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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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Doktor grauste jedoch noch mehr vor den schreienden Nachtvögeln draußen; anscheinend ein unendliches Heer von Ziegenmelkern, die unablässig ihre endlose Botschaft wiederholten, wobei sie in teuflischer Weise mit dem keuchenden Atem des Sterbenden Takt hielten. Es war unheimlich und unnatürlich, dachte Dr. Houghton, wie dieses ganze Gebiet, das er nur widerstrebend betreten hatte, da er so dringend gerufen worden war.
    Gegen ein Uhr erlangte der alte Whateley das Bewußtsein wieder, und zwischen sein Keuchen mischten sich mühsam hervorgestoßene Worte an seinen Enkel. »Mehr Platz,
    "Willy, bald noch mehr Platz. Du wächst - und das wächst schneller. Es wird dich bald retten können, mein Junge, öffne Yog-Sothoth mit dem langen Gesang von Seite 751
    die Tore, du findest ihn in der vollständigen Ausgabe, und steck dann das Gefängnis an.
    Kein Feuer aus dem Diesseits kann ihm jetzt noch schaden.«
    Offensichtlich hatte er vollständig den Verstand verloren. Nach einer Pause, während der die Ziegenmelker draußen ihre Schreie dem geänderten Rhythmus anglichen und Andeutungen von fernen Geräuschen aus den Bergen herüberdrangen, fügte er einen oder zwei Sätze hinzu.
    »Gib ihm regelmäßig zu essen, "Willy, aber paß auf, wieviel; laß es nicht zu groß werden; denn wenn es rausbricht, bevor du Yog-Sothoth aufgemacht hast, war alles umsonst. Nur sie von drüben können machen, daß es sich vermehrt und daß alles klappt
    ... Nur sie, die Alten, die darauf warten, wiederzukommen ...«
    Aber wieder löste Keuchen seine Worte ab, und Lavinia stieß einen Schrei aus, als die Ziegenmelker den Wechsel mitmachten. Eine Stunde lang veränderte sich nichts, dann kam der letzte rasselnde Atemzug. Dr. Houghton zog schrumpfige Lider über die glasigen grauen Augen, als das Lärmen der Vögel unmerklich in Schweigen erstarb.
    Lavinia schluchzte, aber Wllbur kicherte bloß, während die Berge in der Ferne schwach grollten.
    »Sie haben ihn nicht gekriegt«, stieß er mit seiner rauhen tiefen Stimme hervor.
    Wilbur war zu dieser Zeit ein Schüler von erstaunlicher, allerdings absolut einseitiger Bildung; und er war durch seinen Briefwechsel vielen Buchhändlern an fernen Orten bekannt, wo seltene und verbotene Bücher aus alten Tagen aufbewahrt werden. Immer mehr wurde er in der Umgebung von Dunwich gehaßt und gefürchtet; man hatte ihn in Verdacht, daß er etwas mit dem Verschwinden mehrerer Jugendlicher zu tun habe, er aber konnte stets alle Untersuchungen zum Schweigen bringen, sei es durch die Furcht, die er verbreitete, sei es, daß er Gebrauch von den antiken Goldstücken machte, die wie zu Zeiten seines Großvaters trotz der Viehkäufe nie ausgingen. Er hatte nun ein erschreckend reifes Aussehen und sein Körper schien, da er die Größe eines normalen Erwachsenen besaß, noch über dieses Maß hinauswachsen zu wollen. Im Jahre 1925, als ein mit ihm korrespondierender Student der Miscatonic University ihn einmal aufsuchte und bleich und verwirrt wieder abreiste, war er ganze sechs dreiviertel Fuß groß.
    All die Jahre hindurch hatte Wilbur seine verwachsene Albinomutter mit zunehmender Verachtung behandelt, verbot ihr, ihn in der Mainacht und zu Allerheiligen in die Berge zu begleiten; und im Jahre 1926 gestand das arme Geschöpf Mamie Bishop, sie habe
    'Angst vor ihm.
    »Mit ihm ist mehr als ich dir sagen kann, Mamie«, meinte sie, »und heute komm ich selbst nicht mehr mit. Ich schwör bei Gott, ich weiß nicht, was er will oder worauf er aus ist.«
    An diesem Abend vor Allerheiligen waren die Geräusche in den Bergen lauter als je zuvor, und das Feuer brannte wie jedes Jahr auf Sentinel Hill; aber die Leute achteten mehr auf das rhythmische Schreien der von der Nacht überraschten Ziegenmelker, die sich um die unbeleuchtete Whateley-Farm gesammelt zu haben schienen. Nach Mitternacht gingen ihre schrillen Laute in ein pandämonisches Gelächter über, das die ganze Gegend erfüllte, und erst gegen Morgen beruhigten sie sich. Dann verschwanden sie, flogen südwärts und wurden für einen ganzen Monat nicht gehört. Was das zu bedeuten hatte, wußte man erst einige Zeit später. Niemand von den Landbewohnern schien gestorben zu sein - aber die arme Lavinia, der mißgestaltete Albino, wurde niemals wiedergesehen.
    Im Sommer 1927 reparierte Wilbur zwei Schuppen auf dem Hof und schaffte alle seine Bücher und seine Sachen hinüber. Kurz danach erzählte Earl Sawyer bei Osborns, daß schon wieder in der Whateley-Farm

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