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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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beherbergt.
    Man mißtraut dem finsteren Tunnel der Brücke, aber es führt kein Weg daran vorbei.
    Hat man sie im Rücken, so kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, ein kaum spürbarer, unheilvoller Geruch wie von aufgetürmten Moder und der Verwesung von Jahrhunderten liege über der Dorfstraße. Auf jeden Fall ist man erleichtert, wenn man diesen Ort hinter sich läßt und der schmalen Straße um den Fuß der Hügel herum in die Ebene folgt, bis sie wieder auf die Aylesbury-Ranges stößt. Hinterher erfährt man dann, man sei in Dunwich gewesen.
    Fremde besuchen Dunwich so selten wie möglich, und seit einer gewissen Zeit des Grauens sind alle Wegweiser entfernt worden. Die Landschaft, an normalen ästhetischen Maßstäben gemessen, ist überaus schön; und doch wird sie kaum von Künstlern oder Touristen besucht. Zweihundert Jahre zuvor, da man noch nicht mit Hexenblut, Satansverehrung und seltsamen Waldwesen Spott trieb, wußte man noch die Gründe, warum man diesen Ort mied. In unserem rationalistischen Jahrhundert - seit das Grauen von Dunwich von denen vertuscht wurde, denen das Wohl der Ortschaft und der "Welt am Herzen lag - weichen die Leute ihm aus, ohne genau zu wissen, warum. Vielleicht mag ein Grund der sein - obwohl er nicht für uneingeweihte Fremde gelten kann -, daß die Einheimischen heute in widerwärtiger Weise dekadent und weit den Weg des Rückschritts gegangen sind, wie man das so häufig in den Brackwässern Neuenglands findet. So hat sich schließlich eine eigene Rasse mit allen charakteristischen, geistigen und physischen Merkmalen von Degeneration und Inzucht herausgebildet. Ihre durchschnittliche Intelligenz ist kläglich gering, und ihre Annalen sind voll der offensten Bösartigkeiten halb verheimlichter Morde, Inzeste und Handlungen von nahezu unnennbarer Gewalttätigkeit und Perversität. Ein wenig über dem üblichen Grad des Verfalls hielten sich die zwei oder drei wappenführenden Familien von niederem Adel, die 1692 aus Salem hierhergekommen waren; obwohl auch der größere Teil von ihnen tief im Schmutz versunken ist und nur noch der Name an ihre Herkunft erinnert, die sie so schändlich entehrt haben. Einige der Whateleys und Bishops schicken auch heute noch ihre ältesten Söhne nach Harvard oder Miscatonic, obwohl diese kaum wieder zu den geschnitzten Walmdächern zurückkehren, darunter ihre Vorfahren einst geboren wurden.
    Niemand, auch der nicht, der Näheres über das grauenhafte Geschehen weiß, könnte sagen, was es eigentlich mit Dunwich auf sich hat, obgleich alte Sagen von unheiligen Riten und geheimnisvollen Zusammenkünften der Indianer berichten, während der sie verbotene dunkelschattige Gestalten aus den gewaltigen Hügelkuppen beschworen und wilde orgiastische Gebete ausstießen, die durch lautes Poltern und Rumpeln aus dem Erdinneren beantwortet wurden. Im Jahre 1747 hielt der Reverend Abijah Hoadley, der seit kurzem an der Congregational Church in Dunwich wirkte, eine denkwürdige Predigt über die nahe Gegenwart Satans und seiner Mitwesen; in ihr sagte er: Man muß zugeben, daß dieses Heraufbeschwören und Verehren einer höllischen Gefolgschaft grausiger Dämonen ein Ding von zu gemeinem Wissen sind, als daß es einfach geleugnet werden könnte; die fluchbeladenen Stimmen von Azazel und Buzrael, von Beelzebub und Belial in der Finsternis der Tiefe sind hier oben von einer Anzahl glaubwürdiger Zeugen gehört worden. Ich selbst belauschte vor nicht weniger als zwei Wochen mit eigenen Ohren einen Disput der Unterirdischen vom Hügel hinter meinem Haus, der von solchem Röcheln und Brausen, Seufzen, Kreischen, Knistern und Zischen begleitet war, wie es nicht von dieser Welt sein konnte und zweifelsohne' aus diesen Höhlen stammte, die nur schwarze Magie auffinden kann und der Satan allein öffnet.
    Mr. Hoadley verschwand kurz nachdem er diese Predigt gehalten hatte; aber ihr Wortlaut, der in Springneid gedruckt wurde, ist noch erhalten. Von Jahr zu Jahr wird über fortgesetztes Rumoren in den Hügeln berichtet, und weder Geologen noch Geomorphologen haben das Rätsel lösen können.
    Andere Überlieferungen erzählen von fauligen Gerüchen um die Felssäulen oben auf den Hügeln und von rauschenden Luftwesen, die zu gewissen Stunden an bestimmten Stellen auf dem Grund der tiefen Schluchten schwach zu vernehmen seien; während wieder andere von dem »Tanzplatz des Teufels« reden — einem öden, versengten Hang, darauf weder Baum, Strauch noch Grashalm

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