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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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Rückendeckung, im Falle, ein Feind durchbrach trotzdem die Verteidigungslinie.
    „Sie schaffen es“, hoffte Mandy begeistert und sah zu, wie Sators Männer einen nach dem anderen herauf hievten. Was einer mühseligen Arbeit glich, dauerte kaum länger als fünf Minuten und Nawarhons Streitmacht lag ohne Verluste hier oben im Schutze der Wagen.
    Augenblicklich ließen sich Sator und Mandy neben einem nieder. Das Mädchen hatte dabei ein ungutes Gefühl. Während es noch vorhin den Anschein gehabt hatte, als wären Nawarhons Leute nur eingeschlafen, wirkten sie aus der Nähe und nach der kurzen Zeitspanne völlig anders. Sie sahen krank aus und zeigten allesamt das gleiche Bild. Sie regten sich nicht, die Haut bekam eine schlechte Farbe und die Atmung stockte immer heftiger.
    Sator sah einem der Betroffenen in die Pupillen, tastete notdürftig den Körper ab und blickte Mandy schließlich tröstlich an. „Tut mir leid, Kleine. Was denen passiert ist, habe ich schon einmal gesehen. Ihnen wurde Gift verabreicht, vermutlich im Zusammenhang mit Nahrung. Sie scheinen alle betroffen.“
    „Nahrung?“ Mandy horchte entsetzt auf. „Aber, aber das kann nicht sein. Wieso fallen die mit einem Mal alle um? Können wir nichts tun?“
    Sator seufzte und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Glaube mir, ich habe dieses Gift schon einmal wirken sehen und wir haben damals alles versucht. Wenn es ein Heilmittel gibt, dann muss es erst noch erfunden werden. Und die Zeit haben sie nicht.“
    „Was soll das bedeuten?“, fragte Mandy mit aufkeimender Furcht. Der Mann sprach, als hätte er mit den Opfern längst abgeschlossen.
    „Das bedeutet“, sprach er tonlos. „Das Gift ist schnell und lässt niemanden am Leben. In spätestens einer halben Stunde werden sie ausnahmslos sterben und keine Macht kann das verhindern.“
    „Aber...“ Mandy ballte in einer Geste der Hilflosigkeit die Fäuste. „Wir müssen doch etwas tun können. Sie dürfen nicht alle tot sein.“ Sie kämpfte verbissen gegen die Tränen.
    „Es ist grausam, ich weiß.“ Sator suchte nach den richtigen Worten. „Weiß der Himmel, wie es sie alle auf einmal erwischen konnte. Nur du bist scheinbar nicht befallen.“
    „Aber warum?“
    Sator zuckte mit den Schultern. „Lass uns gehen, wir können nichts tun. Und was kommt, willst du nicht sehen.“
    „Wir dürfen sie nicht im Stich lassen“, beteuerte Mandy am Rande des Zusammenbruchs. „Wir haben doch nicht die Reise angetreten, damit alle sterben.“ Sie erwartete Sators Reaktion erst gar nicht, sondern lief ein Stück. Unter den Bewusstlosen fand sie auch den Prinz, seine Schwester, die Trolle und ihre Freundin Nirrka. Sie war so jung und konnte von allen am wenigsten dafür.
    Es durfte nicht sein. Sie konnten doch nicht alle hier und jetzt sterben? Das ging nicht!
    Mandy schrie in den Himmel, ballte noch einmal so heftig die Fäuste, dass es schmerzte und griff nach ihrem Lederbündel, um es mit aller Gewalt gen Boden zu schleudern. Es würde nichts ändern, aber irgendwie musste sie die brodelnde Spannung bekämpfen.
    „Aua!“
    Mandys Zornesausbruch wandelte sich schlagartig in Staunen und verblüfft betrachtete sie die Tasche am Boden. „Das ist ... Niestchen, bist du das?“ Augenblicklich ließ sie sich auf die Knie fallen und öffnete das Bündel.
    Ein kleiner Kopf lugte hervor und hustete gequält. „Verdammte Menschenbraut, keine Rücksicht. Typisch, in dienem Alter hatte ich noch Achtung vor Älteren.“
    „Niestchen.“ Mandys Augen glänzten vor Freude und sie hob die kleine Fee behutsam aus der Tasche. „Ich hätte dich doch fast vergessen. Ein Glück, dass ich dich habe.“
    „Jaja“, schimpfte das winzige Wesen in Mandys Handfläche. „Nun tuste wieder so, klar. Aber die ganze Zeit hock ich in dem blöden Keller da. Hättest ruhig mal was sagen können. Ich sag´s ja, Menschenkinder ... bä.“
    Mandy grinste.
    „Du ... du besitzt eine Fee?“ Sator quollen die Augen aus den Höhlen und er konnte kaum noch still stehen.
    „Ja ... und sie wird mir jetzt einen zweiten Wunsch erfüllen“, sagte das Mädchen mit neuer Hoffnung.
    „Aber dann haste nur noch einen, weeste. Großes Mädchen und kann ne zählen. Na sag endlich, was soll ich wieder für dich tun.“
    Mandy deutete auf die am Boden liegenden Gestalten. „Das ist Nawarhons Gefolge. Sie alle hat ein tödliches Gift getroffen und sie würden sterben. Kannst du ihnen helfen?“
    „Wenn ‘ se noch ne tot sinn, kein

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