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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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verständlich zu machen.
    Nachdem alles erledigt war, drückte einer der Kutscher aus der Karawane Kowal die Peitsche in die Hand und erklärte ihm vorsichtshalber schon mal, wie er damit die Pferde lenken solle.
    »Der Feldwebel, der zum Kutscher abgestiegen ist«, frotzelte Daljar bitter. Aus seinem Ton ging hervor, dass er Artur bereits als toten Mann sah.
    Die Wipper hatten ihre Beeren inzwischen aufgegessen und warteten am Straßenrand. Etlichen Soldaten der Karawane war anzumerken, dass es ihnen in den Fingern kribbelte, das Feuer auf diese Dämonen zu eröffnen. Sie unterließen es nur aus einem Grund: Gegen die Abermillionen kleiner stachliger Mörder würden sie den Kürzeren ziehen.
    »Tut mir leid«, wandte sich Artur zum Abschied an Arina Rubens. »Wir hätten besser eine Mutter opfern sollen, als …«
    »Schluss jetzt!«, fiel sie ihm ins Wort. Die Spritze hatte bereits ihre Wirkung getan, sodass in ihren Augen wieder Feuer loderte. »Du hast dir nichts vorzuwerfen. Die haben uns aufgelauert. Achte darauf, dass sich diese Dämonen anständig verhalten. Übrigens haben sie uns das hier gezahlt …«
    Artur beugte sich zu einem Sehschlitz vor und blickte in die angegebene Richtung. Ihm gefror das Blut in den Adern. In der Ferne schimmerte am Hang des Hügels etwas Gelbes. Zunächst wollte er seinen Augen nicht trauen, weigerte sich sein Gehirn einfach, etwas auf die visuelle Information zu geben.
    »Pro Mutter dreißig, das ist ein absolut anständiger Preis!«, meinte Rokotow lachend, verstummte aber sofort unter dem stahlharten Blick Arinas.
    Dort hinten lagen und saßen, mit Schnüren gefesselt, zahllose Menschen, die mehr an wilde Tiere als an Vertreter des Homo sapiens erinnerten. Ihr Haar musste man als wirre Mähne bezeichnen, die ungewaschenen Körper waren mit Farbschlieren überzogen, statt Kleidung trugen sie nur Fetzen. Und entweder hatten diese Wilden irgendwelche Drogen konsumiert oder sie waren stockbesoffen …
    »Aber … aber das sind doch Menschen!«, presste Artur heraus.
    »Das sind gelbe Wilde«, widersprach Arina ernst. »Hundertundzwanzig Stück. Vielleicht verkaufen wir sie bereits in Twer an die Röchler, vielleicht bieten wir sie aber auch erst in Moskau an. Für dich haben wir übrigens nichts bekommen. Nichts bis auf das.« Sie zeigte auf eine kleine Kiste, über der ein Tuch lag. »Öffne sie ruhig, Schmied, aber sei vorsichtig, die Welpen sind bissig.«
    »Selbst wenn es hundertmal Wilde sind, bleiben es Menschen!«, überging Kowal die Aufforderung. »Ich weigere mich einfach zu glauben, dass die Eremitage Sklavenhandel betreibt!«
    »Du kennst kluge Wörter! Genau wie unser Lew!« Arina verzog das Gesicht, denn der Arzt nahm ihr gerade den Verband ab, der am Oberarm festklebte. »Es gibt unterschiedliche gelbe Wilde. Diese da sind schlimmer als Wölfe, dafür aber tüchtige Arbeiter. Die Wipper haben sie in den Gelben Sümpfen eingefangen. Hast du schon mal von diesen Gelben Sümpfen gehört? Nein? Charly, erzähl ihm davon!«
    »Die sind weit weg von hier«, fing Charly an und deutete mit der Hand nach Osten. »In dieser Gegend wurde früher, vor dem Großen Tod, Chemie für die Felder hergestellt. Die Menschen sind gestorben, aber die Chemie hat überlebt und ist vom Flusswasser weitergetragen worden. Deshalb kommen dort nur noch Missgeburten zur Welt. Mit denen kannst du nicht reden, aber du kannst sie zum Arbeiten zwingen. Die Röchler verkaufen sie an die Köhler in den Bergwerken. Bei denen haben sie es eigentlich nicht schlecht, sie kriegen was zu futtern und ein Dach überm Kopf.«
    »Das glaub ich einfach nicht!«
    Er schüttelte entsetzt den Kopf. Das war sie also, die vielgepriesene Demokratie der Eremitage! Der Wipper hatte einmal mehr recht behalten: Die Menschen kehrten zu ihren Ursprüngen zurück, es galt wieder das Recht des Stärkeren, liberale Floskeln mussten nicht länger zur Tarnung herhalten.
    Nun zog Artur das Tuch von der Kiste – die eigentlich gar keine war: Vor ihm stand ein kleiner solider Eisenkäfig, in dem eng umschlungen zwei kleine daunenweiße Tiger mit langen Hälsen schliefen. Daher weht also der Wind, schoss es Artur durch den Kopf. Von denen bekommt Väterchen Rubens also diese liebreizenden Tierchen.
    »Eines würde ich gern noch wissen«, wandte er sich an Arina, atmete dann aber erst einmal tief durch. Ob er besser den Mund hielt? Vielleicht sah er die Museumsleute ja nie wieder. Vielleicht würden seine Worte nur zu

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