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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die glühende Nachmittagshitze über dem Haus.
    Charity Camber trank ihren Morgenkaffee und rief dann Alva Thornton in Castle Rock an. Alva war selbst am Apparat. Er wußte, daß sie am Abend vorher mit Bessie gesprochen hatte.
    »Nein«, sagte Alva, »von Joe hab ich seit letztem Donnerstag nichts gesehen. Er brachte einen Traktorreifen, den er für mich repariert hatte. Er hat nichts davon gesagt, daß ich Cujo füttern soll. Das hätte ich mit Vergnügen getan.«
    »Alva, könntest du zu unserem Haus gehen und nachsehen, wie es Cujo geht? Brett sah ihn am Montagrnorgen, bevor wir zu meiner Schwester fuhren, und er fand, daß er krank aussah. Und ich habe wirklich keine Ahnung, wen Joe gebeten hat, ihn” zu füttern. Es eilt nicht«, fügte sie nach der Art der Leute auf dem Land hinzu.
    »Ich lauf schnell rauf und sehe nach«, sagte Alva. »Ich will nur erst diesen verdammten Gackerviechern Futter und Wasser geben.«
    »Das wäre nett, Alva«, sagte Charity dankbar und gab ihm die Nummer ihrer Schwester. »Vielen Dank.«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, hauptsächlich über das Wetter. Alva machte sich wegen der ständigen Hitze um seine Hühner Sorgen. Dann legte sie auf.
    Brett schaute von seinem Teller auf, als sie in die Küche kam. Jim Junior zeichnete mit seinem Orangensaftglas Ringe auf den Tisch und plapperte vor sich hin. Irgendwann wärend der vergangenen achtundvierzig Stunden hatte er herausgefunden, daß Brett Camber ein naher Verwandter von Jesus Christus war.
    »Nun?« fragte Brett.
    »Du hattest recht. Daddy hat Alva nicht gebeten, Cujo zu füttern.« Sie sah die Enttäuschung und die Unruhe in Bretts Gesicht und fuhr fort: »Aber er geht heute morgen hin, um nachzusehen. Sobald er seine Hühner versorgt hat. Diesmal habe ich ihm die Nummer gegeben. Er hat mir versprochen, hieranzurufen.«
    »Danke, Mom.«
    Geräuschvoll verschwand Jim vom Tisch, als Holly ihn nach oben rief, damit er sich anzog. »Kommst du mit, Brett?«
    Brett lächelte. »Ich warte auf dich, du Preisboxer.«
    »Okay.« Jim trompetete: »Mom! Brett sagt, daß er warten will! Brett wartet, bis ich angezogen bin!«
    Es hörte sich an, als sei eine ganze Elefantenherde auf der Treppe. ,
    »Er ist ein netter Junge«, sagte Brett beiläufig.
    »Ich habe mir gedacht«, sagte Charity, »daß wir ein wenig früher nach Hause fahren, wenn es dir recht ist.«
    Bretts Gesicht hellte sich auf, und obwohl sie ihre Entscheidung getroffen hatte, machte seine Freude sie ein wenig traurig. »Wann?« fragte er.
    »Wie wäre es mit morgen?« Sie hatte den Freitag vorschlagen wollen.
    »Prima! Aber« - er sah sie eine Weile an - »war der Besuch nicht zu kurz, Mom? Ich meine, sie ist doch deine Schwester.«
    Charity dachte an die Kreditkarten und an die Musicbox von Wurlitzer. Hollys Mann hatte sie sich leisten können, aber reparieren konnte er sie nicht. Das waren die Dinge, die sich Brett eingeprägt hatten, und auch sie selbst war nicht ganz unbeeindruckt geblieben. Vielleicht sah sie jetzt alles ein wenig mit Bretts Augen … und mit Joes Augen. Es reichte ihr.
    »Ja«, sagte sie.
    »Aber ich bin lange genug hier gewesen. Ich werde es Holly heute morgen sagen.«
    »Okay, Mom.« Er sah sie ein wenig verlegen an. »Ich würde gern einmal wiederkommen. Ich mag sie. Und er ist ein netter kleiner Junge. Vielleicht kann er uns einmal im Maine besuchen.«
    »Ja«, sagte sie überrascht und dankbar. Sie glaubte nicht, daß Joe etwas dagegen haben würde. »Ja, das können wir vielleicht arrangieren.«
    »Okay. Und erzähl mir nachher, was Mr. Thornton gesagt hat.«
    »Das werde ich tun.«
    Aber Alva rief nicht zurück. Als er an diesem Morgen seine Hühner fütterte, ging der Motor seiner großen Klimaanlage zum Teufel, und er hatte alle Hände voll zu tun, die Tiere zu retten, bevor sie in der Mittagshitze verendeten. Donna Trenton hätte das vielleicht als einen weiteren Schlag des Schicksals bezeichnet, das sie in Cujos trüben, mordlüsternen Augen reflektiert sah. Als die Sache mit der Klimaanlage sich erledigt hatte, war es vier Uhr nachmittags (Alva Thornton verlor an diesem Tag sechzig Hennen und konnte noch von Glück sagen, daß es nicht mehr waren, und das Duell, das am Montagnachmittag auf Cambers Grundstück unter den sengenden Strahlen der Sonne begonnen hatte, war zu Ende).

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