Cruel World
runtermachen lassen. Also schubste ich ihn voller Wucht zurück und war wirklich überrascht über meine stärker gewordenen Kräfte. Sie waren erstaunlich. Ich hatte mich ohne viel Mühe tatsächlich aus dem Griff eines waschechten Vampirs befreien können! Du hast mir gar nichts zu sagen!
Oh, doch, und wie ich das habe! widersprach er und ballte die Hände zu Fäusten, was ich nur am Rande wahrnahm.
Nein, denn ich bin nicht deine Sklavin oder irgendeine der Untertanen oder ein Tier, und genau aus diesem Grund hast du mich ebenso zu respektieren, wie ich dich auch!
Du hast mich so zu ehren, wie es sich für eine Frau gehört! schrie er außer sich vor Wut und noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, geschah genau das, wovor ich mich seit Langem so sehr gefürchtet hatte. Seine rechte Hand hob sich blitzschnell und traf beinahe noch in derselben Sekunde unglaublich fest - noch nie hatte mir irgendetwas solch furchtbare Schmerzen bereitet - direkt auf mein Gesicht, woraufhin ich unsanft gegen die Wand hinter mir stieß und danach zu Boden geschleudert wurde. Mein Kopf schlug dabei zwei mal am Härtesten auf, doch das konnte ich erst wahrnehmen, als meine Sicht nach ein paar Sekunden wiedergekehrt war und mein halbes Gesicht anfing laut zu pochen.
Ich starrte über alle Maßen entsetzt auf das Blut, dass sich nicht nur an der Wand, sondern auch unter mir, an meinen Händen und in meinen klebrigen Haaren befand, ehe ich ganz langsam versuchte, meinen Kopf zu heben, um das, was geschehen ist, richtig fassen zu können, denn jetzt gerade konnte ich es irgendwie nicht. Meine Gedanken überschlugen sich. Entweder benebelten mich die Schmerzen, wegen denen die Tränen einfach nicht aufhören wollten zu fließen, oder die Tatsache, dass ich gerade schlimm verletzt worden bin von der Person, die ich doch so sehr liebe!
Liebe.
Dieses Gefühl verschwand plötzlich. Ich fühlte mich betrogen, belogen und hintergangen. Das Gefühl in mir, das sich immer weiter in meinem Herzen ausbreitete, hatte rein gar nichts mit Liebe zu tun. Es war... ich wusste es nicht. Ich konnte es einfach nicht beschreiben. Einerseits wünschte ich mir, dass unter mir ein Erdloch aufklaffte und mich in sich verschlang, um dem, was gleich passieren würde zu entfliehen, doch andererseits wollte ich mich einfach nur verteidigen. Ich hatte solch einen starken Drang in mir Aaran das zu geben, was er verdiente, dass mein linkes Auge sogar zu zucken begann.
Oh mein Gott! erklang eine panische Stimme in meinem Ohr, und im selben Moment kniete er auch schon vor mir und wollte mir helfen, mich wieder aufzurichten.
Ich stieß einen hasserfüllten Laut aus und riss mich schreiend von ihm los. Fass mich nicht an, du Drecksack!!!
Entschuldigung. murmelte er und wich zurück.
Du hattest niemals das Recht, mich zu
schlagen
! Für wen hältst du dich eigentlich, hm? Du willst auf der guten Seite sein? Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Du bist die bosartigste Person, die jemals existiert hat!
Ich schwankte und wäre fast nach vorne gekippt, wäre da nicht die kleine Kommode gewesen, an die sich meine Finger krallten.
Chalina, es tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht, was in mich gefahren ist. Es tut mir so wahnsinnig leid! Gequält bedeckte er sich mit einer Hand das Gesicht.
Gerade als ich etwas erwidern wollte, da bemerkte ich, wie sich auch in seinen Augen Tränen angesammelt haben. Daraufhin stieß ich empörtes Geräusch aus. Mit so etwas konnte er mich nicht mehr beeinflussen! Das ist ja so rührend! Du treibst dir künstliche Tränen in die Augen, weil du glaubst, ich könnte weich werden, was? Das hättest du wohl gerne!
Du bist nichts weiter als ein beschissenener Höllenverdammter, für den nicht einmal die Unterwelt in Frage kommen würde
!
Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte ich wohl ein Schimpfwort gefunden, mit dem er noch nie zuvor beleidigt worden ist. Das war fantastisch.
Chalina, ich habe die Beherrschung verloren. Er presste die Lippen zusammen. Ich kann es nicht rückgängig machen. Aber du weißt, dass ich nicht ohne dich leben kann. Verzeih mir meine grausame Tat, bitte. Ich tu alles, was du willst.
Dann lass mich von nun an in Ruhe. stieß ich hasserfüllt hervor Dieses mal musst dich daran halten.
Nein, bitte, tu mir das nicht an, Chalina! flehte er schluchzend und fiel mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen, aus denen sich die ersten Tränen stahlen, auf die Knie.
Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. rief ich mit
Weitere Kostenlose Bücher