CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
Rauschzustand versetzt. Die höchste Konzentration findet man in den Blüten der weiblichen Pflanzen.«
»Die verbotene Frucht.«
»Sozusagen«, entgegnete Delko grinsend. »Jedenfalls ist Haschisch ein Konzentrat der Droge, und man gewinnt es, in dem man die getrockneten harzigen Pflanzenbestandteile presst – ganz ähnlich wie Sperrholz, wenn man so will.«
»Aber statt Leim und Sägespänen werden hierbei die verschiedenen Pflanzenteile verwendet«, ergänzte Horatio.
»Richtig, aber der Gedanke, der dahinter steckt, ist der gleiche – man gewinnt aus Resten ein billiges Produkt, um noch ein paar Dollar mehr Profit zu machen. Es war durchaus üblich, dass die Erntehelfer ihre vom Harz klebrigen Finger aneinander rieben und so kleine, schwarze Kugeln formten, die sie ebenfalls verkauften.«
Delko ging zu dem Tisch, auf dem die Tabletts lagen. Eigentlich waren es rechteckige Holzrahmen, über die ein glänzender gelber Stoff gespannt war, der längliche grüne Flecken aufwies.
»Dann kam natürlich der technische Fortschritt ins Spiel«, erklärte Delko weiter. »Die Leute merkten, dass man, wenn man die Harzdrüsen vom Rest der Pflanze trennt und sie presst, einen viel stärkeren Stoff gewinnt. Doch wie es aussieht, konnte sich Lucent nicht für eine Methode entscheiden. Wie du siehst, hat er hier gleich mehrere ausprobiert.«
»Ist das Seide?«, fragte Horatio.
»Ja. Darauf reibt man die Stiele und Blätter hin und her und bricht so die winzigen Harzdrüsen ab, die anschließend durch das Gewebe dringen. Manchmal werden auch Stahlsiebe dafür verwendet. Jedenfalls wird der feine Staub, der dabei herauskommt, zu kleinen Blöcken gepresst – mit diesem Ding da.« Delko legte den bespannten Rahmen zur Seite und zeigte auf ein Gerät, das aussah wie ein Schraubstock, an dem ein Feuerlöscher befestigt war. »Das ist eine hydraulische Presse.«
»Aha. Und das Gerät hier?« Horatio wies mit dem Kopf auf eines der Metallgehäuse.
»Das gleiche Prinzip, nur automatisiert. Man nennt den Gegenstand Pollinator, er besteht aus einer durchlöcherten Trommel und einer Auffangschale. Im Grunde funktioniert das wie ein Wäschetrockner.«
»Mit dem Unterschied, dass man von den Fusseln, die darin gesammelt werden, breit wird … Und was ist mit den Küchengeräten?« Horatio zeigte auf die verschiedenen Mixer und Handrührgeräte auf dem Tisch.
»Nun, das ist ein anderes Verfahren. Hier macht man sich zu Nutze, dass die Trichome im Gegensatz zu den restlichen Pflanzenteilen schwerer sind als Wasser. Man mischt Eis und Wasser mit dem zerkleinerten Marihuana und erreicht, dass die Trichome brüchig werden. Danach wird der Mixer eingeschaltet, um sie abzubrechen – fertig.«
»Klingt ja nach einem Marihuana-Margarita.«
»Und sieht auch so aus. Das alles wird durch ein Metallsieb gegossen, und was unten herauskommt, wird in den Kühlschrank gestellt. Nach ungefähr einer halben Stunde sinken die Harzdrüsen zu Boden, und was an der Oberfläche schwimmt, wird abgeschöpft und weggeworfen, aber der Rest, der übrig bleibt, wird durch das hier gefiltert.« Delko nahm eine der braunen Papiertüten zur Hand. »Ganz gewöhnliche Kaffeefiltertüten. Was hängen bleibt, wird getrocknet und dann zu kleinen Blöcken gepresst.«
»Gut, und dann hätten wir hier noch diese großen Plastikeimer. Professor Delko?«
»Ich gebe zu, ich habe ein bisschen recherchiert, okay?«, antwortete Delko halb verlegen, halb stolz. »Das ist eine Kombination aus Eiswasser- und Leinwandtechnik. Mit einem Handmixer wird die Mischung aus Eis, Wasser und Pflanzenteilen durchgerührt, dann wartet man, bis das Zeug sich setzt, und dann filtert man es durch das hier.« Delko hielt einen kleinen blauen Stoffbeutel hoch, auf dem die Zahl Zweihundertzwanzig stand. »Die Maschen des Gewebes sind im Durchmesser nur zweihundertzwanzig Mikrometer groß. Das ist der erste Filter. Danach werden Säckchen verwendet, die immer feinmaschiger werden. Die Maschen des letzten haben vielleicht noch fünfundzwanzig Mikrometer oder so. Immer weniger Verunreinigungen dringen hindurch, und das, was in dem letzten Beutel landet, ist die reinste und stärkste Essenz des Stoffs. Er wird manchmal auch ›Bubble-Hasch‹ genannt, weil er so rein ist, dass er Blasen schlägt, wenn man ihn über einer Flamme erhitzt.«
Horatio ging zum Kühlschrank und warf einen Blick hinein. Im obersten Regal befanden sich Glasgefäße mit grünlichem Wasser und weißen Ablagerungen auf
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