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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Beziehung! Nie würde Meister Soldinck irgendwelche Schuppen von so zweifelhafter Quelle kaufen. Der einzige befugte Händler bin ich. Ganz allein mein Siegel garantiert die Echtheit. Jede Schuppe muß genau identifiziert und eingetragen werden.«
    »Und die Rechnungen, die Euren Leuten gestellt werden? Tragt Ihr auch sie genau ein? Oder soll ich, sagen wir aus reiner Neugier, Meister Soldinck die Frage stellen?«
    Wütend nahm Twango sich Cugels Konto erneut vor. »Natürlich kann es hin und wieder zu Fehlern kommen und entweder zu viel oder zu wenig aufgerechnet werden. Doch am Ende gleicht es sich wieder aus … Ja, ich sehe hier einen Fehler, wo Gark ein Komma eine Stelle zu weit rechts eingetragen hat. Ich muß ihn zu größerer Genauigkeit anhalten. Doch nun ist es Zeit, daß du Tee für Yelleg und Malser kochst. Du mußt dir diese Nachlässigkeit endlich abgewöhnen! In Flutic sind wir pünktlich und flink!«
    Cugel schlenderte zum Teich. Es war Mittnachmittag eines ungewöhnlich kühlen Tages mit eigenartig purpurschwarzen Wolken, die die aufgedunsene rote Sonne verschleierten. Ein eisiger Nordwind kräuselte die Schlammoberfläche. Fröstelnd zog Cugel seinen Umhang über den Hals.
    Yelleg tauchte aus dem Schlamm. Mit abgewinkelten Armen zog er sich ans Ufer und schüttelte sich, ehe er seine Ausbeute begutachtete. Als er feststellte, daß sie lediglich aus Steinchen bestand, warf er sie verärgert von sich. Malser kletterte auf Händen und Knien ans Ufer und schloß sich Yelleg an. Beide rannten zu der Gärtnerkate, kamen jedoch unmittelbar darauf wuterfüllt wieder heraus. »Cugel! Wo ist unser Tee? Kennst du denn überhaupt kein Mitgefühl?«
    Cugel stapfte zu der Kate, von der die beiden Männer ihm mit drohender Haltung entgegenkamen. Yelleg hielt ihm die schwere Faust vors Gesicht. »Wir lassen uns deine Säumigkeit nicht länger gefallen! Heute werden wir dich verprügeln und in den Teich werfen!«
    »Einen Moment!« wehrte Cugel ab. »Gestattet mir, das Feuer anzuzünden, da mich ebenfalls friert. Malser, kümmere du dich schon einstweilen um den Tee!«
    Sprachlos vor Grimm sahen die beiden ihm zu, wie er Feuer machte. »Und jetzt«, sagte Cugel, »werdet ihr euch sicher freuen zu hören, daß ich ein reiches Schuppennest ausgehoben habe. Ich bezahlte bereits meine Verbindlichkeiten, und nun muß der Gärtner Bilberd euch Tee und Feuer machen.«
    Zwischen zusammengepreßten Zähnen quetschte Yelleg hervor: »So gibst du also deinen Posten auf?«
    »Nicht ganz. Ich werde zumindest noch eine Weile als Berater bleiben.«
    »Ich verstehe es nicht«, murmelte Malser. »Wie kommt es, daß du so viele Schuppen ohne große Mühe findest?«
    Cugel lächelte und zuckte die Schulter. »Können und ein bißchen Glück.«
    »Ich würde sagen, hauptsächlich Glück. So wie Weamish Glück hatte?«
    »Ah, Weamish, der Bedauernswerte! Er arbeitete schwer und lang, bis es ihm endlich lachte. Mir war es schneller hold!«
    Yelleg sagte nachdenklich: »Eine seltsame Folge von Ereignissen! Vier Kisten mit Schuppen verschwinden. Dann bezahlt Weamish seine Schulden. Danach kommen Gark und Gookin mit ihren Haken, und Weamish springt vom Dach. Als nächstes bezahlt der ehrliche, schwer arbeitende Cugel alle Rechnungen, obgleich er sich bloß eine Stunde am Tag abmüht!«
    »Ja, wirklich merkwürdig!« fiel Malser ein. »Ich frage mich, wo die fehlenden Schuppen sein können!«
    »Genau wie ich!« rief Yelleg.
    Mit mildem Tadel sagte Cugel: »Ihr zwei mögt jaZeit für müßige Überlegungen haben, aber ich muß jetzt nach Schuppen fischen.«
    Cugel stieg in sein Fährboot und siebte mehrere Eimer Schlamm. Yelleg und Malser beschlossen Feierabend zu machen, da jeder eine Tagesausbeute von drei Schuppen erzielt hatte. Nachdem sie sich angezogen hatten, schauten sie Cugel vom Teichufer aus zu und murmelten miteinander.
    Während des Abendessens setzten die beiden ihre Unterhaltung fort und warfen hin und wieder Blicke auf Cugel. Plötzlich schlug Yelleg die Faust klatschend in die Handfläche, als wäre ihm ein großartiger Gedanke gekommen, den er sofort Malser mitteilte. Beide nickten weise und schauten wieder in Cugels Richtung.
    Am nächsten Morgen, während Cugel Schlamm siebte, marschierten Yelleg und Malser in den Hintergarten. Jeder trug eine Lilie, die er auf Weamishs Grab legte. Cugel beobachtete sie angespannt aus den Augenwinkeln. Auf sein Grab achteten die beiden so wenig, daß Malser, der sich rückwärts von

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