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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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hastig umdrehte und davonschritt. Nachdem er sein Frühstück beendet hatte, spazierte Cugel wieder überdenStadtplatz.ErbegegneteeinemBurschen, den er in der Wirtsstube hinter dem Schanktisch gesehen hatte, und winkte ihn zu sich. »Du scheinst mir ein schlauer und reger Junge zu sein«, sagte er. »Wie
    heißt du?«
    »Man nennt mich gewöhnlich Zeller.«
    »Ich nehme an, du kennst die Bürger hier in Gundar recht gut?«
    »Das kann man wohl sagen. Weshalb fragt Ihr?«
    »Zuerst möchte ich dir eine weitere Frage stellen. Hättest du nicht Lust, dein Wissen zu klingender Münze zu machen?«
    »Gewiß, solange das nicht die unliebsame Aufmerksamkeit des Nolden auf mich lenkt.«
    »Sehr gut. Ich sehe dort einen unbenutzten Marktstand. In einer Stunde werden wir unser Geschäft eröffnen.«
    Cugel kehrte in die Wirtschaft zurück, wo Maier ihm auf seine Bitte ein Brett, einen Pinsel und Farbe brachte. Cugel beschriftete das Schild:
    DER BERÜHMTE WAHRSAGER CUGEL
BERÄT UND LIEST DIE ZUKUNFT
FRAGT, UND IHR ERHALTET ANTWORT
EINE KONSULTATION DREI TERCES
    Cugel hängte das Schild über dem Stand auf, zog die Vorhänge vor und wartete auf Kundschaft. Der Schankbursche hatte sich in einer Ecke versteckt.
    Unmittelbar darauf blieben die ersten Neugierigen stehen und lasen das Schild. Eine Frau mittleren Alters wandte sich an Cugel: »Drei Terces ist eine hohe Summe. Welchen Erfolg könnt Ihr mir garantieren?«
    »Keinen, das verbietet die Art meiner Fähigkeiten. Ich bin ein geschickter Seher, ich verstehe ein wenig von Magie, aber mein Wissen kommt aus einer unbekannten, unkontrollierbaren Quelle zu mir.«
    Die Frau händigte ihm das Geld aus. »Drei Terces wären billig, wenn Ihr mir meine Sorgen abnehmen könntet. Meine Tochter erfreute sich ihr Leben lang bester Gesundheit, doch plötzlich begann sie dahinzusiechen, und ihre Gemütsverfassung ist nicht die beste. Keines meiner Hausmittel zeitigte Erfolg. Was muß ich tun?«
    »Geduldet Euch einen Augenblick, Madame, während ich meditiere.« Cugel zog den Vorhang vor und lehnte sich zurück, damit er die geflüsterten Bemerkungen des Schankburschen hören konnte, dann öffnete er den Vorhang wieder.
    »Ich warf einen Blick in den Kosmos, und so wurde mir die Wahrheit offenbart. Eure Tochter Dilian ist guter Hoffnung. Für weitere drei Terces würde ich Euch den Namen des Vaters nennen.«
    »Das ist eine Gebühr, die ich gern bezahle«, erklärte die Frau grimmig. Sie schob Cugel das Geld zu, erhielt die Auskunft und marschierte entschlossenen Schrittes von hinnen.
    Eine zweite Frau näherte sich, bezahlte drei Terces und klagte Cugel ihr Leid. »Mein Gatte versicherte mir, daß er als Vorsorge für unsere alten Tage eine Truhe voll Goldmünzen zur Seite legte. Doch nun, nach seinem Tod, fand ich nicht einmal ein Kupferstück. Wo hat er das Geld versteckt?«
    Cugel schloß den Vorhang, beriet sich mit Zeller und wandte sich wieder der Frau zu. »Ich habe bedauerlicherweise schlechte Neuigkeiten für Euch. Euer Gatte, Finister, gab einen großen Teil seines gehorteten Goldes in der Schenke aus. Mit dem Rest erstand er eine Amethystbrosche für eine Frau namens Varletta.«
    Die Kunde über Cugels erstaunliche Fähigkeiten verbreitete sich schnell, und das Geschäft ging gut. Kurz vor Mittag wandte sich eine stattliche Frau, völlig vermummt und verschleiert an Cugel, bezahlte die drei Terces und ersuchte mit gekünstelt hoher, aber etwas rauher Stimme: »Lest mir die Zukunft!«
    Cugel zog wieder den Vorhang vor, doch diesmal konnte der Schankbursche ihm nicht helfen. »Ich kenne diese Frau nicht«, erklärte er, »und so kann ich nichts über sie sagen.«
    »Das macht nichts«, versicherte ihm Cugel. »Mein Verdacht dürfte damit bestätigt sein.« Er öffnete den Vorhang. »Die Zeichen sind unklar«, erklärte er der Vermummten. »Ich kann deshalb Euer Geld nicht nehmen.« Er gab die drei Terces zurück. »Doch soviel kann ich Euch sagen: Ihr seid eine Person von herrschsüchtigem Wesen, ohne große Intelligenz. Was vor Euch liegt? Ehren? Eine weite Reise über das Wasser? Rache an Euren Feinden? Reichtum? Nun, das Bild ist verzerrt. Es könnte leicht sein, daß ich meine eigene Zukunft lese.«
    Die Frau riß die Schleier vom Gesicht, und es stellte sich heraus, daß es der Nolde Huruska war. »Meister Cugel, Ihr könnt wahrhaftig von Glück reden, daß Ihr mir mein Geld zurückgabt, denn sonst hätte ich Euch wegen Betruges festnehmen lassen. Wie dem auch sei, ich

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