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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist spät, aber … Roy ist eben so.« Sie hakte den Verschluss ihres hauchdünnen BHs zu und zog sich ein langärmliges Shirt über.
    »Wo triffst du dich mit ihm? Kann er nicht herkommen?«
    »Nein, er … er ist in der Hütte seines Onkels. Du weißt doch, die Hütte, von der ich dir erzählt habe. Wo er und ich als Kinder oft gespielt haben.«
    »Die Fischerhütte?«
    »Genau die.«
    Sie sah sich suchend im Schlafzimmer um, fand einen Schuh und schlüpfte hinein.
    »Ruf ihn an. Sag ihm, er soll herkommen. Oder … oder zu dir nach Hause. Oder ihr trefft euch morgen früh, um Himmels willen.« Cole setzte sich auf. »Du solltest jetzt nicht da raus in den Sumpf fahren. Ich bin in der Gegend aufgewachsen, es ist gefährlich dort.«
    »Er ist schon da. Er wartet auf mich.«
    »Na und? Kannst du ihn nicht zurückrufen und das Treffen verlegen?«
    »Ich fahre, Cole.« Ihr Tonfall verbot jeden weiteren Einwand. »Ah.« Sie entdeckte ihren zweiten Schuh und schlüpfte hinein. »Keine Diskussionen. Roy steht meinen Forschungen in mancher Hinsicht kritisch gegenüber, das weißt du.«
    Cole wusste instinktiv, dass Roys Anruf bei Eve nichts mit ihrem Studium psychisch bedingter Verhaltensanomalien zu tun hatte. »Wenn es nur um deine Forschungen geht, kann es bis morgen warten.«
    Sie zog ihre Jacke an und ging zur Schlafzimmertür, eine Frau, die sichtlich zu allem entschlossen war. Eine Frau mit einem Geheimnis.
    Cole schlug die Bettdecke zurück. »Herrgott, wenn du so verdammt stur sein musst, dann komme ich eben mit!«
    »Nein!« Sie fuhr zu ihm herum. »Er will mit mir über etwas reden. Offenbar geht es um etwas Wichtiges. Es wird ihm nicht recht sein, wenn ich nicht allein komme.«
    »Eve, hör zu …«
    »Wie oft hast du mich allein gelassen? Bist einfach ohne ein Wort der Erklärung auf und davon, um einen Klienten zu treffen?«
    Es überraschte ihn, dass sie plötzlich in die Offensive ging. »Das ist etwas anderes.«
    Sie schnaubte verächtlich und stieß die Schlafzimmertür auf.
    Cole, der begriff, dass sie sich nicht umstimmen ließ, sprang hastig aus dem Bett und griff nach einer zerknitterten Levi’s. »Immerhin muss ich mich an die anwaltliche Schweigepflicht halten und …«, versuchte er zu erklären, während er gleichzeitig mit einem Bein in seine Jeans schlüpfte und zur Tür stolperte.
    »Ja, ja, ich weiß«, schnitt sie ihm das Wort ab.
    Auf dem Treppenabsatz über dem Eingangsbereich seines Hauses rief er, immer noch mit seiner verdammten Levi’s kämpfend:
    »Mir ist nicht wohl bei dieser Sache, Eve.«
    Sie eilte bereits die geschwungene Treppe hinunter, eine Hand auf dem blankpolierten Geländer, ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
    »Ich sage dir, es ist gefährlich da draußen.« Als sie unten ankam, war es ihm endlich gelungen, sich die Jeans über den nackten Hintern zu ziehen.
    »Ich bin ein erwachsener Mensch, Cole.«
    »Warte! Eve, das ist doch Wahnsinn!«
    Sie war bereits an der Tür, den Riemen ihrer Handtasche über der Schulter, als er die Treppe hinunterhastete und dabei immer noch an seinen Hosenknöpfen nestelte.
    »Du kannst nicht …«
    »O doch, ich kann.« Sie griff nach dem Türknauf, aber Cole stellte sich ihr in den Weg.
    »Warte«, verlangte er.
    Da wurde sie erst recht wütend.
    »Willst du mich etwa einsperren?«, fragte sie fassungslos. »Wir leben nicht mehr im Mittelalter! Geh mir aus dem Weg!«
    »Ich habe Roy nie getraut.«
    »Du traust niemandem«, konterte sie. »Wie es aussieht, nicht einmal mir. Also hör auf, dich wie ein herrschsüchtiger Macho aufzuspielen!«
    Da beging er seinen größten Fehler: Er packte sie grob an den Oberarmen und hielt sie fest.
    »Ich komme mit dir.«
    Sie sah ihn mit versteinerter Miene an. »Lass mich los, Cole«, verlangte sie mit seltsam beherrschter Stimme. »Versuch nie wieder, mich festzuhalten, verdammt!« In ihren Augen stand kalte Wut.
    »Was ist los, Eve?«, fragte er und lockerte seinen Griff. Er verstand sie nicht mehr. Was an Roy Kajak zog sie so sehr in Bann? War es die alte Freundschaft aus Kindertagen? Oder ging es tiefer? War es düsterer? Womöglich weitaus intimer?
    »Du gehst entschieden zu weit.« Sie sprach leise, drohend. »Ich fahre, und zwar allein. Und wenn du mich nicht sofort loslässt, rufe ich die Polizei.«
    Er ließ ihre Arme los, als hätte er sich verbrannt, und sah zu, wie sie ihr Handy aus dem Seitenfach ihrer Handtasche zog.
    »Du würdest tatsächlich die Polizei rufen?«
    Ohne eine

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