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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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wie er vermutete, Typhus oder Cholera. Auch Wilde hätten sie angegriffen, aber irgendwann seien die Zauberer gekommen und hätten sie beschützt. Dafür gossen sie bloß ein wenig schlechtes Wasser in den Fluss, also wirklich nur sehr wenig, und warnten sie alle, in den nächsten drei Tagen etwas davon zu trinken. Danach seien im Fluss alle Fische an die Wasseroberfläche getrieben worden. Und diejenigen, die nicht auf die Zauberer gehört und von dem Wasser getrunken hätten, seien auch gestorben. Und auch noch ein paar Kühe. Aber das zählte eigentlich alles nicht, denn am Ende waren fast alle Wilden tot, die flussabwärts lebten. Das sei doch fabelhaft, oder etwa nicht?
    »Oh, unbedingt!«, versicherte Artur, der nach dieser Erzählung überlegte, wo er sich schnellstens die Füße waschen konnte.
    Karim schnarchte leise unter seinem Jutesack. Niemand jagte ihnen nach, und allmählich fasste Artur Hoffnung. Bestimmt würde er es zu seiner Stute schaffen. Und nachts aus der Stadt herauszukommen, das dürfte nun wirklich kein Problem sein …
    Nachdem die Zauberer die Wilden ausgerottet hätten, fuhr der Marquis mit seiner Erzählung fort, waren sie in der Stadt geblieben und hatten die Kinder gegen Geld in die Lehre genommen. Die Zauberer seien aus dem Süden gekommen, aus der Ukraine, und viele seien sehr schrecklich gewesen, aber mit der Zeit hatten sich alle an sie gewöhnt und keine Angst mehr vor ihnen gehabt. Die Mütter seien allerdings nie zu ihnen gegangen, weil es unter den Zauberern nur zwei Väter gegeben habe – und die hätten schreckliche Kinder in die Welt gesetzt. Ein besonders schreckliches Kind sei mit verbogenen Beinen und einem Matschkopf auf die Welt gekommen, aber das war noch vor Marquis’ Geburt. Die Frauen hätten es angespuckt, als sie es sahen, aber das schreckliche Kind wuchs heran und wurde dann der allerbeste Arzt. Ebendieser Arzt hat den anderen Zauberern dann auch befohlen, hinter der Stadt den Wagen mit den Kräutern zu verbrennen, die sie noch aus der Ukraine mitgebracht hatten. Außerdem konnte er das Blut besprechen, sodass alle Frauen zu ihm gegangen seien, die keine Kinder bekommen konnten. Er hat ihre Hand genommen, dann ging alles schnell und fast ohne Blut.
    Der Arzt hatte den Männern auch als Erster davon erzählt, dass in der Ukraine ein schwarzer Brennstein unter der Erde liege und viele dieser Steine noch in den Kesseln im Bahnhof von Konotop zu finden seien. In Moskau war da schon seit langer Zeit Geld im Umlauf, und der Arzt hat gesagt, man könne dort gute Geschäfte machen, wenn man den schwarzen Stein in die Hauptstadt brächte. Denn mit dem sei viel besser zu heizen als mit Holz.
    Das stimmte. Marquis’ eigener Vater habe bereits im ersten Winter gut an dem Brennstein verdient. Damit hätten sie sich Pferde kaufen können, von denen es damals nur sehr wenige gab. Ja, so wenige sogar, dass man versucht hatte, Kühe und Schweine vor einen Pflug zu spannen. Danach hätten alle auf Kohle umgesattelt und viel verdient. Bis dann schließlich die Garnison von Pap Iwan aus Moskau eingetroffen sei …
    Das war vor drei Jahren gewesen. In Brjansk habe es vier Kommunen gegeben, die sich oft untereinander geschlagen hätten, aber die Straßenschlachten hätten noch vor seiner, Marquis’, Geburt aufgehört. Deswegen habe, als in der Stadt ein Bataillon mit MG s aufgetaucht sei, das niemand als Bedrohung empfunden. Bis auf die Zauberer, die deshalb auch schon vorher die Stadt verließen. Der Hauptmann habe die Menschen aus Brjansk gelobt und erklärt, dass von heute an Moskau die Stadt beschützen würde. Aber vor wem denn, fragten da die Brjansker verwundert. Ja wohl nicht vor denen aus Orlow oder Kaluga? Das seien doch alles Verwandte …
    »Und was ist mit den Wilden?«, wollte der Hauptmann wissen.
    »Ach die«, sagten die Brjansker bloß. »Wir haben noch genug alte Gewehre, Patronen haben wir inzwischen auch gekauft, denn jetzt haben wir ja Geld. Hier wird kein Wilder auftauchen.«
    »Ihr habt Patronen gekauft?«, hakte der Hauptmann kopfschüttelnd nach. »Und wer hat euch erlaubt, die zu erstehen? Und im Haus aufzubewahren? Schon vor zwei Jahren hat der Präsident uns den Schutz für euch übertragen. Entweder rückt ihr eure Waffen also freiwillig heraus, oder wir holen sie uns mit Gewalt!« Daraufhin hätten die Soldaten zur Bekräftigung seiner Worte mit einer Kanone geschossen. Und zwar mitten in die Kohlen rein. Was das bedeutete, dürfte ja wohl klar

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