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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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von ihm Heraufbeschworene zu bannen.
    Nichtsdestoweniger erwähnt er das zunehmende gefährliche Verlangen — eine morbide Sehnsucht, die ihn bis in die Träume verfolgt — den verfluchten Turm wieder aufzusuchen und die kosmischen Geheimnisse des glosenden Minerals ein zweites Mal zu betrachten. Am Morgen des 17. Juli versetzte eine Zeitungsmeldung den Tagebuchschreiber in eine wahrhafte Fieberattacke von Grauen. Eigentlich war es bloß eine Variante des mit leicht schmunzelnder Überlegenheit abgefaßten Artikels über die Beunruhigung in Federal Hill. Für Blake aber bedeutete diese karge Notiz irgendwie eine Woge von Horror. In der vergangenen Nacht war die Straßenbeleuchtung etwa eine Stunde lang ausgefallen; der Blitz hatte während eines Gewitters in das Elektrizitätswerk eingeschlagen, und in diesem Intervall von Dunkelheit waren die Italiener vor Furcht halb wahnsinnig geworden. Diejenigen, welche in der Nähe der verfluchten Kirche wohnten, schworen hinterher darauf, daß das Ding aus dem Turm den Ausfall der Straßenbeleuchtung dazu genutzt habe, in das Kirchenschiff hinabzusteigen, um dort auf die schrecklichste Weise zu tappen und zu poltern. Kurz bevor es wieder licht geworden war, habe es sich wieder in den Turm zurückgezogen, von wo aus ein Zersplittern von Glas zu hören gewesen sei.
    Es vermöchte in der Dunkelheit überallhin zu gelangen, ergriffe jedoch beim schwächsten Lichtschein die Flucht. Als der Strom wieder funktionierte, erklang aus dem Turmhelm der Kirche ein grauenvolles Toben, denn selbst der kleinste Lichtschein, der durch die schmalen blinden Fenster eindrang, schien für das Ding zu viel zu sein. Es war gerade noch rechtzeitig in den dunklen Raum unter dem Dach geflüchtet — eine stärkere Dosis Lichts hätte es unweigerlich in die Schwärze des unirdischen Abgrundes zurückgeschickt, aus der es der aberwitzige Fremde heraufbeschworen hatte. Während der Stunde jener Dunkelheit versammelte sich eine betende Menschenmenge um die Kirche herum und harrte im Regen mit brennenden Kerzen und Lampen aus, die sie mühsam mit Regenschirmen vor dem Verlöschen bewahrten - eine Lichtwache, um die Stadt vor dem tappenden Alptraum zu schützen, der in der Finsternis erwacht. Einmal, so erklärten die, welche in nächster Nähe der Kirche gestanden hatten, rüttelte etwas Grauenvolles an der äußeren Türe.
    Aber das war noch lange nicht das Schlimmste. Am selben Abend las Blake im Bulletin, .was die Reporter in der Kirche entdeckt hatten. Zwei von ihnen hatten sich von den erregten Italienern nicht aufhalten lassen, sondern waren, da die Türen nicht nachgegeben hatten, durch das Fensterloch eingestiegen. Sie bemerkten, daß der Staub auf dem Fußboden des Vorraumes und des Kirchenschiffes aufgewirbelt war, während Fetzen vermoderter Kissen und die zerschlissenen Satinbezüge der Bänke wild verstreut herumlagen. Überall herrschte ein unaussprechlich ekler Gestank, an manchen Stellen zeigten sich widerlich gelbe Flecke und Brandmale. Die beiden Männer hatten die zum Turm führende Türe geöffnet, weil ihnen ein Rumoren aufgefallen war, und fanden die Wendeltreppe völlig von der Staubschicht leergefegt. Auch die Turmstube selbst war in einem halbgefegten Zustand. Die Reporter sprachen von dem heptagonalen Steinsockel, den gotischen Stühlen und den bizarren Gipsplatten an den Wänden, aber, seltsam genug, erwähnten sie in keiner Weise die Schatulle und das verstümmelte Skelett. Was Blake vor allem in Aufregung versetzte - abgesehen von den gelben Flecken, den verkohlten Stellen und dem ekelhaften Geruch -war die letzte Einzelheit des Berichts, die das zersplitterte Glas erklärte. Jedes der Turmfenster war eingeschlagen, und zwei von ihnen waren mit dem Stoff der Kirchenbänke abgedichtet, den jemand in die Zwischenräume der außen angebrachten Schallbretter gestopft hatte, als sei jemand bei der Arbeit unterbrochen worden, den alten Zustand wiederherzustellen, der geherrscht haben mußte, als die Fenster noch mit schwarzen Vorhängen verschlossen waren.
    Außerdem lag noch eine Menge der Satinstoffetzen im Turmzimmer herum, geradeso, als wäre derjenige, welcher dem Turm seine absolute Finsternis wiedergeben wollte, bei der Arbeit gestört worden.
    Gelbliche Flecken und verkohlte Stellen zeichneten sich auch auf der nach oben führenden Leiter ab. Als jedoch einer der Reporter hinaufkletterte, die Falltüre öffnete und den schwachen Strahl seiner Taschenlampe in die seltsame,

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