CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
nicht hätte zielen konnte.«
Calleigh nickte. »Jedenfalls habe ich mir die Stelle, an der die Pfeile normalerweise am Bogen anliegen, genau angesehen, und da waren tatsächlich Farbspuren. Zwar keine grünen, aber schwarze und braune. Das ist nicht viel, aber ich kann immerhin beweisen, dass die Pfeile, die wir beschlagnahmt haben, mit diesem Bogen abgeschossen wurden.«
»Jedes Detail zählt.«
»Ich habe die Proben von Lack und Zwirn analysieren lassen. Beides passt zu den Pfeilen von Ferra – aber es handelt sich um sehr gebräuchliches Material. Der Zwirn wurde von Hand abgerissen und nicht abgeschnitten, also gibt es auch keine Werkzeugspuren. Wir haben nichts, was die Geschworenen überzeugen könnte.«
»Wie sieht’s mit den Federn aus?«
Calleigh seufzte. »Leider kann man von alten Federn keine DNS-Proben nehmen – sie bestehen überwiegend aus Keratin, genau wie Haare. Der für uns wichtige Teil einer Feder wurde abgeschnitten. Tut mir Leid, H.«
»Mach dir keine Gedanken darüber«, beruhigte er sie. »Wir haben die Waffe, und das bringt uns ein gutes Stück weiter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Schützen überführen können. Und es ist dein Verdienst, dass wir jetzt einen Schritt weiter sind.« Dann erzählte Horatio ihr von den neusten Erkenntnissen, über die Verbindung zwischen dem Klempner und Albert Humboldt.
»Also waren Humboldt und Lucent Kifferkumpel«, sagte Calleigh. »Und Ruth war dafür verantwortlich, dass Humboldt dazu verdonnert wurde, Töpfe und Pfannen zu schrubben. Glaubst du, deswegen hat er sie umgebracht?«
»Schwer zu sagen. Wir haben es hier mit Leuten zu tun, deren Emotionen manipuliert wurden, vielleicht sogar bis in die Paranoia. Und wenn dann noch Drogen ins Spiel kommen …«
»… kann man schwer sagen, wozu die Menschen fähig sind«, beendete Calleigh den Satz. »Leider wahr. Und was jetzt? Bestellst du Lucent zum Verhör ein?«
»Noch nicht. Ich hätte gern mehr in der Hand, wenn wir ihn verhören. Hast du irgendetwas in dem Klempnerladen gesehen, was uns helfen könnte, einen Durchsuchungsbeschluss zu erwirken?«
»Nichts Vernünftiges – falls du ihn nicht wegen unerlaubter Zucht von Wollmäusen festnehmen willst.«
»Woran ich eher gedacht hatte, ist Besitz …«
»Ich glaube, da kann ich dir helfen, H.«, schaltete Delko sich ein, der mit einem Klemmbrett in der Hand den Raum betrat. »Die Massenspektrometrie hat ergeben, dass an den Messern Verbrennungsrückstände von Erdgas und MAPP-Gas waren.«
»MAPP-Gas?«, fragte Calleigh.
»Das ist ein Methylacetylin-Propadien-Gemisch mit flüssigem Erdgas. Es gehört zu den so genannten Brenngasen und wird verwendet zum …«
»Lass mich raten«, sagte Horatio lächelnd. »Zum Verlöten von Metallrohren, nicht wahr?«
»Exakt, H. Es wird für Löt- und Anwärmarbeiten verwendet, besonders von Installateuren.«
»Und das, meine Lieben«, Horatio lächelte, »reicht für einen Durchsuchungsbeschluss. Wir können uns sämtliche Rohre ansehen, die im Besitz unseres geschätzten Klempners sind.«
»Denkst du, an einigen dieser Rohre finden wir Hinweise darauf, dass sie für einen anderen Zweck als den vorgesehenen verwendet wurden?«, fragte Calleigh und riss mit gespielter Unschuldsmiene die Augen auf.
»Das würde mich nicht im Geringsten überraschen«, gab Horatio zu.
Die Klempnerei von Samuel Lucent befand sich unmittelbar am Miami Canal. Als Horatio mit seinem Hummer ankam, entdeckte er ein klappriges Bootshaus auf der Rückseite des Ladens.
»Meinst du, wir haben Glück, H.?«, fragte Delko beim Aussteigen.
»So was gibt es bei uns nicht.« Horatio nahm seine Sonnenbrille ab und steckte sie in die Brusttasche. »Für uns geht es darum, gut vorbereitet zu sein und die Gelegenheit beim Schopf zu packen.«
Samuel Lucent saß auf einem alten Klappstuhl hinter der Theke und aß ein scharf riechendes Curry aus einer Holzschüssel. Als sie hereinkamen, sah er auf, legte seinen Löffel zur Seite und erhob sich. »Tagchen! Was kann ich für die freundlichen Officer tun?«
»Sie haben einen guten Cop-Radar, hm?«, sagte Horatio. Er holte den Durchsuchungsbeschluss aus der Tasche und hielt ihn Lucent hin. »Wir müssen Ihren Laden durchsuchen, Mr Lucent.«
Aus dem Hinterzimmer ertönte ein lautes Summen. »Gewiss doch, Moment«, entschuldigte Lucent. »Ich muss mal eben …« Er drehte sich um und verschwand nach hinten.
»Sir? Ich muss Sie bitten, hier zu bleiben!«
Und schon hörten
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