CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
dem Boden, und auf dem unteren lagen die kleinen schwarzen Haschischblöcke.
»Mixer, Kaffeefilter und Trockner«, murmelte er. »Wie in jedem guten Haushalt. Was es hier allerdings nicht gibt, ist eine größere Menge Rohmaterial – für solche Aktionen braucht man doch ziemlich viel, und in dem Beutel, den Lucent in der Hand hatte, war höchstens ein halbes Kilo.«
»Er muss regelmäßig beliefert werden«, stimmte ihm Delko zu. »Anscheinend haben wir ihn am Ende der Woche erwischt.«
»Die Frage ist nur, wer ihn beliefert … und wie das alles mit den Morden an Ruth Carrell und Phillip Mulrooney zusammenhängt.«
Horatio setzte sich seine Sonnenbrille wieder auf. »Komm mit, wir wollen mal hören, was uns der fleißige Hausmann zu sagen hat.«
7
»Mr Lucent«, sagte Horatio freundlich. »Da hatten Sie ja eine ziemlich große Operation am Start!«
Samuel Lucent sah ihn über den Tisch hinweg mit unverhohlener Feindseligkeit an.
»Danke, Mann«, entgegnete er sarkastisch.
»Das Problem ist natürlich, dass die psychoaktiven Bestandteile, egal wie Sie den Stoff verarbeiten, dieselben bleiben – zumindest im rechtlichen Sinne. Bei der Menge, die Sie in Ihrem Besitz hatten, droht Ihnen eine Verurteilung bis zu fünf Jahren Gefängnis.«
»Erzählen Sie mir doch etwas, das ich noch nicht weiß«, erwiderte Lucent.
Horatio bedachte ihn mit einem väterlich-nachsichtigen Blick. »Das versuche ich. Was Sie nicht wissen dürften, ist, wie viel Glück Sie haben, dass ich Sie festgenommen habe, und nicht die Drogenermittlungsbehörde. Die beschlagnahmen nämlich alles, was sie in die Finger bekommen – Bargeld, Autos, Immobilien, Schmuck –, und versteigern es auf Auktionen. Und wissen Sie, wohin das ganze Geld fließt?«
»Natürlich«, entgegnete Lucent mürrisch. »Direkt in deren eigenes Budget.«
»Ganz genau. Wenn ich also so ein Ermittler wäre, hätte es mich nicht besonders gefreut, dass Sie mich dazu gezwungen haben, Löcher in das schöne neue Wassermotorrad zu schießen. So ist es schließlich nichts mehr wert. Aber zu Ihrem Glück kümmert mich das ziemlich wenig. Und eigentlich ist mir auch der Vorrat in Ihrem Kühlschrank relativ egal.«
Nun wurde Lucent endlich wach. »Und warum?«, fragte er misstrauisch.
»Weil ich ganz andere Sorgen habe. Zwei Menschen sind getötet worden, und es ist meine Aufgabe, den oder die Täter zu finden. Und diese Aufgabe nehme ich sehr ernst … wohingegen ich kaum daran interessiert bin, einen kleinen Möchtegern-Apotheker wie Sie auffliegen zu lassen.«
»Was wollen Sie mir eigentlich damit sagen, Mann?«
»Ich will sagen, dass meines Wissens noch nie einer an Haschischrauchen gestorben ist. Und Sie sind zwar geflüchtet, aber Sie haben nicht auf mich geschossen, was Sie meiner Ansicht nach zu einem Menschen macht, der vielleicht doch noch zu retten ist. Wenn Sie kooperieren, könnte ich mit dem Richter sprechen und um Nachsicht bitten.«
Lucent überlegte. »Ich weiß nichts von irgendwelchen Morden. Und ich werde bestimmt niemanden verpfeifen.«
»Ich bin nicht an Ihrem Lieferanten und Ihren Kunden interessiert«, erklärte Horatio. »Es sei denn, einer davon hätte mit den Morden zu tun. Ist das der Fall?«
»Ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich weiß nichts von diesen Morden.«
»Also gut. Und was ist mit Albert Humboldt?«
»Was soll mit ihm sein?«
»Sie kennen ihn also?«
Lucent rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Ja, schon. Wir hängen ab und zu mal zusammen ab.«
»Ist das ein Euphemismus für ›Kiffen‹?«
»Hey, ich habe nicht gesagt …«
Horatio hob beschwichtigend die Hand. »Keine Sorge. Ich weiß, dass Sie Humboldt etwas Haschisch verkauft haben. Das ist mir egal. Was hat Humboldt Ihnen zu der Toilette gesagt, die Sie in dem Restaurant eingebaut haben?«
»Zu der was?« Lucent war total verblüfft.
Horatio seufzte. »Die Toilette, Samuel«, wiederholte er. »Im Restaurant The Earthly Garden. Schüssel aus verchromtem Stahl, Kupferrohre?«
»Äh … Ja, natürlich. Al hatte sehr genaue Vorstellungen. Ich musste das ganze Material extra bestellen.«
»Hat er gesagt, warum?«
Lucent runzelte die Stirn. »Er hat immer wieder kleine Scherze gemacht, von wegen ›heißer Stuhl‹ und so – was totaler Unsinn ist, weil Stahl doch ziemlich kühl ist, nicht wahr? Aber Al ist sowieso ein seltsames Pflänzchen, finde ich.«
»Oh?! Wieso?«
»Diese ganze Sache mit der Vitality Method, das kommt mir doch alles sehr
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