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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Arbeit.
    Er wählte rote Tinte und bearbeitete eine Stelle nahe bei der noch verschorften Zahl einhundertundeins. Sorgfältig zeichnete er eine neue Zahl auf seine Haut, der vorigen ähnlich, fast identisch. Einhundertundelf für Schwester Rebecca. Als er mit der Ausführung der Ziffern zufrieden war, schaltete er die Maschine ein und sah die rote Tinte fließen. Er spürte die ersten feinen Nadelstiche und biss die Zähne zusammen. Seine Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln, denn er gewann dem Schmerz stets auch Lust ab, fand Erlösung in der Qual.
    Für die Ehrwürdige Mutter hingegen würde es keine Rettung geben, o nein. Ihre schwarze Seele fuhr auf direktem Weg zur Hölle.
    Wie es ihr gebührte.

[home]
    21.
    D er Anruf kam um halb fünf Uhr morgens. Montoya schlug die Augen auf, stöhnte, wälzte sich von Abbys warmem Körper fort und tastete nach seinem Handy. »Montoya«, brummte er schlaftrunken. Die verdammte Katze, die sich im Lauf der Nacht aufs Bett geschlichen hatte, fauchte und huschte davon.
    »Wir haben noch einen.« Bentz klang im Gegensatz zu seinem Kollegen hellwach.
    »Einen was?« Doch Montoya hatte verstanden. Er setzte sich im Bett auf.
    Abby seufzte, drehte sich zu ihm um und rieb sich die Augen. »Was ist?« Hershey, eine weitere nächtliche Besucherin, die zwischen Abby und der Bettkante einen Schlafplatz gefunden hatte, hob kurz den Kopf und ließ ihn gleich wieder zwischen ihre Pfoten sinken.
    »Noch eine Leiche, die gleiche Vorgehensweise wie bei den letzten«, sagte Bentz. »Diesmal ist es eine Nonne.«
    »Eine
Nonne?
«
    »Schwester Rebecca. Die Mutter Oberin von …«
    »Our Lady of Virtues«, ergänzte Montoya und schob jeden Gedanken an Schlaf, ganz zu schweigen von morgendlichem Sex mit Abby, weit von sich. Er hatte mehr als einmal mit Schwester Rebecca Renault zu tun gehabt und mochte die kleine, über achtzigjährige Frau. Allmächtiger, wer kam nur auf die Idee, sie umzubringen? Er schlug die dünne Bettdecke zurück und suchte im Dunkeln nach seinen Jeans.
    »Der Polizist, der angerufen hat, sagte, ihr sei die Kehle durchgeschnitten und eine Zahl auf die Stirn tätowiert worden. Dieses Mal ist es die Einhundertundelf.«
    »Einhundertundelf?« Montoya zog die Jeans an, auf seine Boxershorts verzichtete er.
    Abby knipste ihre Nachttischlampe an, setzte sich auf und sah Montoya blinzelnd an. Sie war blass geworden und sah aus, als stünde sie kurz vor einem Zusammenbruch.
    »Wir sollten uns den Tatort ansehen«, sagte Bentz.
    »Bin in fünf Minuten da.«
    »Ich in drei.«
    Montoya legte auf. »Die Mutter Oberin. Umgebracht wie die anderen«, sagte er. Abby griff nach ihrem zerknitterten Nachthemd und zog es an, einen Ausdruck jäher Ernüchterung auf dem schönen Gesicht. Die rotbraunen Locken fielen ihr in die Stirn.
    »Nein«, flüsterte sie kopfschüttelnd. »Das glaube ich nicht. Doch nicht Schwester Rebecca …«
    »Es tut mir leid«, sagte Montoya mit aufrichtigem Bedauern.
    Abby schluckte, ihre Augen füllten sich mit Tränen. Fassungslos blickte sie zu Montoya auf, Schock und Trauer wichen der Wut. »Ich fasse es nicht. Warum?«
    »Ja, warum?«, wiederholte er verbissen. Dann sah er sich im Zimmer um. »Wo zum Teufel ist meine Brieftasche?«
    »Da drüben.« Sie zeigte auf die Kommode, und Montoya nahm Brieftasche, Dienstmarke und Schlüssel an sich, ehe er ein T-Shirt überstreifte.
    »Schnappt euch den Kerl«, sagte Abby, während ihr Verlobter seine Schuhe anzog. »Ihr müsst ihn einfach schnappen.«
    Er fing ihren wütenden Blick auf, als sie aus dem Bett stieg und auf ihn zukam, sexy und verschlafen und verdammt unwiderstehlich.
    Er küsste sie gerade leidenschaftlich genug, um sie wissen zu lassen, dass er sie in jeder Lebenslage hinreißend fand.
    »Das tun wir«, versprach er. »Ich kriege ihn am Arsch.« Er gab ihr einen Klaps auf den Po. »Geh wieder ins Bett.«
    »Ich kann sowieso nicht mehr schlafen.«
    »Ich rufe dich später an.«
    Sie gähnte, setzte sich auf die Bettkante und suchte nach ihren Hausschuhen.
    Montoya machte sich auf den Weg. Eilig lief er durch den kurzen Flur und vorbei an der Plastikplane im Wohnzimmer. Als er seine Jacke von einem Haken an der Tür nahm, hörte er das Tappen von Hundepfoten. Offenbar wollte Hershey die Gelegenheit nutzen, wenn er die Tür öffnete. Doch der Detective hatte jetzt keine Zeit für den Hund. Abby konnte sich um Hershey kümmern.
    Er trat ins Freie, schloss die Tür und lief über den Rasen. In der

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