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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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war.
    Maxot dagegen verstand den Kommentar offenbar falsch. Er dachte wohl, er hatte ganz einfach nicht Wasser in der Hand und griff nach einer neuen Flasche, fast ein Regal weiter. Er führte den grünen Plastbehälter zum Mund und schraubte an dem Verschluss.
    „Bist du verrückt!“, schrie Mandy entsetzt auf, stürmte zu ihm und riss ihm die Flasche aus der Hand. „Das ist doch Fit, ein Spülmittel.“
    „Na und“, antwortete der Troll gleichgültig.
    Mandy seufzte und verdrehte die Augen. Das würden noch harte Zeiten werden.
    „Mandy, sieh mal.“
    „Was denn nun?“, fragte sie fast gereizt und sah sich um, bis sie Shou erkannte, der aus glitzernden Augen an einer Mikrowelle herum spielte. Er drückte auf den Knopf, sah zu, wie die Tür aufsprang und stieß sie wuchtig wieder zu. Es knallte und schepperte nur so in der bunt beleuchteten Tankstelle.
    „Lasst den Quatsch.“
    Natürlich taten ihre Freunde das nicht, was erwartete sie auch. Zudem hatte sie es mit Wesen zu tun, die im Grunde doch noch Kinder waren. Und eigentlich war sie das auch, wenn Mandy ehrlich war.
    „Haaaah ja!“ Lyhma fuchtelte wie wild mit dem Schwert herum und vollführte Lufttechniken vor einem Stapel Dosen. Sie stach, machte Kreisbewegungen und schlug um sich, bis sie den Blechturm streifte.
    „Nein.“ Mandy hielt sich vorsorglich die Hände auf die Ohren, als der ganze Berg in sich zusammen brach und Dosen über Dosen fielen. Sie schlitterten über den Boden, in allen Ecken polterte es.
    „Oh“, machte Lyhma und steckte ihr Schwert an. Dann lief sie weiter, als wäre nichts geschehen.
    Mandy nahm die Arme wieder runter und sah hinaus. Der Mann war noch immer beschäftigt, er hängte soeben den Zapfer wieder ein. Scheinbar hatte er von dem Lärm nichts mitbekommen, denn er sah kein einziges Mal zu ihnen hinein.
    Dämliche Bande! Das Mädchen schüttelte den Kopf und versuchte vergeblicher Weise, die Vandalen zu beruhigen. Sie stürmten unbeirrt umher.
    Maxot stand derweil vor einem Spiegel und betrachtete argwöhnisch seinen Gegenüber darin. Er knurrte und ballte die Fäuste.
    „Kommt jetzt.“ Mandy packte den Troll kurzer Hand und lief mit ihm zur Theke, denn der Tankwart kam gerade zurück. Wenigstens gesellten sich auch Lyhma und Shou zu ihr, ohne Spielereien.
    „So, das wäre es dann wohl.“ Der dicke Mann mit dem schmalen Schnauzer musterte seine Kunden etwas verstört, gab aber keinen Kommentar von sich.
    „Vielen Dank.“
    Der Verkäufer grinste. „Macht dann vierzig Euro und dreißig Cent.“
    Mandy verging das Grinsen schlagartig. „Oh verflucht, Geld braucht man ja auch.“
    „Ja“, kicherte der Mann übertrieben freundlich.
    Mandy schluckte und lächelte verlegen. „Na ja, wissen Sie, ich habe...“
    „Mach endlich, Dicker“, knurrte Maxot. Er stand plötzlich vor dem Wart auf der Theke und hatte die Pistole gezogen, wahrscheinlich ein Mitbringsel aus dem Taxi. Er hielt dem entsetzten Mann den Griff an die Stirn.
    „Bitte ... bitte nicht schießen“, stammelte der und begann zu zittern.
    „Dann las uns gehen.“
    „He.“ Das Mädchen stieß den Troll sachte an. „Du musst das Teil auch anders herum benutzen.“ Auch ihre Stimme schwankte.
    „Na gut.“ Maxot hantierte an der Pistole mit beiden Händen und hielt dem Mann schließlich den Lauf an die Birne. Er feixte überlegen.
    „Ja ... nur geht ... ich, ich habe Kinder und...“
    „Ein Einhorn, sowie zwei Feen ... jaja, die Masche kenne ich“, vollendete der Troll gähnend.
    „Aber...“ Der arme Verkäufer hielt lieber die Klappe und die Hände hoch.
    „Macht endlich fort“, drängte Mandy entgeistert. Ihr gefiel die ganze Sache überhaupt nicht und sie zitterte bestimmt mehr als der Tankangestellte. Ein Überfall war schließlich nichts, was sie alle Tage tat, ganz im Gegenteil. Die Luft blieb fast in ihrer Röhre stecken. Sie konnte nicht fassen, was Maxot da getan hatte. Nun würden sie bald die Bullen auf den Fersen haben.
    „Abhauen.“ Shou packte Maxot mit einer Hand und stürmte hakenschlagend aus der Tanke, dicht gefolgt von Lyhma und schließlich Mandy, die dem Wart noch ein sinnloses Lächeln schenkte und sich entschuldigte.
    Sekunden später stürmten die Freunde über den Asphalt zum Wagen. Lyhma war nach wie vor eisern, Shou hingegen schon aufgewirbelter. Der Troll in seiner großen Hand strampelte. „Ha, der ist doch tatsächlich auf die Banane hereingefallen.“
    „Rein.“ Shou warf Maxot bedenkenlos auf den

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