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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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würdet, ich möchte zu meiner Arbeit zurückkehren.«
    Zweifelnd wich Twango ein wenig zur Seite und sah zu, wie Cugel einen dritten Eimer voll Schlamm siebte. »Das mit Gookin ist doch etwas merkwürdig. Wie könnte er sich das ›Sprühlicht‹ in so genauen Einzelheiten vorstellen?«
    »Pah!« brummte Cugel. »Ich kann mir jetzt wahrhaftig nicht die Zeit nehmen, mich mit Gookins Phantastereien zu beschäftigen.«
    »Das genügt, Cugel! Deine Ansichten interessieren mich nicht. In genau sieben Minuten mußt du die Wäsche waschen!«
    Gegen Mittnachmittag traf Meister Soldinck von der Firma Soldinck und Mercantides in Flutic ein. Cugel führte ihn zu Twangos Arbeitsraum und beschäftigte sich in der Nähe, während Soldinck und Twango sich über die verschwundenen Schuppen unterhielten.
    Wie beim letztenmal behauptete Soldinck, daß er die Schuppen nie wirklich erhalten hatte. Deshalb bestand er auf der Rückerstattung des bezahlten Preises.
    Entrüstet wies Twango dieses Ansinnen von sich. »Es ist eine wahrhaft rätselhafte Angelegenheit«, gab er zu. »In Zukunft werden wir allergrößte Vorsicht walten lassen.«
    »Das ist ja schön und gut, aber mich interessiert augenblicklich nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit. Wo sind meine verschwundenen Schuppen?«
    »Ich kann bloß wieder darauf hinweisen, daß Ihr den Empfang bestätigt, für die Schuppen bezahlt und sie dann in Eurem Wagen mitgenommen habt. Daran besteht kein Zweifel. Weamish könnte es bezeugen, lebte er noch.«
    »Weamish ist tot und seine Bestätigung wertlos.«
    »Die Tatsache bleibt jedoch. Wenn Ihr euren Verlust wieder hereinbringen wollt, müßt Ihr das übliche in einem solchen Fall tun: Eurem Abnehmer einen höheren Preis aufschlagen. So kommt Ihr wieder auf Eure Kosten.«
    »Das zumindest ist ein brauchbarer Rat«, dankte Soldinck. »Ich werde es mit Mercantides besprechen. Ich kam jedoch auch noch aus einem anderen Grund heute zu Euch. Die Galante wird bald mit einer gemischten Fracht in See stechen. Nun hoffen wir, ihr auch ein Paket Schuppen mitgeben zu können. Könnt Ihr uns bis morgen oder übermorgen vier Kisten zusammenstellen?«
    Twango strich mit dicklichem Zeigefinger über dasKinn. »Ich werde Überstunden machen müssen, um so viele zu sortieren und einzutragen. Doch glaube ich, daß ich es schaffe, Euch vier Kisten bis morgen oder übermorgen zu füllen, wenn ich mich sehr anstrenge.«
    »Das wäre erfreulich. Ich werde Eure Zusage an Mercantides weitergeben.«
    Zwei Tage später häufte Cugel hundertzehn Schuppen – zum größten Teil »gewöhnliche« – vor Twango auf den Arbeitstisch. Twango starrte offenen Mundes darauf. »Wo hast du die alle gefunden?«
    »Offenbar bin ich aufs gleiche Nest gestoßen, aus dem Weamish seine Schuppen barg. Mit diesen hier dürfte mein Konto ausgeglichen sein.«
    Stirnrunzelnd betrachtete Twango die Schuppen. »Einen Moment, ich muß die Unterlagen überprüfen … Ah, Cugel, es bleiben noch dreiundfünfzig Terces offen. Du hast dich im Speisesaal wahrhaftig nicht zurückgehalten, dazu kommen noch andere Kosten, an die du offenbar nicht gedacht hast.«
    »Laßt mich die Rechnungen sehen … Mit dieser Auflistung komme ich nicht zurecht.«
    »Manche wurden von Gark und Gookin ausgestellt. Einige sind möglicherweise etwas unleserlich.«
    Verärgert warf Cugel die Rechnungen auf den Schreibtisch. »Ich bestehe auf einer sorgfältigen, genauen und lesbaren Kontoführung!«
    Zwischen zusammengepreßten Lippen quetschte Twango hervor: »Deine Einstellung ist sowohl unverschämt wie beleidigend. Sie gefällt mir keinesfalls!«
    »Sprechen wir von etwas anderem«, schlug Cugel vor. »Wann werdet Ihr Meister Soldinck wiedersehen?«
    »In nächster Zeit. Weshalb fragst du?«
    »Mich interessieren seine Geschäftsmethoden. Wieviel, glaubt Ihr, würde er beispielsweise von Iucounu für eine wirklich beachtliche ›seltene‹ verlangen, wie, sagen wir, die ›Brusthimmelsbruch Sprühlicht‹?«
    Düster antwortete Twango: »Ich zweifle, daß Meister Soldinck das verraten würde. Wie kommst du überhaupt auf eine solche Frage?«
    »Nun, kein wichtiger Anlaß. Während meines Gespräches erwähnte Weamish, daß Soldinck vermutlich nichts dagegen hätte, teure seltene Schuppen direkt von den Tauchern zu kaufen und Euch dadurch viel Arbeit erspart bliebe.«
    Einen Augenblick bewegte Twango die Lippen, ohne einen Ton herauszubringen. Schließlich krächzte er: »Diese Idee ist abwegig in jeder

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