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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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Lächeln. „Mein Kind, der erste Blick ist nicht unbedingt der Blick in die Tiefe. Ich kenne die Menschen ein wenig und ich will nicht behaupten, dass ihr dumm seid. Aber ihr versucht immer alles von der logischen Seite zu betrachten und wollt Übernatürliches überhaupt nicht wahr haben, obwohl es bei euch ist. Schau dich mehrmals um, bevor du eine Entscheidung triffst. Ob du den Glauben nun hast oder nicht, im Leben muss man auf alles vorbereitet sein, um überleben zu können.“
    Unter anderen Umständen wäre das alles zu viel für sie gewesen, doch die Alte sprach so langsam und mit so gewaltiger Überzeugung, dass Mandy sie verstand. Ob sie es nun wahr haben wollte, war eine andere Frage. Zum Teil hatte Kaija ja auch Recht, Menschen betrachteten die Dinge mit der Logik, nicht mit Fantasie. Aber es gab bei ihr ganz sicher keine Elfen.
    Die Frau wechselte das Thema und sprach von sich aus weiter, als sie Mandys Zögern bemerkte. „Nun gut, deshalb sind wir nicht hier. Es geht um dich speziell und du hast sicher nicht vergessen, welche Bitte der König an dich gerichtet hat.“
    „Ganz sicher nicht“, reagierte das Mädchen mit hoher Betonung. „Wenn ihr nicht alle ein so ernstes Gesicht gemacht hättet, dann hätte ich wahrscheinlich längst über euch gelacht.“
    „Was ich sogar verstanden hätte“, gestand Kaija. „Es ist nicht einfach für dich. Du bist zum ersten Mal bei uns und gleich überfällt dich der König mit der Bitte, eine ganze Welt zu retten.“
    „Er hat nicht gesponnen?“
    „Leider nein.“ Sie schüttelte bedauernd den Kopf. „Diese Welt mag bezaubernd und paradiesisch sein, doch auch sie ist nicht ohne das Böse. Beide Lebensweisen müssen sich die Waage halten, um Existenz zu schaffen. Aber wie es aussieht, gewinnt eine die Oberhand.“
    „Kann man da nichts machen?“
    „Das ist nicht so einfach, Mandy. Bei uns ist das Böse nicht einfach ein Mörder oder ein Ladendieb. Ich meine das wirklich Böse , die reine dunkle Macht. Bei uns gibt es sie, Dämonen, Höllen und schwarze Magie. Sie sind sehr stark und sie werden uns alle vernichten. Sie interessiert nicht, dass auch sie dann nicht mehr hier leben könnten. Vielleicht kämen sie sogar zu euch.“
    Mandy schrak bei diesen Worten zusammen, wie unter einem heftigen Hieb. „Was...?“
    „Entschuldige.“ Kaija senkte schuldbewusst den Kopf. „Ich wollte dich eigentlich nicht damit schocken. Es war unfair, verzeih mir.“
    „Na ja“, machte Mandy, doch sie spürte noch immer den rasenden Puls durch den Körper jagen. „Zumindest weiß ich, woran ich bin. Anderweitig hätte es mir niemand gestanden, aber genauso zweifle ich daran, dass es überhaupt möglich wäre. Wir haben starke Armeen und gefährliche Waffen.“
    Die Alte antwortete darauf nicht. Sie war gerade froh, dass Mandy die Tatsache nicht allzu ernst nahm. Sie konnte ja unmöglich wissen, wie gefährlich das Böse aus dieser Welt war. „Zumindest eine Gefahr für uns. Sie wollen alles vernichten und Armageddon herbei führen.“
    „Armageddon?!“ Mandy schrie hysterisch auf. „Die grauenhaftesten Tage der Geschichte.“
    Kaija nickte beiläufig. „So ist es. Wir wissen nicht so recht, wie wir uns wehren können.“
    „Und weshalb habt ihr mich dann entführt?“ Das Mädchen erschrak über sich selbst und das letzte Wort. Sie bedauerte es im gleichen Moment.
    Aber die alte Frau schien darüber hinweg zu hören. „Weil in der Zukunft geschrieben steht, dass die Welt der Unsterblichen nur durch die Hand einer einfachen Sterblichen gerettet werden kann. Natürlich würde ich dafür nicht meine Hand ins Feuer legen, aber du bist die letzte Hoffnung.“
    „Aber was soll ich denn tun? Ich kann es niemals mit Zauberern und Schwertkämpfern aufnehmen.“
    Kaija hob abwehrend die Hand. „Alles zu seiner Zeit, meine Liebe. Ich weiß, du stellst dir unzählige Fragen. Du willst wissen warum, wie und gegen wen? Ich kann dir das alles nicht direkt beantworten.“
    „Ist ja toll.“ Mandy verschränkte enttäuscht die Arme vor der Brust. Der ganze Aufwand dafür, dass sie wieder einmal mehr Fragen als Antworten besaß.
    „Ich sagte doch“, fuhr sie unbeeindruckt fort. „Du musst langsam unseren Weg erlernen. Am Ende kannst du dir die Fragen vielleicht selbst beantworten, denn ich werde dir jetzt zeigen, was für fast alles eine Erklärung ist. Ich bringe dir die Geschichte und das Geheimnis unserer Welt bei, Mandy.“
    „Zeigen?“
    Die Alte nickte. „Besser

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