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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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krakelte der Mann bereits wieder und stampfte wild mit dem Fuß auf. Ganz sicher würden ihn seine Kameraden nachher in die Irrenanstalt bringen. Aber einmal im Bann der Komik gefangen und man lachte über jeden Schwachsinn.
    „Und weiter.“ Mandy durfte ihm keine Ruhe mehr lassen. „Im Spiel Schottland gegen Deutschland fragt der Schotte, was es kostet. Zur Antwort kommt vierzig Euro. Der Kunde gibt aber nur den halben Preis und der Verkäufer macht ihn darauf aufmerksam. Erwidert der Schotte: `Na selbstverständlich, mich interessiert ja auch nur, wie die Schotten spielen.´“
    Der Polizist bekam sich nicht mehr unter Kontrolle, er musste sich beinahe in die Hosen machen. Er kringelte sich, brüllte und stolperte hin und her, dass er am Ende selbst Mandy fast ansteckte. Sie hatte schon Angst, er könne gleich sterben.
    „Das ist ... das ist ja so ... verdammt genial“, feixte der Beamte und hielt sich die bereits schmerzende Bauchdecke. Ihm ging es sicher nicht lustig.
    „Na, jetzt ist es aber gut“, meinte ein anderer Uniformierter und versuchte vergeblich, seinen Kollegen zu beruhigen. „Ich werde sie selbst verhaften.“
    „Das können Sie doch nicht machen“, beschwerte sich Mandy. „Wir haben nichts verbrochen.“
    „Nein, du hast nur...“
    „Irre komisch!“, stieß Gaston hervor, ohne dass der andere eine Chance hatte, ihn zu überstimmen. „Oder weißt du, weshalb die Ostfriesen rote Haare haben?“ Seine Stimme war nur noch schwach zu verstehen, ein Krächzen nahe der Unkenntlichkeit.
    „Nein“, erwiderte der Polizist gereizt. „Beruhig dich endlich, wir sind im Dienst.“
    „Na, na weil ihr Verstand durchgerostet ist.“ Gaston brüllte noch lauter als zuvor und Mandy befürchtete ernstlich, er könne ins Koma fallen. Zwei weitere Polizisten mussten ihn fortschaffen. Sein Gelächter schallte dennoch durch die halbe Nacht.
    „Den hast du ja schön rund gemacht“, meinte der Officer fast gereizt. „Nun ist Schluss, wir nehmen dich fest, ist das klar.“
    „Aber...“
    „Nichts aber“, widersprach der Tscheche verärgert und zog die Handschellen hervor. Er machte eine Bewegung nach vorn.
    „Halt!“
    Mandy und der Beamte sahen sich gleichzeitig um. Es war Lyhma, die geschrien hatte. Urplötzlich zog sie ihr Schwert, stürmte vor und baute sich zwischen Mandy und dem Mann auf. „Keine Bewegung.“
    „Was denn...?“ Der Polizist blinzelte das Schwert verständnislos an. Er schluckte und brach dann entgültig zusammen. Wortlos lag er am Boden. Auch seine Männer im Hintergrund spannten sich ungläubig.
    „Die rennt ja rum, wie im Mittelalter“, sagte jemand, doch niemand traute sich heran.
    Die ganze Angelegenheit wird ja immer besser! Mandy seufzte. „Was tust du denn da?“
    „Sie hinhalten.“
    „Weshalb?“
    Lyhma deutete mit einem Daumenwink nach hinten und Mandy folgte der Bewegung. Im gleichen Moment zog sie die Hände vor das Gesicht, als ihr ein gleißendes Licht entgegen schlug. Mitten auf der Straße klaffte eine Art eingestanztes Loch, direkt in die Luft gerissen. Das Portal leuchtete in grellweißem und zugleich blauem Farbton. Die Helligkeit war so intensiv, dass es beinahe das Augenlicht raubte.
    „Das...“
    „Ist das Raumportal, richtig“, fügte Lyhma hinzu, als Mandy nicht weiter sprach. „Komm jetzt.“
    „Los, Mandy!“, rief der kleine Troll, der bereits vor dem Loch stand und hektisch winkte. „Wir haben den Kristall.“
    „Tatsächlich.“
    Maxot nickte, hielt ihn kurz hoch und sprang dann gemeinsam mit Shou in den Raumtunnel. Die beiden wurden einfach verschluckt.
    „Mach endlich!“, drängte Lyhma, die bereits vor dem unmenschlichen Wunder stand. „Es bleibt nur für zwei Minuten stabil.“
    „Aber...“ Mandy sah sich nach den Beamten um. Neben dem scheinbaren Befehlshaber hatten drei weitere Männer einfach das Bewusstsein verloren und sie konnte hören, wie aus der Ferne die ersten Krankenwagensirenen ertönten.
    „Mandy, los!“
    Sie hörte die Worte kaum. Sie sah nur die völlig verzweifelten Männer, die in diesem Moment einen Strich durch ihr Weltbild bekommen hatten. Wahrscheinlich würden sie seit diesem Moment in die Klapse müssen. Die Beamten hatten kaum mehr Leben in den Augen.
    Aber da war noch etwas. Sie fühlte plötzlich, dass sie hier daheim war, näher, als irgendwo anders. Sie könnte zurück zu ihrer Mutter, ein vernünftiges Leben führen. All das lag nun wieder in ihren Händen.
    „Mandy.“
    Das Mädchen drehte

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