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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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auch nur die geringsten Anzeichen von Gehorsam. Eine zweite Ratte sprang ihm an die Brust, sodass ihr weit aufgerissenes Maul eine echte Gefahr für sein Gesicht darstellte. Gleichzeitig hackte ihm ein Vogel mit spitzem Schnabel in die linke Schulter, während einer seiner Artgenossen ihm den kräftigen Flügel vor die Nase rammte.
    Artur entspannte sich, setzte seine Kampfenergie frei und begann, sich in einem wilden Tanz zu drehen. Er boxte und schlug um sich, vollführte Salti und zertrat die Biester mit den Füßen, manchmal ohne überhaupt zu wissen, wo eigentlich oben und wo unten war. Das Wasser brachte einen endlosen fiependen Strom von Ratten mit. Und nicht nur von Ratten. Jedes Tier, das Artur witterte, vergaß die angeborene Panik und stürzte sich mit gebleckten Fangzähnen auf ihn. Kowal erledigte drei Dutzend Ratten, die zum Glück normale Maße zeigten, fünf Kormorane und Katzen, zahllose Möwen und kleine Vögel.
    Seine Kleidung hing nur noch in Fetzen an ihm, das linke Hosenbein hatte ihm ein wilder Hund bis zum Knie aufgerissen. Artur hatte seine vier letzten Messer im Kampf gegen diese Meute eingebüßt, obwohl er Mäusen, Eichhörnchen und anderen kleinen Nagern mit bloßen Händen den Hals umdrehte. Trotz seiner Schnelligkeit gelang es etlichen dieser Biester, ihn mindestens einmal zu beißen. Besonders übel war eine Wunde am rechten Ellbogen, die ihm ein Hund beigebracht hatte. Im Eifer des Gefechts hatte er nicht gleich gemerkt, dass seine Hand ihm nicht mehr gehorchte, dann glühte sein Arm jedoch, und die Finger verkrampften sich, als sei er gelähmt.
    Gerade bohrte ihm ein großer Vogel die Krallen in den Hals und hackte mit dem Schnabel auf seine Stirn ein – da endlich schoss der gewaltige Körper der Drachin aus der Dunkelheit heraus und baute sich direkt über ihm auf. In seiner Erschöpfung fehlte Artur sogar die Energie, in Panik zu geraten: Obwohl er sich auf den Bauch warf, drohte Malwina noch immer, ihn unter sich zu zerquetschen. Aber die Drachin hatte nun mal ihre eigenen Vorstellungen, wie sie ihren Herrn schützen wollte: genau so, wie sie auch ihre Kinder verteidigt hätte, indem sie ihn mit ihrem Körper gegen Feinde abschirmte.
    Malwina zog die Oberlippe hoch, um die sonst verborgenen hornigen Nüstern freizulegen. Kurz darauf vibrierte es in ihrer Kehle. Eine gewaltige Feuersäule von sattem Violett schlug zum Himmel hoch, mitten hinein in das Vogelgeschwader. Im Bruchteil einer Sekunde waren die Tiere zu kreischenden Fackeln mutiert. Danach nahm sich Malwina den Boden vor und versengte in einem Halbkreis um sich herum alles, ehe sie das Maul abermals hochriss und den Himmel befeuerte.
    Ratten und Mäuse verwandelten sich noch auf ihrer Flucht vor den Flammen in Skelette, Katzen wälzten sich am Boden und verloren ihre letzten Fellbüschel. Ein erneuter Sturzbach aus lodernden Vogelleichen ging nieder und beleuchtete das Gemetzel am Boden. Einige kahle Hunde griffen Malwina geifernd von der Seite an und eroberten einen ihrer Flügel. Als die Drachin die Köter jammernd abschüttelte, bot sie Artur immerhin die Möglichkeit, unter ihr hervorzukrabbeln.
    Mit purer Willenskraft gelang es ihm, die Blutung zu stoppen. Auf dem linken Auge war er allerdings blind, während am rechten Ellbogen alle Nerven bloßlagen. Um ihn herum war es taghell. Es brannte einfach alles, selbst das, was niemals in Flammen hätte aufgehen dürfen wie nasse Baumwurzeln oder durchweichtes Gesträuch. Ein widerwärtiger Geruch nach verbranntem Fell hing in der Luft. Malwina peitschte mit dem Schwanz auf ihre Angreifer ein, doch waren diese derart in der Überzahl, dass selbst eine Gigantin wie die Drachin in Bedrängnis geriet. Abertausende kleiner Augen funkelten Artur an, eine ganze Kriegsschar von Tieren und Vögeln, aufgestachelt durch seinen Zauber. Am Boden erloschen die Feuer nun allmählich, aber in den Zweigen der umliegenden Büsche züngelten die Flammen noch weiter.
    Nachdem Malwina dem nächsten Hund den Hals durchgebissen hatte, sprang Artur in den Sattel. »Dann mal hoch!«, verlangte er und griff nach den Zügeln.
    Nur dachte Malwina in ihrem Kampfrausch überhaupt nicht daran zu gehorchen. Sie drehte sich unablässig um die eigene Achse und stieß immer wieder kurze Feuergarben aus. Doch obwohl jeder Schuss ein Treffer war, zwang sie ihre Feinde nicht in die Knie. Dazu waren es zu viele. Und zu wilde. Artur hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange Malwinas Brennstoffvorrat in dem

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