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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ehemann auf Geschäftsreise ist. Sie braucht ihren Wagen. Bis zur Innenstadt ist es eine halbe Meile, und der Weg zurück geht die ganze Zeit bergauf. Wenn wir also annehmen, daß Kemp sie von hier aus entführt hat, würde der Wagen noch hier sein. Stellen Sie sich statt dessen folgendes vor: Kemp kommt ins Haus, verwüstet die Wohnung und verschwindet wieder, aber er ist immer noch wütend. Er sieht sie irgendwo in der Stadt und nimmt sie mit. In dem Fall würde der Wagen noch irgendwo in der Stadt stehen. Vielleicht auf dem Parkplatz am Supermarkt…«
    »Ein herrenloser Wagen die ganze Nacht auf dem Parkplatz. Wäre das nicht aufgefallen?« fragte Vic.
    »Wahrscheinlich«, sagte Masen. »Glauben Sie, daß Ihre Frau ihn selbst irgendwo hat stehen lassen?«
    Plötzlich wußte Vic: das Nadelventil.
    »Ist Ihnen gerade ein Licht aufgegangen?« fragte Masen.
    »Das war ein ganzes Feuerwerk. Der Wagen ist nicht hier, weil er bei Ford in South Paris steht. Der Vergaser war nicht in
    Ordnung. Das Nadelventil klemmte. Am Montagnachmittag sprach ich mit ihr am Telefon darüber. Sie war ziemlich ratlos. Ich hatte sie bei einer Werkstatt hier am Ort anmelden wollen, es aber total vergessen, weil… »
    Er brach ab und dachte daran, warum er es vergessen hatte.
    »Sie haben vergessen, den Wagen hier zur Reparatur anzumelden, und glauben deshalb, daß sie ihn nach South Paris gebracht hat?«
    »Ja.« Er konnte sich nicht mehr genau an das Gespräch erinnern, aber er wußte, daß sie Angst davor hatte, auf dem Weg zur Werkstatt mit dem Wagen liegenzubleiben.
    Masen warf einen Blick auf seine Uhr und stand auf. Vic machte Anstalten, ihm zu folgen.
    »Nein, bleiben Sie sitzen. Ich bin gleich zurück. Nur ein kurzes Telefongespräch.«
    Vic blieb auf den Stufen sitzen. Der Knall, mit dem die Verandatür hinter Masen ins Schloß fiel, erinnerte ihn so sehr an Tad, daß er die Zähne aufeinanderbeißen mußte, um nicht wieder zu weinen. Wo waren die beiden? Die Tatsache, daß der Wagen nicht hier war, konnte ihn keineswegs beruhigen.
    Die Sonne stand jetzt über dem Horizont und tauchte die Häuser und die Straße und ganz Castle HUI in rosiges Licht. Sein Blick fiel auf die Schaukel, in der Tad so oft gesessen hatte … Sein einziger Wunsch war jetzt, seinen Sohn zu schaukeln, und seine Frau sollte daneben stehen. Er wollte ihn schaukeln, bis ihm die Hände abfielen, wenn nur sein Sohn glücklich wäre.
    Daddy, höher, viel höher!
    Die Erinnerung an die Stimme seines Sohnes ließ ihn erschauern. Sie klang gespenstisch.
    Einen Augenblick später öffnete sich die Verandatür. Masen setzte sich neben ihn und steckte sich eine neue Zigarette an. »Twin City Ford in South Paris«, sagte er. »Das ist es doch, oder nicht?«
    »Ja, wir haben den Wagen dort gekauft.«
    »Ich habe angerufen. Hatte Glück. Der Service Manager war schon da. Er sagte mir, daß der Wagen Ihrer Frau nicht dort ist, er war auch nicht dort. Wie heißt die Werkstatt in Castle Rock?«
    »Joe Camber«, sagte Vic. »Dann muß sie doch zu ihm gefahren sein. Das wollte sie eigentlich nicht, denn es ist sehr weit draußen, und als sie dort anrief, meldete sich niemand. Ich sagte ihr, daß Camber wahrscheinlich doch da sei und in der Werkstatt arbeitete. Es ist eine umgebaute Scheune, und ich glaube nicht, daß er dort Telefon hat. Als wir das letzte Mal draußen waren, hatte er jedenfalls keins.«
    »Wir werden das prüfen«, sagte Masen, »aber Sie können sich drauf verlassen, Mr. Trenton, dort ist der Wagen auch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es keinen Sinn ergibt«, sagte Masen. »Deshalb wußte ich ja auch im voraus, daß er nicht bei Ford in South Paris war. Sehen Sie. Es bleibt doch dabei, daß eine junge Frau mit einem Kind ein Auto braucht. Wenn wir nun annehmen, sie hätte den Wagen zu Ford gebracht und man hätte ihr dort gesagt, es würde ein paar Tage dauern. Wie hätte sie dann zurückkommen sollen?«
    »Ganz einfach … mit einem Leihwagen …«
    »Richtig! Ganz prima! Und wo ist der Leihwagen?«
    Vic ließ seinen Blick über die Einfahrt schweifen, als ob er dort auftauchen würde.
    »Mit dem Wagen Ihrer Frau zu türmen, war für Kemp ebenso unsinnig, wie den Leihwagen zu nehmen«, sagte Masen. »Deshalb kam auch die Ford-Werkstatt von vornherein nicht in Frage. Nehmen wir aber an, sie ist zu diesem Joe Camber gefahren, und er hat ihr einen alten Schrottwagen als Ersatz gegeben: wo ist dann dieser Ersatzwagen? Es könnte natürlich auch sein, daß

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