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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Oberlippe unglaublich gut aus. Sein Körper sah nicht wirklich groß aus. Er trug die schwarzen Klamotten eines Kriegers. Natürlich gehörten metallische Ellenbogen- und Beinschützer, sowie zwei silberne, spitze Samureischwerter jeweils in einer Hand dazu.
Ich hielt inne. Samureischwerter? Kleiner Körper? Dunkelblonde Haare? Ein Ritter? Blonde Frauen?
Mein Atem beschleunigte sich.
Sota öffnete lächelnd die Augen und kaum sah ich in den wilden Strudel von blauer Farbe, da durchfuhr mich solch ein großer Schreck, dass ich kreischend aufsprang und ein paar Schritte mit geweiteten Augen zurückwich.
Wie war es möglich, dass der Krieger, der mich bis vor einigen Monaten noch mit dieser blonden Frau brutal ermorden wollte, jetzt seelenruhig mit seiner Rüstung vor mir saß und den Sohn eines eines Clananführers darstellte. Wie konnte das sein? Ich traute meinen Augen nicht. Wie hatte er mich gefunden? War er diese grausame Person überhaupt oder war es ein anderer Krieger gewesen? Aber er sah genau gleich aus! Hatte er vor, mir nachher irgendetwas anzutun? War er wirklich der Sohn von Seung-Hyung? Wusste sein Vater, wer sein Sohn wirklich war? Erst jetzt fiel mir auf, dass Chiron und Soo-Jung die beiden anderen Krieger sein mussten, die Aaran Grant angeblich aus der Unterwelt von Hades geholt hat. Stimmte dieses alte Gerücht? Wurden diese drei Krieger wirklich im 9. Jahrhundert aus Japan in die Unterwelt verbannt? Was könnte der Grund gewesen sein? Ein kleiner Teil von mir konnte einfach nicht glauben, dass Soo-Jung böse ist. Chiron konnte ich nicht beurteilen, weil dieser noch gar nicht mit mir gesprochen hatte und anscheinend wirklich von Natur aus eine ernste Person zu sein schien. Bei Sota jedoch war ich mir sicher, dass er nicht für Aaran arbeitete. Dieser hätte niemals bepfohlen, mich zu töten. Jemand anderes musste ihn aus der Unterwelt geholt haben. War es vielleicht Kelly gewesen? Das würde jedenfalls mehr Sinn ergeben. Sie wollte mich schließlich, soweit ich wusste, tot sehen.
>> Chalina, was ist los mit dir? Beruhige dich!<<
Teresha war ebenfalls aufgesprungen und hatte mich sofort in ihre Arme genommen. Ich nahm nur ganz vage war, wie mich abgesehen von Sota alle anderen verwirrt ansahen und jetzt bestimmt dachten, ich wäre verrückt, was ich ihnen auch nicht übel nahm. Immerhin dachte ich gerade dasselbe von mir. Wenn Sota wirklich das Monster war, das mich hatte töten wollen, dann durfte ich doch nicht so panisch reagieren. Wenn ich mich nicht auf der Stelle zusammenriss könnte er meine Angst vor ihm womöglich ausnutzen und mich mit einer gemeinen Falle umbringen.
Also atmete ich einmal tief durch, um meinen Kopf freizubekommen und straffte dann meine Schultern. >> Entschuldige. Ich... Ich sollte wohl doch zu dem Arzt gehen, den du mir empfehlen wolltest.<<
Mit gehobenen Augenbrauen löste sie sich von mir. >> Ist das dein Ernst? Fühlst du dich doch krank?<<
>> Ja, ein bisschen.<<
Ich hatte fürchterliche Kopfschmerzen.
>> Wie wäre es, wenn ich sie untersuche?<< fragte Sota plötzlich, woraufhin ich unauffällig zusammenzuckte.
>> Wieso denn das?<< fragte Chiron leicht angesäuert. >> Sota, du weißt, wer sie ist.<<
Wieder musste ich innehalten. Hatte ich mich verhört? Wussten sie etwa, dass ich Aaran Grants Ehefrau bin? Fürchteten sie sich vor ihm?
>> Ich habe ein Jahr lang Medizin studiert.<< Sota wand sich mit flehendem Blick seinem Vater zu, der nachzudenken schien. >> Vater, ich möchte das, was ich gelernt habe, nicht vergessen. Ich kann sie wieder gesund machen. Ihr werdet schon sehen.<<
Einen Augenblick lang herrschte Stille. Ich überlegte, ob ich einfach sagen sollte, dass ich nicht mit ihm alleine sein will. Allerdings befürchtete ich, dass Seung-Hyung dann ein schlechtes Bild von mir bekommen würde. Das wollte ich nicht. Irgendwie mochte ich diesen alten Mann, der von nichts eine Ahnung zu haben schien. Seine Miene blieb zwar die ganze Zeit ernst, aber er strahlte etwas aus, dass mich, wenn ich ihn anschaute, ein bisschen zu beruhigen schien.
>> Na schön.<< Nachdem er sich erhoben hatte, standen auch Chiron und Soo-Jung auf.
Mir dagegen klappte bloß fassungslos die Kinnlade auf und Panik ergriff mich. Ich krallte meine Hände in Tereshas Jacke.
>> Lass mich nicht mit ihm alleine.<< Während ich ihr dies zuflüsterte, blieb mein Blick weiterhin fest und auch erschrocken auf Sota gerichtet, der jetzt die Augen zusammenkniff. Warum bemerkte außer mir niemand, dass er

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