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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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Leder ersetzt worden war.
    Drei Männer saßen darauf und hatten Rieseneimer auf dem Schoß, in denen genug Cola war, um ein Aquarium mit Kohlensäure und Koffein aufzufüllen. Die beiden Männer, die links und rechts außen saßen, waren für Wolfe klassische Freaks: Sie waren korpulent, bärtig, trugen Brillen, weite Shorts und T-Shirts, deren Aufdrucke sie entweder als eingefleischte Fans einer Softwaremarke oder einer Science-Fiction-Reihe auswiesen. Der eine hatte krauses orangerotes Haar, der andere schwarzes und einen Pferdeschwanz –, aber davon abgesehen hätten sie Brüder sein können.
    Der Mann, der zwischen den beiden saß, war so dünn wie die anderen beiden dick waren – so als hätte er die Hälfte seines Gewichts an die anderen abgegeben. Er besaß ein knochiges Gesicht, einen weißen Haarkranz, der sich um seinen sonst kahlen Kopf schlängelte, und eine von roten Adern überzogene Nase. Er trug außerdem eine karierte Weste über einem kurzärmeligen blassblauen Shirt, eine ausgebeulte braune Cordhose und schwarze Socken zu seinen Sandalen.
    »Wo ist der Unterschied?«, fragte Wolfe.
    Der mit dem Pferdeschwanz – Mark hieß er – verdrehte die Augen. Wie Wolfe festgestellt hatte, war Augenverdrehen ein charakteristisches Merkmal von Freaks, vergleichbar mit dem ständigen Abklatschen unter Sportfanatikern.
    »Modellraketen sind im Grunde was für Kinder«, erklärte Mark. »Man kauft Rakete und Zubehör im Laden, das ist alles ganz sicher. Aber wir Hobby-Raketenexperten sind an Innovationen interessiert – wir arbeiten an individuellen Designs, Treibstoffmischungen und Nutzlasten. Bei der Hälfte unserer Versuche explodiert das Zeug schon während der Startphase.«
    »Das finde ich nicht ganz fair«, sagte Bruno, der in der Mitte saß. Er sprach mit einem Südstaatenakzent, durch den jede Aussage wie eine Frage klang. »Ich meine, das Verhältnis von erfolgreichen Missionen zu CATOs liegt eher bei siebzig zu dreißig?«
    »CATOs?«
    »Katastrophale Takeoffs«, warf der rothaarige Gordon ein. »So nennen wir das, wenn Raketen explodieren.«
    »Also baut ihr euch eure eigenen Raketen.«
    »Überwiegend«, entgegnete Gordon und nahm mithilfe des dicken blauen Trinkhalms einen langen, meditativen Schluck aus seinem Cola-Eimer. »Wir versuchen, die kommerziellen Designs zu verändern und immer stärkere Triebwerke zu verwenden und so weiter.«
    »Moment mal?«, sagte Bruno. »Ich finde es auch nicht fair, wenn man sagt, dass Modellraketen nur was für Kids sind? Manche davon sind doch ziemlich leistungsstark?«
    »Ja und?«, erwiderte Mark. »Das ist doch alles schon fertig, kommerzieller Kram. Wenn man sich einen SUV kauft, ist man ja auch nicht automatisch ein Outdoor-Experte. Jeder Idiot, der ein bisschen Geld hat, kann in den Laden gehen und eine Modellrakete, ein paar schicke Aufkleber und ein Triebwerk der G-Klasse kaufen. Das macht ihn noch lange nicht zum Raketenexperten!«
    Gordon lachte. »Mark meint, man ist erst dann ein Raketenexperte, wenn man den Raketenkörper aus einem PVC-Rohr selbst baut, seinen Treibstoff selbst mixt und das Ding von Hand anmalt.«
    »Mach dich nicht über den Space Condor lustig«, sagte Mark. »Das war ein ganz feines und elegantes Gerät!«
    »Ja, es ist sechs Meter weit geflogen und hat die Hundehütte deines Nachbarn in Brand gesetzt«, höhnte Gordon. »Als der Hund drin war!«
    »Die Wissenschaft fordert eben ihre Opfer«, erwiderte Mark.
    »Äh, und das hier ist also der ganze Verein?«, fragte Wolfe nach. Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Freaks war, dass sie im Gruppengespräch dazu neigten, plötzlich das Thema zu wechseln und durch Wortspiele, Anekdoten, technische Informationen, Zitate aus der Popkultur und gelegentliche unlogische Schlussfolgerungen plötzlich woanders landeten. Man musste die Gesprächsführung fest in der Hand halten, sonst geriet man unversehens mitten in eine Diskussion über die Besonderheiten der Unterwäsche von Seven of Nine.
    »Nein, wir sind früher gekommen, um uns mit dir zu unterhalten«, sagte Gordon. »Der Rest kommt in einer halben Stunde zur Kochparty.«
    »Äh, hm«, machte Bruno.
    »Nimm eine Pille, Mann, und reg dich ab!«, sagte Gordon zu ihm. »Roger hat sich für ihn verbürgt, okay? Abgesehen davon sind Kochpartys doch nicht verboten – glaubst du wirklich, wir hätten ihn eingeladen, wenn wir dadurch Probleme bekommen würden?«
    »Oh, nein, nein«, versicherte Wolfe. »Macht euch darüber keine

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