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Cryptonomicon

Cryptonomicon

Titel: Cryptonomicon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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nicht allzu überzeugend.
    »Was wir vorhaben«, sagt Avi, »wäre nach unseren Maßstäben eine größere Ausschachtungsarbeit. Nach Ihren aber wahrscheinlich nicht.«
    Goto Dengo schmunzelt. »Das hängt alles von den Umständen ab. Genehmigungen. Transportprobleme. Die Krypta war eine große Ausschachtungsarbeit, aber das war einfach, weil der Sultan sie unterstützt hat.«
    »Ich muss betonen, dass sich die Arbeit, die wir ins Auge fassen, noch in einer sehr frühen Planungsphase befindet«, sagt Avi. »Deshalb kann ich Ihnen zu meinem Bedauern noch keine genaueren Informationen über die logistischen Probleme geben.«
    Goto Dengo sieht aus, als verdrehe er innerlich die Augen. »Ich verstehe«, sagt er mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wir werden heute Abend nicht über solche Dinge reden.«
    Das ruft ein richtig verlegenes Schweigen hervor, währenddessen Randy und Avi sich fragen: Worüber sollen wir denn dann reden, verdammt noch mal? »Schön«, sagt Avi, wodurch er den Ball kraftlos in Goto Dengos Richtung zurücklobbt.
    Furudenendu greift ein. »Auf den Philippinen gibt es viele Leute, die Löcher graben«, erklärt er mit überdeutlichem, wissendem Augenzwinkern.
    »Ah!«, sagt Randy. »Einige von den Leuten, die Sie da erwähnen, habe ich kennen gelernt!« Das ruft einen Ausbruch von Heiterkeit in der Runde hervor, die bei aller Angespanntheit dennoch aufrichtig ist.
    »Sie verstehen also«, sagt Furudenendu, »dass wir ein Joint Venture sehr eingehend prüfen müssten.« Sogar Randy übersetzt das in: Eher fallen Ostern und Pfingsten auf einen Tag, als dass wir uns an eurer bekloppten Schatzsuche beteiligen.
    »Ich bitte Sie!«, sagt Randy. »Goto Engineering ist eine ehrbare Firma. Eine erstklassige Adresse. Sie haben Besseres zu tun, als auf Joint Ventures zu spekulieren. Wir würden so etwas niemals vorschlagen. Wir wären in der Lage, im Voraus für Ihre Dienste zu bezahlen.«
    »Ah!« Die Gotos sehen einander viel sagend an. »Sie haben also einen neuen Investor?« Wir wissen, dass ihr pleite seid.
    Avi grinst. »Wir haben neue Mittel.« Das verblüfft die Gotos. »Wenn Sie erlauben«, sagt Avi. Er hievt seine Aktentasche vom Boden auf seinen Schoß, öffnet die Schnallen und greift mit beiden Händen hinein. Dann vollführt er ein Manöver, dass man in einem Fitness-Studio als Hantelübung bezeichnen würde und hebt einen Klotz solides Gold ans Licht.
    Die Gesichter von Goto Dengo und Goto Furudenendu verwandeln sich in Stein. Avi hält den Barren ein paar Momente lang hoch, dann senkt er ihn wieder in die Aktentasche.
    Irgendwann schiebt Furudenendu seinen Stuhl ein paar Zentimeter zurück und dreht ihn leicht zu seinem Vater hin, wodurch er sich im Grunde genommen aus dem Gespräch verabschiedet. Ohne ein Wort zu sagen, isst Goto Dengo sehr, sehr ausgedehnte fünfzehn bis zwanzig Minuten lang in aller Ruhe sein Essen und trinkt seinen Wein. Schließlich blickt er über den Tisch hinweg Randy an und fragt: »Wo wollen Sie graben?«
    »Die Stelle liegt in den Bergen südlich von Laguna de Bay -«
    »Ja, das haben Sie schon meinem Sohn gesagt. Aber das ist ein großes Niemandsland. Dort sind schon viele Löcher gegraben worden. Alle nichts wert.«
    »Wir haben bessere Informationen.«
    »Hat Ihnen irgendein alter Filipino seine Erinnerungen verkauft?«
    »Noch besser«, sagt Randy. »Wir haben eine Breite und eine Länge.«
    »Von welchem Genauigkeitsgrad?«
    »Zehntelsekunden.«
    Dies führt erneut zu Schweigen. Furudenendu versucht etwas auf Japanisch zu sagen, doch sein Vater schneidet ihm barsch das Wort ab. Goto Dengo wird mit dem Essen fertig und legt Messer und Gabel über Kreuz auf den Teller. Fünf Sekunden später ist ein Kellner da, um abzuräumen. Goto Dengo sagt etwas zu ihm, was ihn veranlasst, in die Küche zu flüchten. Nun haben sie praktisch die ganze Etage des Wolkenkratzers für sich allein. Goto Dengo sagt etwas zu seinem Sohn, der daraufhin einen Füller und zwei Visitenkarten zückt. Furudenendu reicht den Füller und eine Visitenkarte seinem Vater und die andere Karte Randy. »Machen wir ein kleines Spiel«, sagt Goto Dengo. »Haben Sie einen Stift?«
    »Ja«, sagt Randy.
    »Ich werde eine Breite und eine Länge hinschreiben«, sagt Goto Dengo, »aber nur die Sekunden. Keine Grade und keine Minuten. Nur die Sekunden. Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Die Information ist für sich genommen wertlos. Sind wir uns da einig?«
    »Ja.«
    »Sie riskieren also nichts, wenn Sie das

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