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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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als verständnisloses Gequassel. Sieh jetzt genau hin.“ Die Seherin drehte sich zu dem Kristall herum und führte schlangenartige Bewegungen mit ihrer Hand aus, bis etwas geschah. Mandy starrte erwartungsvoll auf den Potest. Zuerst schien sich eine Art Luftblase zu entwickeln, die noch größer wurde und zu leuchten begann. Zum Schluss wurde daraus ein übergroßes Loch in die Zeit gerissen und sollte ihr die Vergangenheit offenbaren.
    „Whow“, hauchte Mandy ungläubig und ließ das seltsame Gebilde keine Sekunde aus den Augen. Schon gar nicht, als darin etwas zu sehen war. Das Dimensionsauge zeigte ihr irgendeinen Teil dieser Welt, nur bestehend aus Bergen und Feldern. Aber das Bild glitt weiter und die Gebirge nahmen allmählich die Form von Eis an.
    „Hör mir jetzt gut zu“, wiederholte Kaija noch einmal. „Die Mutter meiner Urgroßmutter kannte als einzige das Geheimnis unserer Welt uns sie gab es weiter, bis zu mir heute, damit ich es den Bewohnern verkünden kann. Sie lebte vor Millionen von Jahren und ergründete mit Risiko die Funktion dieser Dimension, die zeitgleich und im selben Raum mit eurer existiert. Dir erscheint es wie eine andere Welt, weil ihr technisch fortgeschrittener seid ... wie nennt ihr das? Ah ja, modernisiert habt. Dennoch leben wir auf ein und demselben Planeten, nur ihr nehmt uns nicht wahr. Eine magische Sperre trennte unsere Welten aber in sofern, dass keiner so einfach in das Schicksal der anderen eingreifen kann. Stell dir vor, unsere Wesen würden zu euch übergehen können oder umgekehrt. Nur der Zauber bewahrt uns vor dem Chaos, niemand weiß, woher er kommt und wie lange er hält. Aber eines ist sicher, geht eine der Welten unter, dann mit ihr die Erde. Wir leben getrennt und doch zusammen.“ Kaija legte eine Pause ein und wartete eine bestimmte Zeit ab, in der die magische Kugel die Bilder weiter laufen ließ. Nun waren nichts als kristallisierte Berge sichtbar, fein geschliffen und nahezu spiegelnd.
    „Gibt es die wirklich?“ Mandy wunderte sich selbst am meisten darüber, dass sie die Worte ausgesprochen hatte. Das eben Geschehene verblüffte sie zu tiefst.
    „Ja ... es gibt sie noch heute. Meine ... ferne Verwandte fand diese Berge und war beeindruckt. Niemals kannte jemand ein Gebirge aus purem Kristall. Sie sind so fein, dass man hin und wieder sein eigenes Spiegelbild erkennen kann. Jedenfalls durchkämmte diese Magierin das sämtliche Gebiet und fand ein Geheimnis, das heute unser Schicksal ist. Sie nannte es Crystall .“
    „Und was hat es damit auf sich?“
    Die Kugel gewahrte nun einen rasenden Blick zwischen die Gebirgsriesen und in Grotten, die durch den Kristall hell erleuchtet waren. Diese Magie führte sie durch ein Labyrinth von Gängen, in schwindelnder Hast. „Die Magierin – übrigens weiß ich ihren Namen nicht – fand dort etwas Erstaunliches.“ Kaija machte erneut Pause, bis das Bild sein Ziel erreicht hatte.
    Mandy riss die Augen auf und starrte fasziniert darauf. Sie sah etwas Fantastisches, von dem sie auf dem ersten Blick wusste, dass es etwas sehr altes und wichtiges war. Ihre Augen erfassten einen gewaltigen Kristallmechanismus. Fünf tellergroße Kristalle schwebten in der Luft und bildeten gemeinsam ein tropfenförmiges Gebilde. Mandy erkannte ein grelles, gelbes Licht und das rote Leuchten der Kristalle. Die Energie, die das Gebilde versprühte, war mit scharfem Blick sogar zu erkennen.
    „Das ist es, was die Frau fand. Diese fünf Kristalle bildeten das Zentrum dieser Welt und stützten sie wie eine gewaltige Sonde. Es waren keine gewöhnlichen Kristalle, sie waren das Leben und hielten die Welt zusammen. Ihre Magie kann kein Wesen bei euch oder uns überbieten. Die Macht ist gewaltig und sie ermöglicht das Leben bei uns. Verstehst du das?“
    „Ich glaube“, gestand Mandy zögernd. „Ich verstehe den Sinn hinter allem.“
    „Ganz recht und du wirst gleich erfahren, weshalb wir dich brauchen. Die Magierin ahnte, dass niemand die Kristalle berühren darf, sie spenden Leben. Aber sie war auch damals nicht alleine. Es gab Feinde.“ Das Dimensionsauge zeigte für einen Augenblick eine Schar von Reitern, ein flammendes Inferno und eine grollende Bestie. Mandy konnte das alles nicht so schnell auffassen, dann ging die Reise schon wieder weiter durchs Gebirge. „Aber auch hier sind sie nicht anders als bei euch ... sie konnten nicht hören. Irgendjemand hat es doch tatsächlich geschafft, die fünf Kristalle zu trennen und

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