Cruel World
begann. Ich dachte wirklich, gleich würde sie mir auch mein Höschen ausziehen, was sie dann jedoch nicht tat, sondern die Brustwarze an meiner freien Brust begann mit ihrer Zunge zu liebkosen.
War sie nicht eigentlich in Aaran verliebt? Ich verstand das alles hier nicht. Warum tat sie mir so etwas an? War sie etwa lesbisch geworden in diesem einen Jahr, weil Aaran ihr nicht mehr gehören würde? Was würde Luzifer dazu sagen? Ich hätte nur gerne seinen Gesichtsausdruck gesehen.
Allerdings war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich überhaupt jemals wieder etwas anderes außerhalb dieses Turmes sehen würde, denn Kelly knurrte plötzlich leise, hob kurz ihren Kopf, sodass ich erschrocken in ihre glühenden Augen sehen konnte, und bohrte danach mit einem lauten Geräusch die Zähne direkt in meine Brust.
Ich hielt inne, weil ich das Gefühl bekam, mein Blut würde ihr direkt in den Mund gepumpt werden. Mein Körper bog sich ihr widerstandslos entgegen.
Panik durchfuhr mich innerlich, aber das Einzige, das ich tun konnte war, nachdem sie ihre Finger aus meinem Mund gezogen hatte, laut aufzukreischen und wie wild um mich zu schlagen. Ich hatte furchtbare Angst, weil die Schmerzen, die ich eigentlich hätte empfinden müssen, von irgendetwas Dumpfem bedeckt wurden. Ich war auf keinen Fall erregt. Ich hatte viel eher den Drang mich zu übergeben, doch in meinem Magen befand sich zum Glück nichts. Wer wusste schon, ob sie mich nicht schlagen würde, wenn ich auf ihr braunes Haar kotze! Daran wollte ich gar nicht denken.
Sie drückte ihr Gesicht noch fester an meine Brust, die sie nun mit beiden Händen umklammert hatte und mein Blut wie aus einer Tüte hinausdrückte.
Ich wälzte mich umher. Mein Herz raste wie verrückt, was dazu führte, dass ich nicht richtig schlafen konnte.
Kelly hatte mich, bis ich ohnmächtig geworden bin, ausgesaugt, doch seit einiger Zeit war ich wieder wach. Es war bereits stockdunkel geworden und das einzige Fenster ist mit Gittern verriegelt, sodass ich es nicht öffnen konnte, um nach Hilfe zu rufen. Die Luft, die meine Nase zum Brennen brachte, war erfüllt mit dem Geruch des Blutes. Meines Blutes.
Ich spürte etwas an meiner rechten Hand. Es fühlte sich ganz wie eines der Ketten an. Kelly musste mich mit diesem kalten Ding gefesselt haben, als ich nicht zurechnungsfähig gewesen bin.
Dieses teuflische Monster!
Wenn man ihren wahren Charakter kennenlernte wusste man sofort, mit wem sie nur verwandt sein konnte.
Ich hielt inne. Ich war ebenfalls verwandt mit ihr. Sie war schließlich meine einzige Cousine. Aber sie war abgrundtief böse. Das Gute in ihr existierte wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Ich hasste sie so sehr, wie ich noch nie irgendjemanden gehasst habe. Ich wünschte mir, sie eines Tages tot zu sehen.
Keuchend riss ich meine Augen auf. Was war bloß los mit mir? Warum beruhigte sich mein Herz nicht? Hatte ich noch immer furchtbare Angst? Ich empfand keine Panik, sondern eher Erleichterung, weil Kelly ruhig neben mir zu schlafen schien. Ihre Augenlieder bewegten sich jedoch, was bedeuten musste, dass sie träumt. Ich hoffte, sie hatte gerade einen Alptraum von noch fürchterlicheren Monstern als sie selbst!
Ihre Gesichtszüge waren jetzt ein bisschen weicher, aber auf ihrer Stirn hatte sich eine große Falte gebildet, die wahrscheinlich durch ihre Wut auf mich zustande gekommen ist. Es fühlte sich merkwürdig an sie so friedlich zu sehen, doch ich verstand einfach nicht, warum sich ein schwaches Lächeln auf ihren vollen Lippen gebildet hat. Vielleicht lag es daran, dass sie sich genug an meinem Blut gesättigt hatte, sodass ich nun nicht mehr befürchten musste, sie würde mir noch weiteres entnehmen.
Außerdem wunderte es mich ziemlich, dass sie schlief. Hatte sie keine Angst davor, dass ich wach werden und ihr irgendeinen spitzen Gegenstand ins Herz bohren könnte? Fühlte sie sich so sicher? Hielt mich für ganz schwach?
Mein Blick glitt zu den großen Scherben neben dem Fenster, die einmal den sprechenden Spiegel der Hexen gebildet haben. Für die Hexen war er ein Heiligtum gewesen, der ihnen weise Antwprten auf ihre Fragen gegeben hat. Die Soullight-Academy besaß noch viele weitere wertvolle Gegenstände, die heutzutage bestimmt auch zerstört sind.
Ich dachte darüber nach, was diese Schule einmal war, und zu was sie nun geworden ist. Sie bedeutete nichts mehr. Es war bloß ein altes
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