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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Schraubenziehergriff aussah.
    Â»Seine Bauchdecke spannt sich zusehends. Er hat den ganzen Bauch voller Blut.«
    Sie besah sich den Bauch und kam zu dem Schluss, dass sie weder eine Bauchhöhlenspülung noch eine Computertomografie
brauchten. Der Patient stand ohne jeden Zweifel kurz davor, innerlich zu verbluten.
    Â»Der Druck fällt weiter ab, Frau Doktor.«
    In nicht einmal dreißig Sekunden hatte Rennie das Sperrfeuer von Informationen sortiert und ausgewertet. Eine Krankenschwester hängte gerade den Hörer eines Wandtelefons ein und rief: »OP ist bereit!«
    Â»Dann los«, befahl Rennie.
    Als sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf das Gesicht des Patienten. Ihr wortloser Schrei ließ alle um die Bahre erschrocken innehalten.
    Â»Dr. Newton?«
    Â»Ist alles okay?«
    Sie nickte und bellte: »Los!« Doch niemand setzte sich in Bewegung. »Subito!« Das erweckte alle zum Leben. Die Rollbahre wurde in den Gang geschoben. Sie lief nebenher. Der Lift wurde für sie aufgehalten. Sie waren schon beinahe drin, als jemand ihren Namen rief.
    Â»Warten Sie!«
    Sie blieb stehen und drehte sich um. Detective Wesley kam auf sie zugerannt.
    Â»Nicht jetzt, Detective. Ich habe einen Notfall.«
    Â»Sie werden Wick nicht operieren.«
    Â»Natürlich werde ich das.«
    Â»Sie nicht.«
    Â»Dafür bin ich hier.«
    Â»Nicht ihn.«
    Die Rollbahre stand bereits im Lift. Sie gab dem Notfallteam ein Zeichen, schon vorauszufahren. »Ich komme sofort nach.« Die Lifttüren glitten zu. Sie wandte sich wieder an Wesley. »Er ist im Schock und könnte sterben. Jeden Moment. Haben Sie das begriffen?«
    Â»Dr. Sugarman ist schon unterwegs. In fünf Minuten ist er hier.«

    Â»Tut mir Leid, aber so viel Zeit haben wir nicht, Detective. Außerdem bin ich eine bessere Chirurgin als Dr. Sugarman und habe mehr Erfahrung in Traumatologie. Ein Patient braucht mich, und ich würde eher zur Hölle fahren, als mich von Ihnen daran hindern zu lassen, ihm zu helfen.«
    Sie hielt seinem Blick volle zehn Sekunden lang stand, dann wandte sie sich um und eilte auf den Lift zu, den man ihr wieder heruntergeschickt hatte.
    Â 
    Â»Und den Mädchen geht es gut? Ganz bestimmt?«
    Â»Oren, das hast du schon vor zehn Minuten gefragt. Ich habe zu Hause angerufen. Es geht ihnen prächtig.«
    Er nahm Graces Hand und massierte sie liebevoll. »Entschuldige.«
    Â»Schon okay.« Sie legte den Arm um seine Schultern. »Die Polizistin, die du zu uns nach Hause geschickt hast, hat ihnen Frühstück gemacht. Ein zweiter Polizist bewacht das Haus. Es geht ihnen gut.« Sie massierte seinen Nacken. »Bei dir bin ich mir da nicht so sicher.«
    Â»Ich bin okay.« Er hievte sich aus dem Sofa im Warteraum. »Wieso dauert das nur so lange? Er wird schon seit Stunden operiert.«
    Â»Das könnte auch ein gutes Zeichen sein.«
    Â»Aber wieso –«
    Â»Sind Sie Detective Wesley?«
    Er schoss herum. Eine Schwester im grünen Kittel kam auf sie zu. »Dr. Newton lässt Ihnen ausrichten, dass sie in ein paar Minuten zu Ihnen kommen wird. Sie bittet Sie zu warten.«
    Â»Was ist mit Wick? Dem Patienten? Wie geht es ihm?«
    Â»Dr. Newton ist gleich bei Ihnen.«
    Sie machte kehrt und verschwand wieder hinter der Doppeltür. Grace packte Oren am Arm und zog ihn zurück auf das Sofa. Er schlug die Hände vors Gesicht. »Er ist bestimmt tot, sonst hätte sie uns doch was gesagt.«

    Â»Sie hat uns nichts gesagt, weil das nicht ihr Job ist.«
    Â»Er ist tot. Ich weiß es.«
    Â»Er ist stark wie ein Ochse, Oren.«
    Â»Es ist genau wie damals bei Joe.«
    Â»Nein.«
    Â»Der einzige Unterschied ist, dass Joe schon tot war, als ich ihn gefunden habe.«
    Â»Es ist nicht wie bei Joe. Es ist anders.«
    Â»Ich habe Joe damals im Stich gelassen, und jetzt habe ich Wick im Stich gelassen.«
    Â»Du bist nicht schuld an dem, was ihnen zugestoßen ist.«
    Â»Wenn Wick stirbt –«
    Â»Das tut er nicht.«
    Â»Wenn doch, Grace, dann habe ich versagt. Joe hätte von mir erwartet, dass ich auf seinen Bruder aufpasse. Dass ich für ihn sorge. Ihn vor solchen Dingen beschütze.«
    Â»Hör auf, Oren! Tu dir das nicht an. Du kannst dir nicht die Schuld an allem geben.«
    Â»Ich bin aber schuld. Wenn ich nicht gewesen wäre, säße Wick immer noch in Galveston. Gesund und munter. Statt in

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