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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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ihr … Natascha … die ich auf dem Gewissen habe … bloß so ähnlich? Mist! Ich kann sie nicht rausschmeißen! Das würde ich mir nie verzeihen.
    Die Frau stemmte die Fäuste gegen den Fensterrahmen und drückte sich ein wenig zurück, womit sie, ohne es selbst zu merken, das tat, wonach es Arturs Blick verlangte. Damit er ihre weibliche Figur und den unglaublich dicken Zopf betrachten konnte. Zu gern hätte er ihr Haar gelöst und seine Hände darin vergraben. Sie beugte sich noch eine Idee weiter zurück – und unter ihrem Kleid zeichneten sich zwei kräftige, volle Brüste ab.
    »Stimmt es, dass du hundertundzwanzig Jahre geschlafen hast?«
    »Ja.« Er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. »Und stimmt es, dass du schon ein Kind hast?«
    Sie nickte. In den großen grauen Augen spiegelten sich die Lagerfeuer der Wipper.
    »Ein Mädchen. Leute aus Pskow haben es mit sich genommen.«
    »Vermisst du deine Tochter?« Artur fürchtete, dass er ihr wehtat, aber da war die Frage schon ausgesprochen.
    »Ob ich sie vermisse? Ja, schon … aber so ist das nun mal bei uns geregelt. Es gab einen Vertrag, der das Schicksal des Mädchens festlegte.« Nadja berührte seine Hand. »Ich habe dir noch nicht danken können, Artur Schmied. Die drei anderen haben gesagt, du hättest mich aus dem Feuer gerettet.«
    »Keine Ursache«, antwortete Kowal beiläufig.
    Nadja hatte vor Kurzem gebadet, ihre Haare rochen frisch und nach einem Aufguss aus bitteren Kräutern. Diese selbst fabrizierten Shampoos vertrieben Insekten, das wusste er mittlerweile. Rokotow hatte auch immer etwas in der Art benutzt, allerdings mit dem Unterschied, dass sein Kopf dadurch nach Knoblauch stank.
    »Warum gehst du mir aus dem Weg, Artur Schmied? Gefalle ich dir etwa nicht?«
    »Wie alt bist du?«
    »Im letzten Monat bin ich neunzehn geworden.«
    »Du gefällst mir sogar sehr.« Wer flirtet hier eigentlich mit wem?, fragte er sich. »Bist du gekommen, um mit mir zu schlafen? Hat dir der Wipper das befohlen?«
    »Ismail hat gesagt, du kannst Vater werden«, antwortete sie, ohne ihm die Frage krummzunehmen. Aber auch, ohne ihn anzulächeln. »In Moskau wäre ich verkauft worden, aber jetzt ist eben alles anders. Jetzt kann ich frei wählen. Wenn dir aber Marina besser gefällt …«
    Er erinnerte sich nicht einmal daran, welche der Mütter Marina hieß, mehr noch, die drei anderen Frauen konnte er überhaupt nicht auseinanderhalten.
    »Ich würde nicht einfach mit dir schlafen wollen …«
    »Warum nicht?«
    »Wenn sie uns dann wieder trennen, würde ich darunter leiden. Glaub mir, Nadja, ich kenne diesen Schmerz. Den will ich nicht noch mal erleben …«
    »Und wenn sie uns nicht trennen?«
    »Hast du denn gar keine Angst vor den Wippern?«
    Er berührte ihre Wange, fuhr mit dem Daumen über ihre Brauen und die volle Oberlippe. Nadja schmiegte sich ganz sanft in seinen Handteller und schloss genüsslich die Augen.
    »Die tun mir doch nichts«, antwortete sie. »Die wollen nur nicht, dass die Menschen in Städten leben. Alle haben Angst vor den Wippern, dabei sind die Zauberer von den Seen viel schrecklicher. Als ich noch ein kleines Mädchen war, hat Pap Rubens Krieg gegen diese Zauberer geführt. Na ja, eigentlich haben das damals alle Kommunen. Wir Kinder haben in der Eremitage an einem Fenster gestanden und auf den Palastplatz hinausgeschaut. Da wurden die gefangenen Zauberer erst erhängt und dann verbrannt.«
    »Warum musstet ihr so grausam sein?«, fragte Artur fassungslos. Sie und ich, wir kommen einfach aus zwei verschiedenen Welten, dachte er. Sie spricht in aller Seelenruhe über den Galgen – dabei könnte sie durchaus eine Nachfahrin Nataschas sein. Wenn ich mit Natascha nicht auch meine eigenen künftigen Kinder umgebracht hätte …
    »Später haben wir mit den Zauberern von den Seen Frieden geschlossen. Sie haben versprochen, dass sie uns keine Krankheiten mehr anhexen und die Sklaven nicht gewaltsam mit Pilzen füttern …«
    Nadja stand jetzt so nahe neben ihm, dass ihre Lippen sich nur einen Zentimeter vor seinen Lippen befanden. Kowal legte seine linke Hand in ihren Nacken – und damit war die Entscheidung endgültig gefallen. Ihr Haar war nach dem Bad noch feucht. Als seine Hand weiterwanderte, spürte er durch den Stoff des Kleides hindurch, dass auch ihr heißer Rücken noch feucht war.
    »Der Wipper hat gesagt, dass wir zusammenleben können, Artur Schmied«, flüsterte sie ihm ins Ohr. Ihr ganzer Körper reagierte auf seine

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