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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Police Spedal.

    Cujo starrte den Mann aus dem blauen Wagen an. DER MANN hatte all seine Schmerzen verursacht; er war ganz sicher. DER MANN hatte die Schmerzen in seinen Gelenken verursacht und das entsetzliche hohe Singen in seinem Kopf. DER MANN war auch schuld daran, daß der Haufen alter Blätter unter der Veranda jetzt faulig stank. DER MANN war schuld, daß er kein Wasser mehr sehen konnte, ohne zu heulen und zurückzuschrecken. DER MANN war schuld, daß er das Wasser töten wollte, obwohl er schrecklichen Durst hatte.
    Tief in seiner schweren Brust begann ein Knurren, als seine Beine sich unter ihm bewegten. Er konnte den MANN riechen, seinen öligen Schweiß und seine Aufregung, das dicke Fleisch an seinen Knochen.
    Das Knurren wurde lauter und stieg zu einem wilden Wutgeschrei an. Er sprang unter der Veranda hervor und stürzte auf den furchtbaren MANN los, der seine Schmerzen verursacht hatte.
    In diesem ersten, so wichtigen Augenblick hatte Bannerman Cujos tiefes, ansteigendes Knurren nicht einmal gehört. Er war nahe genug an den Wagen herangekommen, daß er an der Fahrerseite am Fenster Haare erkennen konnte. Sein erster Gedanke war, daß jemand die Frau erschossen haben mußte, aber wo war das Einschußloch?
    Das Glas sah aus, als hätte man es mit dem Knüppel zersplittert, aber nicht zerschossen.
    Dann sah er, daß der Kopf sich bewegte. Nicht sehr - nur ganz leicht - aber er hatte sich bewegt. Die Frau lebte. Er trat einen Schritt vor … und in diesem Augenblick setzte gerade Cujos Gebrüll ein, dem ein knurrendes Bellen folgte. Sein Irish Setter
    (Rusty?)
    war sein erster Gedanke, aber er hatte Rusty vor vier Jahren einschläfern lassen,« nicht lange nach der Sache mit Frank Dodd. Und solche Laute hatte Rusty nie von sich gegeben, und einen zweiten wichtigen Augenblick lang blieb Bannerman wie gelähmt stehen und empfand ein schreckliches atavistisches Grauen.
    Dann endlich drehte er sich um, zog seinen Revolver und sah verschwommen einen Hund - einen unglaublich großen Hund - durch die Luft springen. Er traf ihn in Brusthöhe und schleuderte ihn gegen den Kofferraum,des Pinto. Er stöhnte. Mit der rechten Hand schlug er gegen die Chromverzierung, und sein Revolver segelte davon. Sich überschlagend flog die Waffe über das Wagendach und landete im hohen Gras auf der anderen Seite der Einfahrt.
    Der Hund biß ihn, und als Bannerman das erste Blut an seinem hellblauen Hemd sah, wußte er plötzlich alles. Sie waren hergekommen, ihr Wagen war verreckt… und dann war der Hund da gewesen. Der Hund hatte in Masens hübscher kleiner Punkt-zu-Punkt-Analyse gefehlt.
    Bannerman rang mit dem Tier,’versuchte, die Hand unter das Maul des Hundes zu bekommen und ihn von seinem Körper wegzudrängen. Weiter unten spürte er plötzlich einen stechenden und betäubenden Schmerz. Sein Hemd hing in Fetzen. Über seiner Hose quoll Blut hervor. Er warf sich nach vorn, und der Hund trieb ihn mit furchterregender Kraft zurück und stieß ihn mit solcher Wucht gegen den Wagen, daß dieser sich auf den Federn bewegte.
    Bannerman versuchte sich zu erinnern, ob er und seine Frau sich gestern nacht geliebt hatten.
    Ein völlig verrückter Gedanke. Wahnsinn -
    Wieder drang der Hund auf ihn ein. Bannerman versuchte, ihm auszuweichen, aber der Hund hatte es vorausgesehen, er grinste ihn an, und plötzlich hatte er entsetzlichere Schmerzen, als er je im Leben gehabt hatte. Sie elektrisierten ihn, sie durchbohrten .ihn. Schreiend griff er mit beiden Händen unter das Maul des Hundes und riß es hoch. Einen Augenblick, als er in diese dunklen, wahnsinnigen Augen sah, überkam ihn namenloses Grauen, und er dachte: Hallo, Frank. Das bist du, nicht wahr? War die Hölle für dich zu heiß?
    Dann schnappte Cujo nach seinen Fingern und riß sie auf. Bannerman vergaß Frank Dodd. Er vergaß alles. Er dachte nur noch daran, sein Leben zu retten. Er versuchte, sein Knie zu heben und es zwischen sich und den Hund zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Bei dem Versuch wurde der Schmerz in seinem Unterleib zu rasender Qual.
    Was hat er mir da unten angetan? Oh, mein Gott, was hat er getan? Vicky, Vicky -
    Dann öffnete sich die Tür an der Fahrerseite. Es war die Frau. Er hatte das Familienbild gesehen, das Kemp zertreten hatte, und er hafte eine hübsche, gut frisierte Frau gesehen, eine, nach der man sich auf der Straße zweimal umschaut und beim zweiten Blick auf gewisse Gedanken kommt. Beim Anblick einer solchen Frau konnte man den

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