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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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ihn völlig unerwartet ein schriller Triumphschrei vom Himmel. Er warf einen entsetzten Blick über die Schulter, dann hastete er über den Hangrand und verkroch sich vorsichtig zwischen größeren Steinblöcken. Schon tauchte der Pelgran herab – und schoß an ihm vorbei. Das Ungeheuer trillerte vor Freude, ließ sich am Fuß des Hanges nieder, und schon erklangen Schreie und Verwünschungen aus Menschenkehle.
    Sich so gut wie möglich in Deckung haltend, kletterte Cugel den Hang hinab und sah, daß der Pelgran nun einen stattlichen Mann mit schwarzem Haar und einem Anzug von schwarzweißem Rautenmuster verfolgte. Der Fremde suchte Schutz hinter einem Olopharbaum mit mächtigem Stamm, um den der Pelgram ihn rundherum jagte, dabei stieß er die Zähne aufeinander und streckte die Klauenhände weit aus.
    Trotz seiner Wohlbeleibtheit bewies der Fremde eine erstaunliche Behendigkeit, und der Pelgran begann, vor Wut zu brüllen. Schließlich blieb er stehen, stierte mit funkelnden Augen durch die Stammgabelung und stieß schnappend die lange Schnauze hindurch.
    Einem plötzlichen Einfall folgend, lief Cugel den Hang hinunter, bis er fast unmittelbar oberhalb des Pelgrans war. Er wartete den richtigen Augenblick ab, dann sprang er und landete mit beiden Füßen auf dem Schädel der Kreatur, daß ihr Hals in die Stammgabelung geklemmt wurde. Nun rief er dem erstaunten Mann zu: »Schnell! Holt einen festen Strick! Wir werden dieses geflügelte Ungeheuer am Baum festbinden.«
    Der Fremde im schwarzweißen Rautenanzug entgegnete: »Weshalb so gnädig mit ihm verfahren? Es muß sofort getötet werden! Nehmt Euren Fuß zurück, damit ich ihm den Kopf abhacken kann!«
    »Nicht so hastig!« mahnte Cugel. »Trotz seiner Grausamkeit ist es ein wertvolles Exemplar, von dem ich Nutzen zu ziehen hoffe.«
    »Nutzen?« Der Gedanke war dem beleibten Herrn offenbar noch nicht gekommen. »Ich muß meinen vorrangigen Anspruch auf ihn kundtun. Ich war gerade dabei, das Untier zu überwältigen, als Ihr Euch einmischtet.«
    »Nun gut«, meinte Cugel. »In diesem Fall nehme ich mein Gewicht vom Hals der Kreatur und ziehe weiter meines Weges.«
    Der Mann in den schwarzweißen Rauten fuchtelte gereizt mit den Händen. »Nur um einen rhetorischen Sieg davonzutragen, gehen manche Leute bis zumÄußersten. Haltet ihn weiter fest. Ich habe dort drüben einen geeigneten Strick.«
    Die beiden Männer zogen einen Ast über den Kopf des Pelgrans und banden das Untier fest. Der Mann, der sich als Iolo, der Traumnehmer, vorstellte, fragte: »Was findet Ihr so wertvoll an diesem Ungeheuer, und was habt Ihr mit ihm vor?«
    »Ich hörte, daß Orbal, der Herzog von Ombalique, sich sehr für alles Ausgefallene interessiert. Gewiß würde er für dieses Ungeheuer hundert Terces bezahlen.«
    »Damit mögt Ihr recht haben«, pflichtete ihm Iolo bei. »Seid Ihr sicher, daß es auch gut festgebunden ist?«
    Cugel überprüfte die Verschnürung, dabei fiel ihm ein Schmuckstück auf: Ein blaues Glasei hing an einer goldenen Kette vom Kamm des Pelgrans. Als er danach griff, schoß Iolos Hand vor, aber Cugel stieß ihn mit der Schulter zur Seite. Er bekam das Amulett zu fassen, doch Iolo umklammerte die Kette. Wütend starrten die beiden Männer einander an.
    »Ich muß Euch ersuchen, die Hand von meinem Eigentum zu nehmen!« sagte Cugel eisig.
    Heftig protestierte Iolo: »Dieses Kleinod ist mein, da ich es als erster sah!«
    »Ihr redet Unsinn! Ich nahm es vom Kamm und Ihr versuchtet, es mir zu entreißen!«
    Iolo stampfte heftig mit dem Fuß. »Ich lasse mich nicht von Euch hereinlegen!« Er versuchte, Cugel das blaue Ei zu entwinden. Cugels Griff lockerte sich, und das Ei flog gegen die Felswand, wo es in einer blendend blauen Explosion zerschmetterte und ein Loch in den Hang sprengte. Sofort schoß ein goldengrauer Fangarm daraus hervor und packte Cugels Bein.
    Iolo sprang zurück und beobachtete aus sicherer Entfernung, wie Cugel sich dagegen wehrte, in das Loch gezerrt zu werden. Cugel gelang es, sich im letzten Augenblick zu retten, indem er sich an einem Baumstumpf festhielt. »Iolo, beeilt Euch! Holt einen Strick und bindet den Tentakel an diesen Stumpf, sonst wird er mich in den Berg ziehen!«
    Iolo überkreuzte die Arme und sprach mit gemessener Stimme: »Habgier hat Euch in diese Lage gebracht. Das mag eine göttliche Strafe sein, da möchte ich mich lieber nicht einmischen!«
    »Was?« rief Cugel empört. »Das sagt Ihr, der Ihr das Kleinod unbedingt an

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