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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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Pan, und sie werden es für einen gewöhnlichen Dunwich-Skandal halten! Aber was für ein Ding - was für eine verfluchte Einwirkung auf oder außerhalb dieser dreidimensionalen Erde - war Wilbur Whateleys Vater? Zu Lichtmeß geboren - neun Monate nach der Mainacht im Jahre 1912, als das Gerede über die merkwürdigen Geräusche in der Erde bis Arkham gelangte - was ging in dieser Mainacht auf den Bergen umher? Welches Roodmas-Grauen wurde in halbmenschlichem Fleisch und Blut auf die Welt losgelassen?
    Während der folgenden Wochen machte sich Dr. Armitage daran, alle möglichen Tatsachen über Wilbur Whateley und die gestaltlosen Erscheinungen um Dunwich zu sammeln. Er setzte sich mit Dr. Houghton aus Aylesbury in Verbindung, der dem alten Whateley in seinen letzten Stunden beigestanden war; und die letzten Worte des Alten, die der Arzt ihm zitierte, gaben ihm viel zu denken. Ein Besuch in Dunwich war enttäuschend; er konnte nicht viel Neues erfahren. Aber eine genauere Betrachtung der Kapitel des Necronomi-con, in denen Wilbur so gierig gesucht hatte, schienen neue und schreckliche Hinweise auf Natur, Methoden und Verlangen der üblen Mächte zu geben, die so nebelhaft diesen Planeten bedrohten. Gespräche mit einigen Studenten der Urgeschichte in Boston und Briefe an alle möglichen Stellen ließen in ihm ein Erstaunen wachsen, das sich durch alle Grade der Bestürzung zu äußerster seelischer Furcht steigerte. Als der Sommer weiter vorschritt, fühlte er dunkel, daß wirklich etwas getan werden müsse, was den lauernden Terror im oberen Miscatonic-Tal und dieses Monstrum anging, das der menschlichen Welt als Wilbur Whateley bekannt war.
    VI
    Das Grauen von Dunwich trat in der Zeit zwischen

    dem ersten August und der Tag- und Nachtgleiche desJahres 1928 auf, und Dr.
    Armitage war einer von denen, die das furchtbare Vorspiel bezeugen konnten. Er hatte in der Zwischenzeit von Whateleys grotesker Reise nach Cambridge gehört und von seinen wahnsinnigen Anstrengungen, das Necronomicon aus der Widener Library zu entleihen oder wenigstens Teile daraus abzuschreiben. Diese Bemühungen waren vergeblich, da Armitage alle Bibliothekare, die den schauerlichen Band besaßen, mit äußerster Eindringlichkeit gewarnt hatte. Wilbur hatte sich in Cambridge entsetzlich nervös gezeigt; begierig auf das Buch, doch fast in gleicher Weise unruhig, wieder nach Hause zu reisen, so als fürchte er irgendwelche Konsequenzen, wenn er zu lange abwesend war.
    Zu Anfang des Monats trat ein, was Armitage halb erwartet hatte; in den frühen Morgenstunden des 3. August wurde er plötzlich durch das wilde, grimmige Bellen des wütenden Wachhundes auf dem College-Hof geweckt. Tiefes, furchtbares, halbwahnsinniges Grollen und Knurren folgte darauf; es steigerte sich, aber mit gräßlich bedeutungsvollen Pausen dazwischen. Dann erscholl ein Schrei aus einem ganz anderen Rachen - ein Schrei, der fast alle Schläfer in Arkham aufstörte und noch Wochen danach ihre Träume heimsuchte; ein solcher Schrei, der nicht von einem Lebewesen dieser Erde, überhaupt nicht von dieser Erde stammen konnte.
    Armitage, der sich hastig etwas überwarf und über die Straße und den Rasen zum College-Gebäude hinübereilte, sah, daß andere noch vor ihm da waren; und er hörte die Alarmglocke in der Bibliothek schrillen und bemerkte ein offenes Fenster schwarz und gähnend im Mondlicht. Was es auch war, es hatte sich jedenfalls Eintritt verschafft; denn das Bellen und Kläffen, das nun in ein schwaches Knurren und Stöhnen überging, kam zweifellos von drinnen. Irgendein Instinkt warnte Armitage, daß das, was hier vor sich ging, nichts für unvorbereitete Augen war, und er schob autoritär die Menge zurück, als er die Tür zur Vorhalle aufschloß. Er entdeckte Prof.
    Warren Rice und Dr. Francis Morgan, denen er beiden von seinen Vermutungen und bösen Ahnungen erzählt hatte; ihnen winkte er, ihm zu folgen. Die Laute da drinnen waren bis auf ein monotones Jaulen des Hundes fast gänzlich verstummt; aber Armitage nahm nun mit plötzlichem Stutzen den lauten Chor der Ziegenmelker im Gebüsch wahr, deren abscheuliches rhythmisches Kreischen wie im Gleichklang mit den letzten Atemzügen eines Sterbenden ertönte.
    Das Gebäude war von einem fürchterlichen Gestank erfüllt, den Dr. Armitage nur zu gut kannte, und die drei Männer eilten durch die Halle auf den kleinen Lesesaal zu, aus dem das Jaulen kam. Für eine Sekunde wagte niemand, das Licht anzuknipsen; dann

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