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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Camber ihr keinen Wagen leihen konnte. Was macht sie also? Sie ruft eine Freundin an, und die Freundin kommt und bringt sie nach Hause. Verstehen Sie?«
    »Ja, sicher.«
    »Wer war es dann, der sie hergebracht hat? Sie haben uns eine Reihe Leute genannt, und wir haben sie alle aus dem Bett geklingelt. Erstaunlicherweise waren sie alle zu Hause, mitten im Sommer und bei diesem Wetter. Keiner von ihnen hat sie nach Hause gebracht. Niemand hat sie später als Montagmorgen gesehen.«
    »Warum reden wir dann noch herum?« fragte Vic. »Wir sollten Camber anrufen und uns Gewißheit verschaffen.«
    »Lassen Sie uns bis sieben warten«, sagte Masen. »Das sind nur noch fünfzehn Minuten. Geben wir ihm eine Chance, sich Wasser ins Gesicht zu schütten und ein bißchen wach zu werden. Service Manager müssen früh am Arbeitsplatz sein, aber dieser Camber ist sein eigener Herr.«
    Vic zuckte die Achseln. Dies war sowieso nur eine Sackgasse. Kemp hatte Donna und Tad. Davon war er überzeugt, und genauso sicher wußte er, daß Kemp es gewesen war, der seine Einrichtung zertrümmert und sein Sperma auf das Bett gespritzt hatte, das Vic mit Donna teilte … »Es muß natürlich nicht unbedingt jemand von ihren Bekannten gewesen sein«, grübelte Masen und beobachtete, wie der Rauch seiner Zigarette in den Morgenhimmel stieg. »Es gibt tausend andere Möglichkeiten. Sie fährt zu Camber, und zufällig ist dort jemand, den sie flüchtig kennt, und dieser Jemand bietet ihr an, sie und ihren Jungen nach Hause zu bringen. Oder Camber tut es selbst. Oder seine Frau. Ist er verheiratet?«
    »Ja. Nette Frau.«
    »Sie könnten es auch gewesen sein. Irgend jemand. Manche Leute sind sehr hilfsbereit, wenn es darum geht, einer Lady zu helfen.«
    »Ja«, sagte Vic und steckte sich auch eine Zigarette an.
    »Aber das ist ja alles von untergeordneter Bedeutung. Die wesentliche Frage bleibt: Wo ist der verdammte Wagen? Denn die Situation bleibt dieselbe: Frau und Kind allein im Haus. Sie muß zum Supermarkt, zur Reinigung, zur Post. Dutzende von Besorgungen. Wenn der Mann nur ein paar Tage weg ist, vielleicht sogar eine Woche, dann könnte sie versuchen, solange ohne Auto zurechtzukommen. Aber zehn Tage oder zwei Wochen? Großer Gott, das ist eine lange Zeit in einer Stadt, in der es nur ein verdammtes Taxi gibt. Das ist da& ideale Pflaster für Leihwagenfirmen. Vielleicht hat sie Hertz oder Avis oder National angerufen, damit sie ihr einen Wagen hinstellen, entweder hier oder bei Camber. Aber wo, zum Teufel, ist dann der Leihwagen? Diese Frage verfolgt mich. Sie braucht doch irgendein Fahrzeug. Begreifen Sie das?« ‘
    »Ich halte das nicht für so wichtig«, sagte Vic.
    »Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht gibt es eine ganz simple Erklärung, und wir werden uns fragen, wie wir so beschränkt sein konnten, nicht gleich darauf zu kommen. Aber das Problem übt eine eigenartige Faszination auf mich aus … es war das Nadelventil, sagten Sie? Sind Sie sicher?«
    »Vollkommen sicher.«
    Masen schüttelte den Kopf. »Dann brauchen wir doch an Leihwagen und Ersatzwagen keinen einzigen Gedanken zu verschwenden. Das ist ein Fünfzehnminutenjob für jemand, der das nötige Werkzeug und Ahnung hat. Da fährt man rein und wieder raus. Wo also ist…»
    »… ihr verdammter Wagen?« fragte Vic erschöpft. Ihm war schwindelig.
    »Warum gehen Sie nicht nach oben und legen sich hin«, fragte Masen. »Sie sehen müde aus.«
    »Nein, ich will wach sein, wenn irgendwas passiert…»
    »Wenn etwas passiert, wird jemand hier sein, um Sie zu wecken. Die Leute vom FBI werden herkommen und eine Fangschaltung an Ihrem Telefon installieren. Die machen soviel Lärm, daß selbst Tote aufwachen - Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen.«
    Vic war zu müde, um mehr als dumpfe Angst zu verspüren. »Finden Sie, daß diese Fangschaltung wirklich nötig ist?«
    »Besser man hat es und braucht es nicht, als man braucht es und hat es nicht«, meinte Masen und drückte seine Zigarette aus. »Ruhen Sie sich ein bißchen aus, Vic, das wird Ihnen gut tun.«
    »Ja.«
    Er ging langsam nach oben. Das Bett war bis auf die Matratze abgezogen. Das hatte er selbst getan. Er legte zwei Kissen auf seine Seite und zog die Schuhe aus. Dann legte er sich hin. Grelles Morgenlicht fiel durch das Fenster herein. Ich werde nicht schlafen, dachte er, nur ruhen. Jedenfalls werde ich es versuchen. Eine Viertelstunde … vielleicht eine halbe …
    Aber als das Telefon ihn weckte, stand schon

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