Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
wieder seinen Namen. Sie versuchte, seinen Mund offen zu halten, die Luftwege frei zu halten. Sie hatte ein grauenhaftes Summen im Kopf und fürchtete, ohnmächtig zu werden. Dies war die Hölle. Sie waren mitten in der Hölle. Die Morgensonne schien in den Wagen und bewirkte den Treibhauseffekt, heiß und erbarmungslos.
    Endlich wurde Tad ruhiger. Seine Augen hatten sich wieder geschlossen. Er atmete flach und schnell. Sie legte einen Finger an seinen Puls. Er ging schwach und unregelmäßig.
    Sie sah nach draußen. Cujo hielt den Arm des Mannes fest und schüttelte ihn, wie ein junger Hund eine Spielzeugpuppe schüttelt. Immer wieder sprang er den leblosen Körper an. Das Blut… da war so viel Blut.
    Als ob er merkte, daß er beobachtet wurde, sah Cujo auf. Sein Maul triefte. Er sah sie mit einem Gesichtsausdruck an (könnte ein Hund einen Gesichtsausdruck haben? fragte sie sich verwirrt), in dem zugleich Strenge und Mitleid lagen … und wieder hatte Donna das Gefühl, daß sie sich gut kannten und daß es für keinen von ihnen Ruhe geben würde, bis sie diese schreckliche Beziehung bis zu irgendeinem endgültigen Schluß durchgestanden harten.
    Der Hund stürzte sich wieder auf den Mann im blutbespritzten blauen Hemd. Der Kopf des Toten fiel zur Seite. Sie schaute weg, und ihr kam die Magensäure hoch. Ihr zerfleischtes Bein schmerzte und klopfte. Sie hatte sich die Wunde wieder aufgerissen.
    Tad … wie ging es ihm jetzt?
    Ihm geht es ganz schrecklich schlecht, antwortete ihr Verstand. Was wirst du also tun? Du bist seine Mutter, was wirst du tun?
    Was konnte sie tun? Würde es Tad helfen, wenn sie hinausginge und selbst getötet würde?
    Der Polizist. Jemand’mußte den Polizisten doch hergeschickt haben. Und wenn er nicht zurückkam …
    »Bitte«, krächzte sie. »Bald, bitte.«
    Es war jetzt acht Uhr, und es war noch relativ kühl -fünfundzwanzig Grad. Gegen Mittag würde am Flughafen von Portland eine Temperatur von neununddreißig Grad gemessen werden, ein neuer Rekord für diese Jahreszeit.

    Townsend und Andy Masen erreichten um acht Uhr dreißig vormittags das Gebäude der State Police in Scarborough, und Masen ließ Townsend von der Leine. Dies war Townsends Amtsbezirk und nicht Masens, und mit Andys Ohren war alles in Ordnung.
    Der diensthabende Beamte berichtete, daß Kemp auf dem Wege nach Maine sei. Damit hatte es keine Probleme gegeben, aber Kemp hatte immer noch nicht ausgepackt. Sein Lieferwagen war in Massachusetts von den Labortechnikern und Gerichtsmedizinern gründlich untersucht worden. Es hatten sich keine Hinweise darauf ergeben, daß sich hinten im Wagen eine Frau und ein Junge aufgehalten hatten. Aber im Reserverad des Lieferwagens hatte man eine hübsche kleine Apotheke gefunden - Marihuana, etwas Kokain in einer Anazinfla-sche, Amylnitrat und zwei Kombinationen einer Droge, die unter dem Namen Black Beauties bekannt ist. Das reichte, um Mr. Kemp vorläufig festzuhalten.
    »Dieser Ford Pinto«, sagte Andy zu Townsend und brachte für jeden eine Tasse Kaffee. »Wo ist ihr verdammter Wagen?«
    Townsend schüttelte den Kopf.
    »Hat Bannerman irgend etwas durchgegeben?«
    »Nein.«
    »Dann setzen Sie sich mit ihm in Verbindung. Ich wünsche, daß er an Ort und Stelle ist, wenn Kemp gebracht wird. Es ist sein Bezirk, und er müßte das Verhör leiten. Wenigstens formell.«
    Townsend kam fünf Minuten später ziemlich verdutzt zurück. »Ich kann ihn nicht erreichen, Mr. Masen. Der Einsatzleiter sagt, er muß sich außerhalb seines Wagens aufhalten.«
    »Verdammt, wahrscheinlich trinkt er irgendwo Kaffee. Zum Teufel mit ihm. Dann ist er eben draußen.« Andy Masen zündete sich eine neue Fall Mall an, hustete und grinste Townsend an. »Glauben Sie, wir werden mit Kemp auch ohne ihn fertig?«
    Townsend lächelte zurück. »Oh, das denke ich doch.«
    Masen nickte. »Diese Sache sieht langsam schlecht aus, Mr. Townsend. Sehr schlecht.«
    »Gut jedenfalls nicht.«
    »Ich fange an, mich zu fragen, ob Kemp sie nicht im Graben an irgendeiner Landstraße zwischen Castle Rock und Twickenham verscharrt hat.« Masen lächelte wieder. »Aber wir werden ihn knacken, Mr. Townsend. Ich habe schon härtere Nüsse geknackt.«
    »Ja, Sir«, sagte Townsend respektvoll. Das glaubte er Masen gern.
    »Wir werden ihn knacken, und wenn wir ihn zwei Tage lang in dieses Büro setzen und schwitzen lassen.«
    Alle fünfzehn Minuten ging Townsend hinaus, um zu versuchen, mit Bannerman Kontakt aufzunehmen. Er kannte

Weitere Kostenlose Bücher