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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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und er lächelte, als ein frustrierter Mark Gracker und ein wütender Tom de la Flors aus dem Konferenzraum stürmten.

 
44.
     
     
    Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen, als sie durch das Gerichtsgebäude ging, auf dem Weg zu Saal 4–8, wo um 13:30 Uhr das Arthur Hearing unter Vorsitz von Richter Nelson Hilfaro stattfand. Mit jeder Etage, die der klapprige Fahrstuhl zurücklegte, hämmerte ihr Herz ein wenig schneller, der Insektenschwarm in ihrem Magen schwirrte heftiger, und sie hatte Angst, sich übergeben zu müssen. Aber auch wenn ihre Hände schweißnass waren, blieb ihr Gesicht reglos wie Stein. Die Panik, die ihr an den Eingeweiden riss und ihr die Kehle zuschnürte, war für alle anderen unsichtbar – da passte sie auf. Für den Rest der Welt war sie die starke, souveräne Anklägerin. Nur im Innern fürchtete sie zu zerbrechen.
    Im Lauf der letzten Jahre hatte sie an weit über zweihundert Arthur Hearings teilgenommen, wahrscheinlich fast dreihundert oder sogar noch mehr. Es war also reine Routine. Jeder Angeklagte, der eines Verbrechens angeklagt war, auf das lebenslängliche Haft oder sogar die Todesstrafe stand, hatte das Recht auf ein Arthur Hearing. Diese Hearings fraßen zwar viel Zeit, waren aber für gewöhnlich harmlos, solange man einen brauchbaren Fall und einen kompetenten leitenden Ermittler hatte. Aber dies war kein gewöhnlicher Fall.
    Seit sie William Bantling in Richter Katz' Gerichtssaal das erste Mal gesehen hatte, waren fast drei Wochen vergangen. Drei Wochen, seit sie die schreckliche Wahrheit kannte, ein Wirklichkeit gewordener Albtraum. Auch wenn sich der erste Schock legte und sie die Tatsachen zu akzeptieren begann, mit denen sie täglich konfrontiert wurde: seitdem hatte sie nicht wieder im gleichen Raum wie er sitzen, den Blick seiner eisblauen Augen aushalten müssen. Der Gedanke war unerträglich, dass sie dieselbe Luft atmete wie er, seinen Geruch, seine Anwesenheit, mit keiner anderen Fluchtmöglichkeit, als aus dem Gerichtssaal zu rennen – vor einer Meute sensationsgieriger Journalisten und einem wütend brüllenden Richter. Wie würde C. J. reagieren, wenn sie ihrem Feind so nah gegenübersaß? Würde die Angst sie überwältigen wie bei der ersten Anhörung? Würde sie heulend zusammenbrechen wie seitdem in jeder einzelnen Nacht? Würde sie ihn anschreien, mit dem Finger auf ihn zeigen, als wäre er das Monster aus einem Horrorfilm? Oder würde sie schlicht den Brieföffner aus der Aktentasche nehmen und ihn Bantling mit einem kalten Lächeln direkt ins Herz rammen, bevor die Sicherheitsbeamten auch nur piep sagen konnten? Das war es, was ihr solche Angst machte und weswegen ihr flau im Magen war. Sie wusste nicht, was sie tun würde. Und sie wusste nicht, ob sie sich wirklich unter Kontrolle hatte.
    Sie öffnete die riesige Mahagonitür, holte tief Luft und betrat den überfüllten Gerichtssaal. Sieben Angeklagte hatten bei diesem Arthur Hearing ihren Termin, doch sie waren noch nicht da. Die Geschworenenbank, auf der sie aneinander gekettet sitzen würden, war leer. C. J. fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte also noch eine Gnadenfrist. Vorne neben dem Tisch der Staatsanwaltschaft entdeckte sie Manny Alvarez. Mit seinen fast zwei Metern war er natürlich kaum zu übersehen; seine Glatze ragte weit über die Köpfe der Staatsanwälte und Ermittler hinaus, die sich nervös um den Gerichtskalender scharten, auf dem die heutige Reihenfolge vermerkt war. Rund um den Gerichtssaal waren Dutzende von Kameras aufgebaut. C. J.s Blick schweifte durch den Saal, sie suchte nach dem vertrauten Umriss von Dominick, seinem kastanienbraunen Haar, dem melierten Ziegenbärtchen – ohne Erfolg. Dann legte sich plötzlich eine schwere, warme Hand auf ihre Schulter.
    «Suchst du nach mir?» Es war Dominick. Er trug ein frisch gebügeltes weißes Hemd und einen mitternachtsblauen Anzug mit einer schönen gestreiften Krawatte. Er hatte sich das Haar zurückgekämmt, nur eine Locke hatte sich selbständig gemacht und ringelte sich auf seiner Stirn. Er sah sehr seriös und professionell aus. Und verdammt gut.
    «Ehrlich gesagt, ja. Manny ist schon vorne», sagte sie. Seine Hand war warm, als er sie fürsorglich durch die Menge zur Galerie schob.
    «Ja, er ist nicht zu übersehen. Er hat sogar Sakko und Krawatte mitgebracht, falls du ihn als Zeugen brauchst. Aber bevor du ihm restlos verfällst, die Jacke riecht nach Mottenkugeln, und an den Ellbogen hat sie braune Flicken. Den Schlips

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