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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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die Tatsache nicht länger, daß sein Beutel an Zahlungsmitteln nicht mehr als fünf Terces beherbergte. Er schritt in den Garten und ließ sich an einem Tisch nieder. Ein rundlicher Mann in blauer Schürze kam auf ihn zu und runzelte ein wenig die Stirn über Cugels etwas mitgenommenesÄußeres. Aber Cugel holte sogleich zwei Terces hervor, die er dem Dicken in die Hand drückte. »Das ist für Euch, mein guter Mann, mit der Bitte um eine schnelle Bedienung. Ich habe eine sehr anstrengende Reise hinter mir und bin schier am Verhungern. Ihr dürft mir eine Platte bringen wie die, an der der Herr sich dort an jenem Tisch labt, außerdem noch eine Auswahl kleinerer Gerichte und eine Flasche Wein. Dann habt die Güte, den Wirt zu ersuchen, mir eine bequeme Schlafstätte anzuweisen.« Scheinbar achtlos setzte Cugel seinen Beutel, der ein beachtliches Gewicht verriet, auf dem Tisch ab. »Ich benötige auch ein Bad, frische Wäsche und einen Barbier«, fügte er noch hinzu.
    »Ich selbst bin der Wirt«, erklärte der Dicke respektvoll. »Mein Name ist Maier. Ich werde persönlich für die Erfüllung Eurer Wünsche sorgen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Cugel. »Mir gefällt Euer Haus, und ich beabsichtigte, vielleicht mehrere Tage zu bleiben.«
    Erfreut verbeugte sich der Wirt und eilte, um für Cugels leibliches Wohl zu sorgen.
    Cugel genoß das ausgezeichnete Mahl, nur den zweiten Gang – mit scharlachroten Mangonaalwürfeln und -scheiben gefüllte Langusten – fand er ein wenig zu üppig. Das Brathuhn dagegen war köstlich und der Wein von so lieblicher Blume, daß er eine zweite Flasche davon bestellte. Maier schenkte ihm persönlich ein und nahm Cugels Lob geschmeichelt entgegen. »Es gibt keinen besseren Wein in Gundar«, behauptete er. »Zugegeben, er ist teuer, aber Ihr seid ein Mann, für den das Beste gerade gut genug ist.«
    »Das stimmt«, pflichtete Cugel ihm bei. »Setzt Euch doch und trinkt ein Glas mit mir. Ich muß zugeben, daß diese bemerkenswerte Stadt meine Neugier erregt. Erzählt mir ein wenig davon.«
    Der Wirt tat es nur zu gern. »Ich staune, daß Ihr Gundar bemerkenswert findet. Ich, der ich mein ganzes Leben hier verbrachte, halte die Stadt für recht hausbacken.«
    »Nun, es gibt drei Umstände, weshalb ich sie ungewöhnlich finde«, erklärte Cugel, dem der Wein die Zunge gelockert hatte. »Erstens die zwiebelförmige Bauweise eurer Häuser. Zweitens die Vorrichtung aus Linsen und Spiegeln über dem Feuer auf dem Stadtplatz, die zumindest das Interesse eines Fremden erregen muß. Drittens die Tatsache, daß offenbar alle Männer Gundars kahlköpfig sind.«
    Der Wirt nickte nachdenklich. »Nun, die Architektur ist schnell erklärt. Die alten Gunden lebten in riesigen Flaschenkürbissen. Gab ein Teil der Wand nach, ersetzte man ihn mit einem Brett, bis die Menschen hier schließlich in Häusern ganz aus Holz wohnten. Die Form jedoch blieb. Was das Feuer und die Projektoren betrifft, kennt Ihr denn den weltweiten Orden der Solaremosynare nicht? Wir regen die Lebenskraft der Sonne an. Solange unser Strahl sympathetischer Vibration die solare Brennkraft reguliert,wird die Sonne nicht erlöschen. Ähnliche Stationen gibt es auch anderswo: in Blauazor, auf der Insel Brazel, in der befestigten Stadt Munt und im Observatorium des Großsternenhüters auf dem Vir Vassilis.«
    Cugel schüttelte betrübt den Kopf. »Ich fürchte, daß sich viel verändert hat. Brazel ist lange schon unter den Wellen versunken. Munt wurde vor tausend Jahren von Dystropes zerstört. Von Blauazur und dem Vir Vassilis habe ich nie gehört, obgleich ich weitgereist bin. Möglicherweise seid ihr hier in Gundar die einzigen Solaremosynare, die es noch gibt.«
    »Welch schreckliche Neuigkeit!« rief der Wirt. »Damit ist die sichtliche Schwächung der Sonne erklärbar. Vielleicht sollten wir das Feuer unter unserem Regulator lieber verdoppeln?«
    Cugel schenkte Wein nach. »Eine Frage drängt sich mir auf. Wenn dies, wie ich befürchte, die einzige Solaremosynarstation ist, die sich noch in Betrieb befindet, wer oder was reguliert dann die Sonne, wenn sie hinter dem Horizont untergegangen ist?«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Es wäre möglich, daß sich die Sonne während der Nachtstunden ausruht, also schläft. Das ist allerdings reine Vermutung.«
    »Gestattet mir eine andere Hypothese«, sagte Cugel. »Es könnte doch sein, daß die Schwächung der Sonne so weit fortgeschritten ist, daß sie auf keine

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