios auch spontan zusammenstellen konnten.
    Als Mark sich auf den Weg zu dem Meeting mit Gideon machte, klopfte mein Herz plötzlich schneller, und mein Magen krampfte sich vor Erregung zusammen. Ich konnte kaum glauben, wie aufgeregt ich war, nur weil ich wusste, was Gideon in diesem Augenblick tat, und dass er sicher an mich dachte, wenn er Mark sah. Ich hoffte, wenigstens hinterher von ihm zu hören. Bei dem Gedanken hellte meine Stimmung sich etwas auf.
    Während der nächsten Stunde war ich ganz ruhelos, weil ich erfahren wollte, wie alles gelaufen war. Mark erschien mit beschwingtem Schritt und breitem Grinsen auf dem Gesicht. Ich stand auf und applaudierte.
    Er machte eine ebenso galante wie übertriebene Verbeugung. »Ich danke Ihnen, Miss Tramell.«
    »Ich freu mich so für Sie.«
    »Cross bat mich, Ihnen das zu geben.« Er reichte mir einen versiegelten, braunen Briefumschlag. »Kommen Sie in mein Büro, dann erzähle ich Ihnen die Details.«
    Der Umschlag war schwer und klimperte. Ich fühlte, was darin war, noch bevor ich ihn öffnete. Trotzdem traf es mich hart, als meine Schlüssel auf meine Handfläche glitten. Noch nie hatte ich einen solchen Schmerz empfunden. Ich keuchte, als ich die beiliegende Grußkarte las:
    Danke, Eva, für alles. Dein G.
    Er hatte mich ganz klar abserviert. Was sollte es auch anderes sein. Sonst hätte er mir die Schlüssel ja auch nach der Arbeit auf dem Weg ins Fitnessstudio geben können.
    Meine Augen brannten. Mir war schwindlig. Ich hatte meine Orientierung verloren. War verängstigt und gequält. Wütend.
    Und ich war im Büro.
    Ich schloss also die Augen und ballte die Fäuste. Dann riss ich mich zusammen und kämpfte gegen das dringende Bedürfnis an, nach oben zu gehen und Gideon als Feigling zu beschimpfen. Wahrscheinlich betrachtete er mich als Bedrohung, als Eindringling, der unerwünscht und ungebeten seine ordentliche Welt erschütterte. Als eine, die mehr von ihm wollte als seinen heißen Körper und sein beträchtliches Bankkonto.
    Ich verschloss meine Emotionen hinter einer mentalen Wand aus Glas. Ich war mir ihrer Anwesenheit im Hintergrund zwar bewusst, aber so konnte ich den Tag immerhin überstehen. Als ich Feierabend machte, hatte ich immer noch nichts von Gideon gehört. Ich war ein emotionales Wrack, die Verzweiflung schien mich förmlich zu zerreißen, als ich das Bürogebäude verließ.
    Im Fitnessstudio verbannte ich sämtliche Gedanken aus meinem Gehirn und rannte bis zur Erschöpfung auf dem Laufband, floh vor den Seelenqualen, die mich schon bald wieder einholen würden. Ich rannte, bis mir der Schweiß in kleinen Rinnsalen das Gesicht und den Körper hinabrann und ich so erschöpft war, dass meine Beine unter mir nachgaben.
    Angeschlagen und ermattet ging ich unter die Dusche. Anschließend rief ich meine Mutter an und bat sie, Clancy zum Fitnessstudio zu schicken, damit er mich zu unserem Termin mit Dr. Petersen bringen konnte. Diese letzte Aufgabe würde ich so gerade noch bewältigen können, bevor ich endlich nach Hause gehen und auf dem Bett zusammenbrechen konnte.
    Während ich draußen auf die Limousine wartete, fühlte ich mich isoliert und fremd inmitten all der Menschen, die an mir vorbeiliefen. Da fuhr Clancy endlich vor, stieg aus und hielt mir die Hintertür auf. Verblüfft stellte ich fest, dass meine Mutter bereits im Wagen auf mich wartete. Sie war früh dran. Ich hatte eigentlich erwartet, zu Stantons und ihrem Apartment gefahren zu werden und dort noch zwanzig Minuten oder länger auf sie warten zu müssen. Zumindest lief es sonst immer so.
    »Hey Mom«, sagte ich müde und machte es mir auf dem Sitz neben ihr bequem.
    »Wie konntest du das tun, Eva?«, weinte sie in ein mit Monogramm besticktes Taschentuch hinein. Ihr Gesicht war sogar jetzt noch schön, auch wenn es durch die Tränen gerötet und feucht war. »Warum?«
    Ihr Jammer riss mich aus meinen eigenen qualvollen Gedanken. Ich runzelte die Stirn und fragte: »Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?«
    Wenn sie von dem neuen Handy erfahren hatte,

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