Crystall (German Edition)
bezahlte mit dem Leben. Diese Kristalle verbannten sich selbst in die unterschiedlichsten Winkel der Erde und die Magie war gebrochen. Ein gewaltiges Beben erschütterte uns und finstere Kreaturen kamen, um alles Leben auszulöschen. Erst einhundert Jahre später gebar diese Welt neues Leben und alles begann von vorn, aber ohne die Magie der Zauberer. Jahre später erfuhr man durch Überlieferungen von dem Schicksal Crystalls und eine Prophetin sagte, dass in zehntausend Jahren die Restenergie der Kristalle aufgebraucht sei. Dieses Jahr läuft die Frist ab und alle wissen, ohne die Vereinigung der Kristalle werden wir alle untergehen.“
„Das ist ja grausam ... warum sucht man die Kristalle nicht?“ Mandy wand kein einziges Mal den Blick zur Seite.
„Du weißt doch, wie das ist. Das Böse kann auch in Zeiten der größten Not nicht damit aufhören, für sich selbst zu schlachten. Bei uns ist es eben so. Unsere Feinde suchen ihren eigenen Vorteil und einige von ihnen sind aus dem Fluch der Kristalllegende entstanden, die wir nicht so leicht aufhalten können. Die Kristalle selbst hat man gefunden. Einer liegt an seinem ursprünglichen Ort in den Bergen und einen haben unsere Gegner. Zwei Kristalle sind in der Gewalt des Königs ... nun kannst du dir ja vorstellen, weshalb Krieg herrscht.“
„Nur zu gut“, antwortete Mandy und wechselte Rasch das Thema. „Aber wo ist der fünfte Kristall?“
„Ich habe gewartet, dass du das sagst. Dieser Kristall fand den Namen der Dritte Kristall . Er hat die meiste Macht von allen und kann sogar ohne die Fusion der anderen als Waffe genutzt werden. Noch sucht man nach ihm. Aber wir müssen uns beeilen, die Kristalle müssen bald zu ihrem Ursprung zurück, sonst ist alles verloren.“
„Jetzt verstehe ich das alles“, meinte Mandy und sah dem Rest der Geschichte zu. Die Kugel zeigte die Fusion der Kristalle und irgendwelche Gestalten, dann erlosch es und das Dimensionsloch schloss sich mit dem Blubb einer Seifenblase.
„Nun bist du, glaub ich, bereit für eine Entscheidung. Aber fälle sie nicht gleich, sondern denke gründlich darüber nach. Wenn du nicht willst, Mandy, dann respektiere ich das. Für dich muss das alles ein Wahnsinn sein. Wenn du nach Hause willst, komme ich und bringe dich zurück. Aber schlaf darüber.“
„Ja“, erwiderte Mandy, wobei ihre Stimme fast gänzlich versagte. Daraufhin schwieg sie einen Moment und versuchte Leere in ihre Gedanken zu schaffen.
„Es war bestimmt etwas viel ... am besten, du gehst jetzt zurück. Wir werden uns noch sehen.“
Mandy nickte wortlos und ließ sich von der Alten hinaus führen. Kaija zeigte ihr den Weg zur Festung, sie musste einfach gerade den Wald durchqueren, alles andere würde sie sehen. „Vielen Dank“, brachte sie noch hervor und verabschiedete sich. Sie machte sich sofort auf. Da nur ein Pfad durch das grüne Reich führte, bekam sie kaum Schwierigkeiten. Zudem war es heller Tag und die Sonne schien angenehm vom Himmel. Das Blätterdach über ihr leuchtete schimmernd grün.
Sie war lange unterwegs, die genaue Zeit kannte sie nicht. Aber sicher waren schon mindestens fünfzehn Minuten rasches Laufen vergangen, ehe sie endlich über alles nachdachte. In Kaijas Haus hatte sie alles aufgenommen, war froh etwas zu wissen. Doch jetzt schlug es über ihr zusammen. Sie nahm die Worte der Frau erst jetzt richtig wahr. Mit einem Mal wurde ihr fast übel bei dem Gedanken, eine Entscheidung fällen zu müssen. Es ging um Großes. Sie sollte nicht einfach ein Haus verteidigen oder eine Familie retten. Nein, sie sollte eine ganze Welt vor dem Untergang bewahren!
Mandy seufzte und sah während ihres Marsches zu Boden. Neben ihr hätte ein Drache landen können oder ein Komet einschlagen, sie hätte es nicht bemerkt. Sie dachte nur an eines. Es war schwer, nahezu ungerecht. Ein kleines Mädchen sollte es mit allem aufnehmen, was eine Welt bieten konnte. So etwas konnten sie doch nicht von ihr verlangen. Sie würde Leben und Tod auf den Schultern tragen und Entscheidungen treffen müssen. Sie wusste nicht, ob sie das konnte.
Mandy unterdrückte die Tränen. Diese Wahl machte ihr Angst. Eine Welt beschützen war unmöglich, andererseits würde sie sich vielleicht dafür hassen, sie alle im Stich gelassen zu haben. Was hieß es schon, wenn Kaija meinte, sie würde es respektieren. Man erwartete es von ihr, sonst wäre keiner auf die Idee gekommen.
Minutenlang drehten sich ihre Gedanken weiter um ein und
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