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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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erquickenden Lauten brachen die Kämpfer in die Knie.
    Insgesamt wurden nicht ungeheuer viele erwischt, gerade ein Drittel aller Geschosse trafen wirklich. Andererseits war Mandy erstaunt genug. Das wäre sie schon gewesen, hätte nur einer gesessen. Aus der Distanz ein solch schmales, wie agiles Ziel zu erwischen verdiente höchsten Respekt, wenn einige auch eher zufällig landeten.
    Trotzdem bewirkte es kaum eine Wende. Die zehn oder zwanzig, die starben, fielen kaum auf. Zwar veranlassten sie, dass andere unsicher wurden und über die eigenen Kameraden stolperten, doch alles in allem war es nutzlos. Der Ansturm führte sich fort, wie er begonnen hatte. Haltlos und brüllend kamen sie Stück für Stück näher.
    Zumindest die Brandpfeile konnten noch ein paar wenige erledigen. Die Flammen zerfraßen die dünneren Anzüge und ließen den Träger verglühen. Das schaffte noch ein paar Punkte, wenn nicht sehr lange. Mittlerweile waren die Krieger zu nahe heran, als dass Pfeile noch etwas genützt hätten. Außerdem war keine Zeit, um sie in Brand zu stecken.
    Als die ersten Sturmseile auf den Zinnen erschienen, warfen des Königs Krieger die Bögen achtlos in die Tiefe und griffen stattdessen zu Nahkampfwaffen.
    Nur Sekunden danach begann das Tor unter einem Anprall von Feinden zu erbeben. Sie mussten mit bloßem Körper dagegen rennen. Der Druck war erstaunlich und das Tor quietschte schon mal verräterisch auf, doch im Endeffekt brachte es nichts ein. Die losen Körper konnten einen Balken von einem halben Meter Durchmesser einfach nicht sprengen. Aber sie sorgten jedenfalls dafür, dass die Krieger am Hof zu ihren Waffen griffen und Stellung bezogen. Nervös starrten sie auf das Tor und die Zinnen, wo ihre Bogenschützen fieberhaft damit beschäftigt waren, Leitern und Seile zu entfernen, um die Fremden nicht herauf zu lassen. Hastig stießen sie die Leitern von der Mauer weg und die Kletterer fielen wie in Zeitlupe rücklings zurück auf die Erde. Zudem schnitten sie Unmengen von Seilen und Krallenhaken los. Hinterher ertönten nur Schreie und Aufschlagsgeräusche.
    Kurz gesagt, die Männer hatten alle Hände voll zu tun. Sie waren flink, doch ihre Kondition bei der monotonen Arbeit verging auch. Und als sie an Geschwindigkeit nachließen, gelang es den ersten, über die Wehr zu steigen. Nach und nach schlossen sich auch andere mit an und wenige Sekunden später war die Gefahr nahe. Wie ein Bienenschwarm kamen die Krieger herauf. Die ersten Zweikämpfe tobten. Verzweifelt wehrten sich die Männer auf den Zinnen. Sie waren für Duelle nicht geschaffen, hielten aber verbissen dagegen, so dass rasch aus einem Kampf eine blutige Schlacht wurde. Männer auf beiden Seiten stürzten hier und da von oben herunter. Der Hof war belastet mit den ersten Leichen und Kampflärm. Die Schützen blieben hart, konnten aber nichts ausrichten. Sie töteten viele der Feinde, wurden aber letztendlich über den Haufen gerannt. Und als die Schützen allesamt tot am Boden lagen oder sich hinab retteten, drangen die schwarzen Krieger noch zahlreicher vor. Eine dunkle Flut rann über die Wehr und sprang in die Tiefe, um sich der nächsten Staffel zu stellen.
    Es würde bald vorbei sein , dachte Mandy ärgerlich. Die Rüpel waren noch immer zu viele und griffen nun die letzten Verteidiger an. Jeder Mann, der nun fiel, brachte einen Schritt zur Niederlage.
    Dann ging alles drunter und drüber. Während der König mit Befehlen in die Massen brüllte, bahnte sich ein Gemetzel an. Es hatte vielleicht eine winzige Minute gedauert und schon wütete eine Schlacht, als kämpften sie schon seit Stunden verbissen. Dabei war sicher gerade mal eine halbe vergangen.
    Es wurde gebrüllt, das aufeinander prallen von Schwertern sang durch die Luft und Staub wirbelte in die Höhe, bis die Kämpfer in einen Dreckmantel gehüllt wurden – noch durchsichtig, aber schon hemmungsfähig.
    Der Satyr verschwand irgendwo, dass ihn Mandy nicht mehr erkennen konnte. Dafür aber sprang sein Sohn in die Tiefe. Nawarhon stürzte sich inmitten des Chaos. Kaum zu fassen, dass der Junge etwas ausrichten wollte. Aber aller Anschein trog. Der Prinz führte das Schwert mit nahezu spielerischer Leichtigkeit. Brüllend jagte er auf seine Feinde zu und der Ansturm brachte ihn sehr weit in das Zentrum der Schlacht hinein, wo er doch bei weitem nicht der beste Fighter war. Dennoch schlug er sich einen Weg, versetzte unbarmherzige Furchen und Stiche. Er führte die Waffe mit allen

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