Crush Gier
Immobiliendeal mit ins Boot geholt. Aber er hatte eine Schwäche.«
»Die Frauen.«
»Nicht die Frauen. Nur eine Frau. Rennie«, verbesserte der Cowboy grimmig. »Er war besessen von ihr. Wie der Kerl in diesem Streifen mit James Mason.«
»Lolita.«
»Genau. Ich schätze, sie wusste genau, was Collier für sie empfand. Sie spürte es, verstehen Sie, so wie Frauen so was eben spüren. Sie â«
»Warum habe ich keine Einladung zu dieser Party erhalten?«
Wick und Robbins drehten sich wie auf Kommando um. Rennie kam über den Hof auf sie zu. Ihre Haare waren noch feucht vom Duschen, was erkennen lieÃ, dass sie sich in aller Eile angezogen hatte und herausgekommen war. »Ich habe euch vom Schlafzimmerfenster aus gesehen. Ihr steckt schon länger die Köpfe zusammen.« Ihr Blick fiel auf die Pistole in seinem Hosenbund.
»Ich hätte ihn beinah erschossen.« Wick versuchte überzeugend zu lächeln, doch in Gedanken war er immer noch bei dem, was ihm Robbins erzählt hatte.
Robbins gab eine seiner typischen lakonischen Erklärungen für seine Anwesenheit. »Hab gehört, Sie haben das Vieh mit einem Schuss ins Herz getroffen. Die Leute, deren Tiere das Biest gerissen hat, werden es Ihnen danken.«
»Meinen Sie, ich hätte den Tierarzt anrufen sollen, damit er sich Spats ansieht?«
»Nein«, widersprach Robbins. »Sie haben das ganz richtig gemacht. Die Wunde ist nicht tief, und sie ist sauber. Die müsste im Nu wieder zu sein.«
Ihr Blick schwenkte kurz zu Wick und kam dann wieder auf Robbins zu liegen. »Ich muss ein paar Tage weg. Könnten Sie so lange für mich nach dem Rechten sehen?«
Der alte Mann zögerte gerade so lange, dass Wick es bemerkte. Dann sagte er: »Gerne doch. Kann ich Sie unter der Nummer in Fort Worth erreichen, falls irgendwas sein sollte?«
»In Galveston«, meldete sich Wick zu Wort. »Ich habe dort ein Haus. Ich gebe Ihnen die Nummer.« Rennie schien nicht gerade begeistert, dass er sich einmischte.
»Ich sehe noch mal nach Spats«, sagte sie. »Ich glaube, sie sollte noch bis morgen im Stall bleiben, aber die anderen können heute wieder in den Korral.«
»Ich komm heute Abend rüber und bring sie zurück in den Stall«, erklärte sich Robbins bereit.
Sie ging auf das offene Stalltor zu, warf dann aber einen Blick zurück, als würde sie erwarten, dass Robbins ihr folgte. »Komme gleich nach«, rief er ihr zu. »Ich brauche noch die Telefonnummer.«
»Sie können mich auch auf dem Handy erreichen.«
»Kann nicht schaden, zwei Nummern zu haben. Nur um sicherzugehen.«
Sie schien sie nur ungern allein zu lassen, aber sie drehte sich um und verschwand im Stall. Wick sah Robbins an, doch er war nicht sicher, ob er noch mehr über Rennies fatale Verführung des Raymond Collier erfahren wollte. »Sie sind noch nicht fertig?«
»Nein, nicht ganz«, bestätigte Robbins. »Da gibtâs noch was, das Sie wissen sollten. Vielleicht interessiert Sie das nicht, aber ich hoffe, dass es das tut.«
Als er nicht weitersprach, zog Wick fragend die Achseln hoch.
Robbins blickte kurz über die Schulter in Richtung Scheune und sagte dann leise: »Nach der Sache mit Collier hat Rennie sich verändert. Sie war nie wieder wie davor.«
Wick kommentierte das nicht, sondern wartete schweigend ab.
»Sie haben Recht, Threadgill, ich kenne Sie nicht, aber ich weiÃ, dass Sie ihr Ãrger bringen. Ich lese schlieÃlich Zeitung. Und ich schaue fern. Es gefällt mir nicht, dass Sie ständig mit Rennie rumhängen.«
»Zu dumm. Leider haben Sie da nicht mitzureden.«
»Vor allem, wo dieser Lozada mit der Sache zu tun hat.«
»Nur seinetwegen hänge ich hier rum.«
»Ist das wirklich der einzige Grund?« Seine Augen bohrten sich in Wicks. »Ich und Corrine passen schon ewig auf Rennie auf. Wir werden nicht ausgerechnet jetzt damit aufhören.« Er senkte den Kopf und rückte näher heran. »Sie haben eine groÃe Kanone und eine groÃe Klappe, aber Sie müssen verstockter sein als dieser Zaunpfahl hier, wenn Sie nicht kapieren, was ich Ihnen sagen will.«
»Vielleicht würd ichâs kapieren, wenn Sie endlich mit der Sprache rausrücken würden.«
»Na schön. Rennie hat schwer geschuftet, um es so weit zu bringen. Ich habe sie auf dem Pferderücken
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