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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sagen: »O, nein, meine Frau würde sich nie von einem Fremden mitnehmen lassen.« Aber sie hatte sich, um es mal volkstümlich auszudrücken, doch auch von Steve Kemp einige Male »mitnehmen« lassen, der ihr ebenfalls fast fremd war. Wenn der hypothetische Fremde freundlich auftrat und ihr daran gelegen war, das Kind nach Hause zu bringen, hatte sie vielleicht akzeptiert. Und vielleicht war der nette, lächelnde Mann eine Art Ungeheuer. So ein Ungeheuer hatten sie hier in Castle Rock erst kürzlich gehabt, Frank Dodd. Vielleicht hatte der nette, lächernde Mann sie mit aufgeschnittener Kehle im Gebüsch liegen gelassen und war fröhlich weitergezogen. Wenn das der Fall war, mußte der Wagen bei Camber stehen.
    Andy hielt diesen Ablauf der Dinge nicht für wahrscheinlich, aber er war möglich. Er hätte ohnehin einen Mann zu Camber hinauf geschickt - das war Routine -, aber er wußte immer gern, warum er jeweils das tat, was er tat. Er nahm an, daß er Cambers Werkstatt für jeden praktischen Zweck aus der logisch geordneten Struktur, die er für sich errichtete, ausklammern konnte. Es war denkbar, daß sie hingefahren war und Camber nicht angetroffen hatte. Anschließend mochte ihr Wagen dann liegengeblieben sein. Aber Castle Rocks Straße Nummer 3 war nicht die Antarktis. In diesem Fall hätten sie und das Kind einfach zum nächsten Haus gehen und telefonieren können, aber das hatten sie nicht getan.
    »Mr. Townsend«, sagte Andy mit seiner gewohnt leisen Stimme. »Sie und Sheriff Bannerman sollten zur Werkstatt dieses Joe Cambers hinausfahren. Stellen Sie drei Dinge fest: kein blauer Ford Pinto dort, Kennzeichen 218-864, keine Donna und kein Theodore Trenton dort, keine Cambers dort. Kapiert?«
    »In Ordnung«, sagte Townsend. »Wollen Sie …«
    »Ich will nur diese drei Dinge«, sagte Andy leise. Die Art, wie Bannerman ihn ansah, gefiel ihm überhaupt nicht. Es lag etwas in seinem Blick, das man müde Verachtung nennen konnte. Es regte ihn auf. »Wenn Sie auch nur einen von den dreien dort finden, rufen Sie mich hier an. Und wenn ich nicht hier sein sollte, hinterlasse ich eine Nummer. Verstanden?«
    Das Telefon klingelte« Bannerman nahm den Hörer ab. Nach einer Weile reichte er ihn Andy Masen. »Für Sie, Draufgänger.«
    Ihre Blicke trafen sich über dem Apparat. Masen dachte, Bannerman würde wegschauen, aber er tat es nicht. Andy zögerte. Dann nahm er den Hörer. Der Anruf kam von der State Police in Scarborough. Sie hatten Steve Kemp gefaßt. Sein Lieferwagen war im Hof eines kleinen Motels in der Stadt Twickenham in Massachusetts gefunden worden. Die Frau und der Junge waren nicht bei ihm. Kemp hatte seinen Namen angegeben und sich im übrigen auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen.
    Für Andy Masen schien diese Nachricht Unheil anzukünden.
    »Townsend, Sie kommen mit mir«, sagte er. »Sie können die Sache bei Camber allein erledigen, nicht wahr, Sheriff Bannerman?«
    »Es ist meine Stadt.«
    Andy Masen zündete sich eine Zigarette an und sah Bannerman durch den Rauch hindurch an. »Haben Sie Probleme mit mir, Sheriff?«
    Bannerman lächelte. »Keine, mit denen ich nicht fertig werde.«
    Mein Gott, wie ich diese Bauernlümmel hasse, dachte Masen, als Bannerman ging. Aber jetzt ist er erst einmal aus dem Spiel. Man muß auch für kleine Dinge dankbar sein.
    Bannerman setzte sich hinter das Lenkrad seines Streifenwagens, startete und fuhr rückwärts die Einfahrt der Trentpns hinunter. Es war zwanzig Minuten nach sieben. Es amüsierte ihn fast, daß Masen ihn fein säuberlich auf ein Nebengleis geschoben hatte. Die anderen stießen zum Kern der Dinge vor, er aber zielte ins Leere. Aber der alte Hank Townsend mußte sich den ganzen Vormittag Masens Scheiße anhören, insofern war er also gut davongekommen.
    George Bannerman fuhr langsam die Route 117 in Richtung Maple Sugar Road entlang. Ohne Sirene und Blaulicht. Es war wirklich ein herrlicher Tag. Und er sah keinen Grund zur Eile.

    Donna und Tad schliefen.
    Ihre Haltung war ziemlich ähnlich: es war die unbequeme Schlafhaltung von Leuten, die lange Stunden in Interstate-Bussen verbringen mußten. Ihre Köpfe waren zwischen die Schultern gesunken, Donnas nach links und Tads nach rechts. Tads Hände lagen auf seinem Schoß wie Fische auf dem Trok-kenen. Hin und wieder zuckten sie. Sein Atem ging heiser und röchelnd. Seine Lippen waren aufgesprungen, die Augenlider gerötet. Speichel war ihm aus dem Mund gelaufen und an seinem Kinn schon

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