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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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hatte. Während er auf die schimmernden Facetten starrte, war es ihm fast, als seien sie durchsichtig und enthielten unvorstellbarste Wunderwelten, die aber noch nicht ganz Form angenommen hatten, noch im Werden begriffen waren.
    Vor seinem inneren Auge erschienen schwimmende Bilder fremdartiger Planeten mit großen Steintürmen, und andere wieder mit titanischen Gebirgszügen ohne die geringste Spur von Leben, endlich sogar solche von noch entfernteren Räumen des Alls, in denen nur mehr Ungewisse Bewegung in außerwirklichen Finsternissendavon zeugte, daß auch hier Bewußtsein und Wille gegenwärtig war.
    Als er seinen Blick von dem Stein riß, gewahrte er in der Ecke, nicht weit von der Eisenleiter entfernt, einen Kehrichthaufen, der über und über von Staub bedeckt war und dessen Umrisse in seinem Bewußtsein eine vage Erinnerung wachriefen. Und wenige Sekunden später - er war auf den grauen Hügel zugetreten und hatte die staubigen Spinnweben fortgewischt - stieg ein entsetzliches Erkennen in ihm hoch. Sein eigenes Taschentuch hatte die grauenhafte Wahrheit zutage gebracht: in der Ecke kauerte ein menschliches Skelett, das bereits seit langer Zeit in dieser Stellung geruht zu haben schien. Die Kleidung war vollkommen vermodert, doch deuteten einige Knöpfe und Stoffetzen auf einen grauen Herrenanzug hin. Es gab auch noch andere Beweisstücke — Schuhe, große Manschettenknöpfe, eine längst aus der Mode geratene Krawattennadel, ein Reporterabzeichen des seinerzeitigen Providence Telegram und eine zerfallende Brieftasche. Blake untersuchte die letztere sorgfältig, fand einige Geldscheine mit alten Ausgabedaten, einen zelluloidenen Reklamekalender für das Jahr 1893 sowie mehrere Visitenkarten auf den Namen Edward M. Lillibridge und ein Blatt Papier mit Bleistiftnotizen. Dieses Blatt wirkte ziemlich rätselhaft; Bläke ging deshalb an das zwielichternde Westfenster und las es langsam durch. Der unzusammenhängende Text enthielt Sätze wie die folgenden:
    »Prof Enoch Bowen kommt Mai 1844 aus Ägypten zurück - erwirbt alte Free-Will-Church im Juli -Bowen sehr bekannt durch seine archäolog. Arbeiten und Stud. des Okkulten.«»Dr. Drowne von den 4ten Baptisten warnt vor der Starry Wisdom Sekte in Predigt 29. Dez. 1844« »Kongregation 97 gegen Ende '4$« »1846 - 3 Verschwund. -
    erste Erwähnung des Leuch-tenden Trapezoeders.«
    »7 verschwinden 1848 - Gerüchte über Blutopfer.« »Die Untersuchungen 1853 führen zu nichts — Geschichten über Geräusche.«
    »Father O'Malley erzählt von Teufelsanbetung; Schatulle, die in großen ägyp. Ruinen entdeckt wurde - sagt, sie beschwören etwas, das Licht scheut, nicht in ihm bestehen kann. Flieht vor wenig Licht, wird durch großes gebannt. Muß dann wieder heraufbeschworen werden. Wahrscheinlich erfahren durch Beichte am Sterbebett des Francis X. Feeney, der '49 zur Starry Wisdom eintrat. Diese Leute behaupten, der Leuchtende Trapezoeder zeige ihnen Himmel & andere Welten, & daß das Ding aus dem Dunkeln irgendwie Geheimnisse sage.« »Geschichte von Orrin B. Eddy 1857. Sie beschwören es durch Blick in den Kristall herauf & haben ihre eigene Geheimsprache.«
    »200 Menschen in der Kongregat. Führende Personen nicht eingerechn.«
    »Irische Burschen stürmen 1869 Kirche nach Patrick Regans Verschwinden.«
    »Verschleierter Artikel in J. am 14. März '72, aber man redet nicht viel darüber.«

    »6 verschwinden 1876 - geheimes Kommittee spricht bei Bürgermeister Doyie vor.«
    »Maßnahmen zugesagt Feb. 1877 - Kirche April geschlossen.«
    »Bande (Föderal Hill-Burschen) bedrohen Doktor ... und Vestry-Leute im Mai.«»i8i Personen verlassen Stadt bis Ende '77 - keine Namen erwähnt.«
    »Geistergeschichten tauchen um 1880 auf - versuche, Wahrheitsgehalt der Berichte zu überprüf., daß seit 1877 kein menschl. Wesen Kirche betreten.«
    »Bitte Lanigan um photogr. Aufnahme d. Kirche aus dem Jahre 1851 ...«
    Blake legte das Blatt in die Brieftasche zurück und steckte sie, bevor er das Skelett weiter untersuchte, in seine Manteltasche zurück. Der Sinn dieser Notizen war klar genug, denn es bestand absolut kein Zweifel daran, daß dieser Mann vor 42 Jahren in die verlassene Kirche eingestiegen war, um eine Sensation aufzuspüren, an die sich noch kein anderer Reporter gewagt hatte. Vielleicht hatte niemand von seinem Plan eine Ahnung gehabt - was weiß man? Jedenfalls war er niemals in seine Zeitung zurückgekommen. Hatte ihn seine tapfer unterdrückte Angst

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