Cruel World
Menschen wie dich.
Ich schluckte laut und ließ meinen Blick panisch umher gleiten. Gab es denn nichts, was mich jetzt noch retten könnte? War ich dem Tod geweiht? Das konnte doch nicht sein! Mein Verstand wollte es nicht wahrhaben. Irgendetwas oder irgendjemand musste mich einfach gleich retten. Ich hatte nicht das Gefühl, gleich mein Leben zu verlieren. So etwas müsste sich doch anders anfühlen. Ich dachte eigentlich immer, dass man vorbereitet sein würde, wenn man wusste, dass man keine Chance mehr hatte, doch der letzte Funken an Hoffnung in mir war noch nicht erloschen.
Ohne mir jetzt weiterhin meine Angst anmerken zu lassen, stellte ich mich mit ernstem Ausdruck aufrecht hin und reckte das Kinn nach vorne. He, ihr solltet wohl besser verschwinden.
Der Bullige strich mit seinen Nägeln fest über meine Stirn, um es danach von seinen Fingern zu lecken, woraufhin ich leise aufstöhnte wegen der Schmerzen. Ich dachte eher daran, dass wir uns mit solch einer leidenden Schönheit zuerst ein bisschen amüsieren, bevor wir ihr das Leben nehmen.
Der andere Mann lachte wieder. Vielleicht sollten wir sie zu Unseresgleichen machen! Dann hätten wir unser eigenes Sexspielzeug!
Wie könnt ihr es wagen, an so etwas zu denken! rief ich aufgebracht und kniff die Augen zusammen, als ich den Vampir vor mir wegschubste, denn er fiel kurzerhand jaulend zu Boden.
Zuerst dachte ich, dass er sofort aufspringen und mir den Kopf abreißen würde, aber da irrte ich mich wohl gewaltig.
Stattdessen blieb er mit offenem Mund sitzen und schaute abwechselnd von dem bulligen Mann zu mir und wieder zurück, bis sein ehrfürchtiger Blick an meinen Augen hängen blieb.
Verdammte Scheiße! Du riechst wie alle anderen und benimmst dich wie ein kleiner Angsthase, aber deine Schlagfertigkeit ist ja erstaunlich! Es ist unmöglich, dass ein Mensch stärker als ein Vampir sein kann!
Ich bin kein Mensch. sagte ich und schluckte wieder, weil es schließlich nur teilweise richtig war. Ich bekam nur ganz langsam meine Kräfte zurück.
Was bist du dann? fragte der Bullige und hob skeptisch eine Augenbraue. Müssen wir uns fürchten?
Ich denke schon. antwortete ich nachdenklich Schließlich bin ich eure Königin.
Kaum hatte ich das gesagt, da brachen alle beide auch schon in schallendes Gelächter aus. Es erklang von allen Seiten der Mauer, die uns fast ganz umzingelte, wider, was ein bisschen unheimlich klang. Unauffällig zuckte ich zusammen.
He, was ist so lustig?
Na, du! Der bullige Mann stellte sich jetzt direkt vor mich und fummelte mit seinen Händen an meinem Gesicht herum. Jede Frau kann behaupten, dass sie Chalina-Anastasia Joy ist.
Ich bin es wirklich!
Es war schrecklich, dass sie mir nicht glaubten. Was sollte ich jetzt bloß machen?
Die Königin würde sich ganz bestimmt nicht in der Dunkelheit draußen aufhalten, vor allem nicht in solch einem Aufzug.
Ich bin abgehauen, verdammt! Ich stampfte mit einem Fuß auf dem Boden auf, woraufhin mich nur ein weiterer Schmerz durchfuhr. Aaran und ich hatten einen Streit. Das ist die Wahrheit. Wenn ihr wollt, dann können wir ihn ja fragen gehen.
Am liebsten hätte ich mich für diesen dummen, unbedachten Satz ohrpfeigen können, denn die zwei Vampire vor mir warfen sich plötzlich gegenseitig Blicke zu, die mir ganz und gar nicht gefielen.
Ähm... Aaran hat mich bestimmt schon gewittert. behauptete ich schnell Er wird gleich auftauchen.
Die beiden stellten sich aufrecht hin und umzingelten mich, woraufhin ich beinahe aufgeschluchzt hätte.
Hmmm... wir haben da wohl einen Jackpot gefangen, was? Der kleinere Mann stieß dem Bulligeren sein Ellenbogen in die Seite, woraufhin dieser schon zum dritten mal auflachte.
Ja, das stimmt wohl. Er packte auf einmal mit einer Hand meinen Unterkiefer, sodass mir keine andere Wahl blieb, als ihm in die Augen zu sehen. Wenn du wirklich Chalina-Anastasia bist, dann wird es unseren Anführern sehr gefallen, dass wir dich gefunden haben.
Mein ganzer Körper erstarrte vor Angst. A-Anführer?
Ich weiß es nicht genau, aber du bist Kelly Broun sicherlich schon einmal begegnet, oder?
Ich traute meinen Ohren nicht. Die beiden gehörten zu
ihr
- zu meiner Cousine und ungewollten Feindin!
Ich hätte doch wohl besser meine wahre Identität geheim halten sollen. Es war ein großer Fehler gewesen, diese wildfremden Vampire umzustimmen zu wollen. Wenn sie schon zu den Bösen gehörten, dann waren sie auch böse. Auf Gnade brauchte ich also gar nicht mehr hoffen. Sie würden mich zu
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