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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ruhig und höflich. Sowohl Chickie als auch Lacey fragten, ob alles in Ordnung sei. »Alles bestens«, gab Daisy fröhlich zurück. Evan sagte: »Wahrscheinlich haben Sie sich etwas eingefangen«, und eilte mehr zufällig als aus Angst vor der Ansteckungsgefahr zum Büfett. Zum Ende des Abends entspannte sich Daisy ein wenig. Aber als alle vom Klub mit zu ihnen nach Hause kamen, packte sie wieder die Furcht.
    Ohne es zu wissen, trug Evan zu ihrer Rettung bei. »Dieses Bild ist wirklich außerordentlich.« Prüfend betrachtete er im Wohnzimmer Lizzies Haus. »Selbstverständlich wird der Künstler nie die Anerkennung erfahren, die ihm gebührt, weil es naive Malerei ist. Aber es ist hervorragend. Wer hat es gemalt?«
    »Ich«, antwortete Daisy.
    Überrascht zog Evan die Augenbrauen bis über die Brillenränder hoch. »Sind die Collagen im Flur auch von Ihnen?«
    »Ja.« Daisy entspannte sich wieder, behielt aber während des Gesprächs Caroline im Auge. Vielleicht war Linc ja wirklich fest entschlossen, ihr eine Abfuhr zu erteilen. Aber Caroline sah auch ziemlich entschlossen aus, wie sie Linc gerade zu sich auf das Blümchensofa zerrte. Apropos Entschlossenheit… Rasch drehte Daisy sich wieder zu Evan um. »Auf die Idee mit den Collagen hat Julia mich gebracht.«
    »Dann sollten Sie sie einladen und ihr die Bilder zeigen«, erwiderte Evan ungewöhnlich bestimmt. »Laden Sie sie bald ein.«
    »Okay« Julia und Evan. Insgeheim schüttelte Daisy den Kopf.
    Überrumpelt von seiner eigenen Verwegenheit, wechselte Evan schnell das Thema. »Verkaufen Sie Ihre Arbeiten?«
    »Ich versuche es. Aber nicht mehr, seit ich in Prescott bin.«
    »Sie sind ziemlich gut. Sie sollten sie zur Galerie bringen und Bill vorstellen. Wenn ich darf, würde ich gern auch Ihre anderen Sachen sehen.« Als er merkte, wie optimistisch er sich anhörte, fügte er rasch hinzu: »Obwohl Sie sie mir sicher nicht zeigen wollen.«
    »Aber natürlich dürfen Sie sie sehen.« Daisy legte einen Arm um ihn. Evan strahlte etwas derart Schwermütiges aus, dass man gar nicht anders konnte, als ihn trösten zu wollen. »Haben Sie Hunger?«, fragte sie ihn, ohne nachzudenken. »Ich habe einen Schmorbraten gemacht.«
    »Ja.« Mutig wandte Evan sich in Richtung Küche und schritt voran. »Wahrscheinlich werde ich Sodbrennen davon bekommen, aber ich bin hungrig, und ich hätte gern ein Stück Braten.«
    Die Bookers folgten ihnen in die Küche.
    »Daisy, das Haus ist entzückend«, stellte Lacey fest.
    »Irgendetwas duftet hier ganz köstlich«, warf ihr Mann ein.
    »Ich habe einen Schmorbraten gemacht«, erklärte Daisy, die Linc und seine Feinschmeckerkost längst vergessen hatte. »Möchten Sie ein Stück?«
    »Es geht doch nichts über eine patente Frau, die kochen kann«, bemerkte Crawford, der ihnen hinterhergekommen war. Chickie, die neugierig ihren Kopf zur Tür hereinsteckte, pflichtete ihm bei.
    »Du musst mir dringend das Rezept geben, Schätzchen.«
    »Probiert lieber erst.« Daisy reichte ihren Gästen einen Stapel Teller. Lacey gab sie das Besteck und Booker die Papierservietten. »Wir sind hier nicht so formell«, sagte sie, drückte Evan den Schmortopf in die Hand und scheuchte alle zurück ins Esszimmer.
    Sie holte noch die Milchkanne und den Brotkorb aus der Küche und kam gerade rechtzeitig zurück, um Booker sagen zu hören: »Da sind ganze Pilze drin.« Er spießte einen davon mit der Gabel auf. »Echte ganze Pilze.«
    Linc und Caroline gesellten sich dazu. Voller Spannung beobachtete Daisy, wie die Gäste sich um den großen Eichentisch drängten und über die Bilder, das Haus und das Essen redeten.
    Caroline saß neben Linc. »Das ist wirklich toll.« Den Kopf beinah an seine Schulter gelehnt, sah sie zu Daisy hinüber. »Ich stelle es mir wunderbar vor, Hausfrau zu sein und alles hübsch einzurichten und zu kochen. In meiner Wohnung gibt es nur Bücher von einer Wand zur anderen und eine Mikrowelle.«
    »Danke«, sagte Daisy. Fahr zur Hölle, Caroline.
    »Daisy ist Malerin«, widersprach Linc. »Sie ist keine Hausfrau, sondern Künstlerin.«
    »Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte, Hausfrau zu sein«, warf Daisy über ihren Teller hinweg ein. »Es ist auch eine Kunst. Ich kann mich bloß nicht lange genug darauf konzentrieren. Linc bekommt von mir zu essen, wann immer mir einfällt, etwas zu kochen. Wenn nicht, versorgt er sich selbst.«
    »Es gefällt mir so.« Linc lächelte sie an.
    Sie lächelte zurück. Friss das, Caroline.

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