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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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wiedererkannte, und was sie dann tun würde. Doch sie verdrängte den Gedanken schnell wieder. Sie hatte sich seit damals völlig verändert, und sie war sich sicher, dass sein momentanes Interesse nur die kranke Neugier auf jedes weibliche Wesen in diesem Saal war. Für den Bruchteil einer Sekunde hörte sie wieder seinen Atem, das Zischen, wenn er die Luft durch den Schlitz in der Gummimaske blies, und sie hatte wieder den widerlichen Kokosgeruch in der Nase. Doch sie schob die Vorstellung weg, wandte der Geschworenenbank den Rücken zu und zwang sich, Dominick zuzuhören. Achte nicht auf ihn. Nur nicht durchdrehen.
    «Danke, Agent Falconetti», sagte Richter Hilfaro schließlich. «Verteidigung, noch Fragen?»
    Lourdes Rubio stand auf und sah Dominick an. «Nur ein paar, Agent Falconetti. Sie haben die Festnahme nicht durchgeführt?»
    «Nein.»
    «Die Fahrzeugkontrolle, die anschließende Durchsuchung des Kofferraums und die Entdeckung von Ms. Prados Leiche waren von Beamten des Miami Beach Police Department durchgeführt worden, bevor Sie eintrafen, nicht wahr?»
    «Ja.»
    «Und die Fahrzeugkontrolle und die Entdeckung von Ms. Prados Leiche war mehr oder weniger durch Zufall erfolgt, oder?»
    «Nein. Die Überprüfung des Wagens wurde wegen überhöhter Geschwindigkeit und einem Sicherheitsdefekt an Mr. Bantlings Auto durchgeführt, die ein Beamter des Miami Beach Police Department beobachtet hatte.»
    «Was ich sagen wollte, ist, dass Ihre Sonderkommission vor dem neunzehnten September Mr. Bantlings Namen nicht auf irgendeiner Liste von Verdächtigen im Zusammenhang mit den Cupido–Morden hatte, richtig?»
    «Das stimmt.»
    «Um genau zu sein, hatte keins der Mitglieder der Sonderkommission vor diesem Tag jemals den Namen William Bantling gehört, richtig?»
    «Das ist richtig.»
    «Also war die Fahrzeugkontrolle auf dem MacArthur Causeway reiner Zufall? Eine Routinekontrolle, durchgeführt von einem unserer hoch geschätzten unvergleichlichen Jungs in Blau vom Miami Beach Police Department?» Dieser Kommentar rief im Publikum Gelächter hervor. Jeder kannte den Ruf des MBPD, und der war nicht gerade ruhmreich.
    «Ja.»
    «Und natürlich würde ein Cop vom MBPD niemals grundlos einen Wagen anhalten oder jemandes Kofferraum durchsuchen, ohne die dafür nötige Zustimmung zu erbitten?»
    «Einspruch», unterbrach C. J. Die Richtung, in die Lourdes' Fragen zielten, gefiel ihr gar nicht. Hatte sie mit Chavez oder mit Ribero gesprochen? Wusste Sie etwa von dem anonymen Tipp? Oder bluffte sie nur?
    «Stattgegeben. Fahren Sie fort, Frau Anwältin. Wir haben schon verstanden. Wenn Sie einen Klagabweisungsantrag stellen möchten, dann tun sie das vor dem Prozessrichter und nicht hier. Sonst noch etwas, Ms. Rubio?»
    «Nein, Euer Ehren, keine weiteren Fragen. Doch ich würde für meinen Mandanten gerne einen Antrag auf Kaution formulieren.»
    «Das ist zwecklos, Ms. Rubio. Ich habe gehört, was ich hören musste. Aufgrund der Tatsachen, die heute vorgebracht wurden, stelle ich fest, dass die Indizien den hinreichenden Verdacht begründen, dass der Angeklagte den Mord verübt hat, dessen er beschuldigt ist. Das Gericht befindet den Angeklagten als eine Gefahr für die Allgemeinheit, und es besteht Fluchtgefahr. Aus diesem Grund wird er bis zum Prozess ohne Kaution in Untersuchungshaft verbleiben.»
    «Euer Ehren», Lourdes' Stimme war jetzt schärfer, «ich habe Grund zu der Annahme, dass die Fahrzeugkontrolle unrechtmäßig war, und auch die Durchsuchung des Kofferraums.»
    «Schön. Wie gesagt, es steht Ihnen frei, vor Richter Chaskel einen Antrag zu stellen, die Klage abzuweisen. Jedoch nicht hier vor meinem Gericht. Nicht ohne angemessene Zeugen. Das ist meine richterliche Entscheidung.»
    «Darf ich wenigstens alternative Formen bedingter Haftentlassung vorschlagen?»
    «Sicher. Machen Sie mir einen Vorschlag, womit man einen Mann, dem man zehnfachen Mord vorwirft, wirksam von der Öffentlichkeit fern hält.»
    «Bis jetzt ist er nur wegen eines Mordes angeklagt, Richter, und das ist genau der Punkt. In den Augen des Gerichts und der Öffentlichkeit wird mein Mandant als Killer von zehn Frauen angesehen, während er in Wirklichkeit nur wegen des Todes einer einzigen Frau angeklagt ist.»
    «Mir scheint das mehr als ausreichend, Ms. Rubio.» Richter Hilfaro wandte sich an Dominick. «Wird William Rupert Bantling bei den Ermittlungen der anderen neun Cupido–Morde als Verdächtiger gehandelt, Agent

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