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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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leise in sich hinein.
     
    Am Samstag kam Linc nach unten, um das Haus für die Party herzurichten. Da fiel ihm endlich auf, dass Daisy umdekoriert hatte.
    »Das sieht toll aus«, sagte er anerkennend, während er von einem Raum in den nächsten ging. »Ehrlich. Hast du das alles gemacht? Es ist irgendwie bunt, aber schön.« Vor dem Gemälde über dem Kamin blieb er stehen. Ganz in Daisys naivem Stil gehalten, bestand es aus winzigen lebhaften Pinselstrichen. Es zeigte ein viktorianisches Haus in einem üppigen grünen Dschungel, aus dem zahllose blattgrüne Augen herausstarrten. Im Vordergrund stand ein Mädchen in einem leuchtend orangefarbenen Kleid und blickte nachdenklich in die Ferne.
    »Es gibt so viele Details«, stellte er fest und beugte sich näher heran, um besser sehen zu können. »Man kann in die Fenster von dem Haus sehen und…« Plötzlich brach er ab.
    »Gefällt es dir? Es ist eins meiner Lieblingsbilder.«
    »In dem unteren Zimmer liegt eine Leiche ohne Kopf auf der Couch.« Linc drehte sich zu ihr um. »Du hast eine kopflose Leiche auf einer Couch gemalt?«
    Daisy nickte. »Das ist das Haus von Lizzie Borden. Wirklich. Ich habe ein Foto davon gefunden. Es gab auch ein Bild von ihrer Leiche. Sie ist nicht wirklich kopflos. Fast, aber nicht ganz.«
    Sei nicht so engstirnig, wies Linc sich selbst zurecht. Das war das Mindeste, was er ihr schuldete. Trotzdem haute es ihn um. Kopflose Leichen? »Lizzie Borden.«
    »Das da auf dem Sofa ist ihr Vater. Ihre Stiefmutter ist in dem oberen Schlafzimmer. Wenn du genau hinsiehst, kannst du ihre Füße auf der Fensterbank erkennen.«
    Linc nickte, während er um Fassung rang. »Ihre Füße.«
    »Du kennst doch die Geschichte? Lizzie Borden hat die Axt genommen und ihren Vater und die Stiefmutter…
    »Ich kenne die Geschichte.« All sein guter Wille war dahin. »Was, um alles in der Welt, hat dich geritten, so etwas zu malen?«
    »Wahrscheinlich mein Vater und meine Stiefmutter«, antwortete Daisy finster.
    »Und warum sieht sie so ruhig aus?«, wechselte Linc das Thema.
    »Nun, niemand kann mit Sicherheit sagen, dass sie es getan hat. Also ist sie entweder unschuldig und jemand Böses hat ihr das Verbrechen untergeschoben. Oder sie plant gerade ihre Verteidigung. Such’s dir aus.«
    Eine Weile standen sie da und betrachteten gemeinsam das Bild. Obwohl Linc noch immer von den Socken war, merkte er, dass er es mochte. Voller Helligkeit und Farben und Leidenschaft und merkwürdigen verborgenen Dingen, war es ein bisschen wie Daisy. Erstaunlich. »Haben alle deine Bilder eine Geschichte?«, fragte er.
    »Aber ja«, gab Daisy enthusiastisch zurück. »Das im Esszimmer basiert auf der Legende von Etain.«
    »Was ist mit Etain passiert?«, wollte Linc wissen, obwohl es bestimmt irgendetwas Schreckliches war.
    »Eine eifersüchtige Hexe hat sie in einen Schmetterling verwandelt. Dann wurde sie in ein Weinglas geweht und von einer wunderschönen Königin verschluckt.«
    Linc nickte und bemühte sich, verständnisvoll zu sein. »Getrunken.«
    »Genau. Neun Monate später gebar die Königin ein Mädchen. Etains Geliebter wartete auf sie, bis sie wieder erwachsen war und er sie heiraten konnte. Und dann lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Der Hexe ist irgendetwas Schlimmes zugestoßen, aber ich weiß nicht mehr, was. Sie hieß Fuamach. Man sollte meinen, das reicht als Strafe.«
    »Geht es in allen deinen Bildern um schreckliche Sachen?«
    Überrascht trat Daisy einen Schritt zurück. »Das ist nicht schrecklich. Die Geschichten gehen gut aus. Lizzie wurde nie verurteilt, und Etain blieb bis an ihr Lebensende glücklich mit Mider zusammen. Die wirklich traurigen kann ich nicht malen. Einmal habe ich es mit Deirdre versucht, aber zum Schluss habe ich die Leinwand verbrannt.«
    In Erinnerung daran verdunkelte sich ihr Gesicht. Auf einmal ertappte Linc sich dabei, dass er alles über ihre Bilder wissen wollte, weil sie ihm so viel über Daisy verrieten. »Was geschah mit Deirdre?«
    »Sie wurde von einem Mann zur Heirat gezwungen, obwohl sie ihn nicht liebte. Dann brachte sie sich um.«
    Bestürzt sah er sie an. Doch Daisy betrachtete gleichmütig und anscheinend ohne Hintergedanken das Bild. »Das pfirsichfarbene Kleid ist hübsch, nicht wahr? Es sieht aus wie viktorianische Spitze.«
    Erneut richtete er den Blick auf Lizzie. »War sie ein leidenschaftlicher Mensch?«
    »Man muss wohl ziemlich leidenschaftlich sein, um seinen Vater und die Stiefmutter in

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