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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Geburtstagsliste.«
    Â»Anscheinend geht es Ihnen schon wieder besser, sonst würden Sie keine Witze reißen.«
    Â»Ich fühl mich wie durchgequirlte Scheiße.«
    Â»Auf jeden Fall sehen Sie so aus.«
    Â»Ha-ha.« Sein eines Auge schloss sich wieder und blieb geschlossen.
    Rennie stand auf und setzte ihr Stethoskop auf seine Brust.
    Â»Hören Sie was klopfen?«, fragte er zu ihrer Überraschung, denn sie hatte angenommen, er sei schon wieder eingenickt.
    Â»Laut und deutlich, Mr. Threadgill.« Sie setzte sich wieder. »Ihre Lunge hört sich auch frei an, also blasen Sie weiter kräftig in den Spirometer, wenn die Schwester Sie darum bittet.«
    Â»Alles Pipifax.«
    Â»Eine Lungenentzündung ist definitiv kein Pipifax.«
    Â»Rennie?«
    Â»Ja?«
    Â»Bin ich angeschossen worden?«
    Â»Niedergestochen.«
    Wieder öffnete er das Auge.
    Â»Mit einem Schraubenzieher«, erklärte sie ihm.
    Â»Schaden?«
    Â»Beträchtlich, aber nicht total.«
    Â»Danke.«
    Â»Gern geschehen.«
    Â»Mir tun die Eier weh.«

    Â»Ich werde Ihnen einen Eisbeutel bringen lassen.«
    Sie hätte nicht gedacht, dass ein einzelnes Auge so verdorben blicken konnte.
    Â»Sie sind geschwollen«, erläuterte sie. »Nach einer Verletzung wie Ihrer sammelt sich Blut in den Hoden.«
    Â»Aber sie sind okay?«
    Â»Sie sind okay. Das geht vorüber.«
    Â»Ehrenwort?«
    Â»Geben Sie ihnen noch ein paar Tage. Dann sind sie wieder ganz normal.«
    Â»Gut, gut.« Er schloss das Auge wieder. »Komisches Gespräch.«
    Â»Aber nicht-so-komischer Schmerz, habe ich gehört.«
    Â»Rennie?« Er schlug das Auge wieder auf. »Haben sie ihn geschnappt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Fuck.«
    Rennie blieb an seinem Bett sitzen. Gerade als sie überzeugt war, dass er diesmal wirklich eingeschlafen war, murmelte er: »Mein Gesicht. Tut scheißweh. Was hat er damit gemacht?«
    Â»Allem Anschein nach hat er sie von hinten angegriffen.«
    Â»Stimmt.«
    Â»Und dann sind Sie nach vorn gekippt und auf Ihrer Wange gelandet. Ihr Kinn ist aufgeplatzt, musste aber nicht genäht werden. Sie haben Blutergüsse und Schwellungen abbekommen, aber gebrochen ist nichts.«
    Â»Ich bleib also so schön wie früher?«
    Â»Und bestimmt genauso eingebildet.«
    Er lächelte, aber sie sah ihm an, dass ihm jede Art von Mimik Schmerzen bereitete.
    Die Schwester kam mit einem Pappbecher voll Limonade zurück und warf Rennie einen befremdeten Blick zu, als diese ihr den Becher abnahm. Normalerweise kümmerte sich kein Chirurg so um seine Patienten. Sie drückte den abgebogenen Strohhalm gegen Wicks Lippen. Er schluckte ein paar Mal vorsichtig und
zog dann den Kopf nach hinten, um anzuzeigen, dass er genug hatte.
    Â»Ist das erst mal genug?«, fragte sie.
    Â»Will nicht kotzen.«
    Daraufhin verstummte er, und diesmal war sie ganz sicher, dass er eingeschlafen war. Selbst nachdem die Schwester wieder hinausgegangen war, blieb Rennie an seinem Bett sitzen. Und dann fragte plötzlich eine leise Stimme: »Wie geht es ihm?«
    Sie blickte auf und sah Grace Wesley in der Tür stehen. Rennie hatte sie nicht kommen gehört, sie hatte überhaupt nichts mehr wahrgenommen und nicht bemerkt, wie die Zeit verging. Wie lange hatte sie wohl in Wicks zerschlagenes Gesicht gestarrt?
    Schnell stand sie auf. »Es, äh, geht ihm schon deutlich besser. Er spricht zusammenhängend, wenn er wach ist. Und er hat ein paar Schluck Sprite getrunken.« Nervös stellte sie den Becher auf dem Nachttisch ab. Irgendwie fühlte sie sich ertappt. »Er schläft jetzt.«
    Â»Kann ich reinkommen?«
    Â»Natürlich.«
    Â»Ich möchte nicht stören.«
    Â»Das tun Sie bestimmt nicht. Ihn kann im Moment nichts stören.«
    Grace Wesley war attraktiv und schlank. Sie hatte die Haare im Nacken zu einem kleinen Knoten hochgesteckt, eine minimalistische Frisur, die nur einer Frau mit ihren hohen Wangenknochen und eleganten Gesichtszügen schmeicheln konnte. Aus ihren mandelförmigen Augen sprachen Intelligenz und Integrität. Sie hatte etwas Ruhiges, Sanftes an sich. Bereits am Morgen war Rennie aufgefallen, dass Grace ihren aufbrausenden Mann nur kurz zu berühren brauchte, und schon schien er sich zu beruhigen.
    Sie trat ans Fußende von Wicks Bett und betrachtete den Schlafenden. »Ich kann kaum glauben, dass das

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