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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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sein …
    »Ach ja, und eure Kohle …«, fuhr der Hauptmann fort, während die Brjansker fassungslos auf das starrten, was von den acht Waggons mit dem Brennstein aus Konotop übrig geblieben war. »Wer hat hier das Sagen? Der soll zwei Papiere unterschreiben! Bei dem ersten geht’s um eure Kohle. Die könnt ihr zu einem sicheren Preis an Moskau verkaufen. Dann braucht ihr nicht mehr in jedes Kaff wie Kaluga zu fahren, sondern liefert alles an uns. Wir werden schon entscheiden, wie viel wir wem geben. Um die Preise braucht ihr euch nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Der Große Kreis setzt sie nämlich fest … Und das andere Papier garantiert euch das ganze Jahr hindurch Schutz durch unsere Garnison. Wir begleiten euch selbstverständlich nicht in die Ukraine, dahin dürft ihr ruhig allein zuckeln, und bis Moskau auch nicht, was soll denn da unterwegs schon passieren …? Dafür errichten wir hier in Brjansk Kontrollposten und lesen das Pack aus den Straßen auf. Das wäre doch ein ungeheurer Vorteil für euch, oder etwa nicht? Ihr bräuchtet euch nicht mehr selbst um diese Ganoven zu kümmern, das nehmen wir euch ab, indem wir das Moskauer Gesetz durchsetzen. Falls sich also irgendein Faulpelz vor der Arbeit drücken will … Aber gut, das gehört jetzt nicht zur Sache. Also, wer hat hier das Sagen? Der soll jetzt auf der Stelle unterschreiben!«
    »Mhm … Wir können aber nicht gut lesen!«, murmelten die Männer, die noch gar nicht verkraftet hatten, was aus der Frucht von zwei Monaten harter Arbeit geworden war.
    »Na und?«, wiegelte der zukünftige Generalgouverneur ab. »Ich kann auch nicht viel mehr lesen als die Worte auf den Zäunen … Aber Ordnung muss sein! Ach, und ehe ich’s vergesse: Solltet ihr euch weigern zu unterschreiben, seid ihr keine Patrioten. Dann seid ihr Staatsfeinde Russlands. Möchte einer von euch etwa zum Staatsfeind erklärt werden?«
    Die Ältesten stierten auf die Kanone und setzten ein Kreuz unter die beiden Verträge, die sie nicht lesen konnten. Schließlich wollte niemand als Staatsfeind gelten.
    »Und jetzt«, fuhr der Hauptmann munter fort, »jetzt möchte ich euch die Einzelheiten dieser Verträge erläutern. Ihr habt euch zu zwei Dingen verpflichtet, die sich im Grunde von selbst verstehen. Erstens: Die Männer, die euch beschützen, habt ihr mit Essen, Trinken und Kleidung zu versorgen. Häuser suchen wir uns selbst aus. Zweitens: Ein Fünftel eures Gewinns zahlt ihr in die Staatskasse. Man muss schließlich teilen!«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte jemand. »Uns wird doch schon in Moskau ein Zins abgeknöpft! Und dann hier auch noch ein Fünftel?! Da müssen wir ja zweimal auf unseren Gewinn blechen! So was gab’s ja noch nie!«
    Natürlich konnte das nicht friedlich ausgehen. Die Brjansker waren zwanzigmal so viele wie die Soldaten aus Moskau, sodass das Kremlbataillon sich schnell zurückzog. Ein Dutzend Tote blieb trotzdem auf dem Schlachtfeld zurück. Moskau ist eh schon groß, sagten die Ältesten, was sollen wir diesen Aasgeiern noch mehr Geld in den Hintern schieben? Dann wollten sie die nächste Fuhre Kohle in die Hautstadt bringen. Aber weiter als bis nach Kaluga kamen sie erst mal nicht. Dort stießen sie nämlich auf eine Straßensperre. Sie mussten zahlen, wenn auch nicht horrend viel … Das böse Erwachen folgte dann in der Hauptstadt. Niemand, der ihnen früher die Ware abgenommen hatte, wollte sie jetzt noch kaufen. Und das betraf nicht nur die Kohle, sondern auch Kartoffeln, Rüben und eingesalzenes Gemüse. Selbst tauschen wollte niemand mehr, obwohl das früher kein Problem gewesen war. Handel fand nur noch auf dem Markt statt, mit Kremlrubeln.
    »Dann stimmen die Geschichten also«, raunten die Brjansker einander zu. »In Iwanowo soll man ja Unmengen von Gold in den Kellern aufgestöbert haben, das noch vor dem Großen Tod eingelagert worden ist. Kurz danach kam dann dieser Erlass. Es gab einen Befehl, dass alle, bei denen nicht rostendes Metall oder Schrotflinten gefunden werden, Vaterlandsverräter sind und als Feinde des untrennbaren Russlands gelten. Für dieses Verbrechen gibt es aber nur eine Strafe. Welche, brauche ich nicht zu sagen … Außerdem sollen sie heute alle nicht rostenden Rubel aus anderen Städten einschmelzen, um daraus ihre eigenen zu prägen, damit nur noch Kremlrubel im Umlauf sind. Auf dem Markt gilt nur noch ihr Rubel, der fast doppelt so schwer ist wie der aus Piter. Diese Hunde von der Sicherheit haben glatt

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