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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Vorsatz, und all diese erschwerenden Faktoren zusammen sprechen für die Höchststrafe. Das Einzige, was ich wirklich gerne hätte, um den Fall zu besiegeln, ist das Herz, und natürlich die Herzen der anderen Opfer. Aber auch ohne das haben wir genug Material gegen ihn in der Hand.»
    «Und warum klagen wir ihn dann nicht auch wegen der anderen Mädchen an?», fragte Bowman noch einmal. Er wirkte genervt. Selbst nach zwölf Jahren im Polizeidienst verstand er manchmal noch nicht, welche krummen Wege das Rechtssystem gehen konnte, nachdem ein glasklarer Fall in die Finger eines Anwalts geraten war. Nimm einen Straßenräuber mit einem Haufen Vorstrafen und ein zweistündiges Tonband mit seinem Geständnis – jede Wette, dass wegen irgendeiner verdrehten Klausel noch nicht mal ein Prozess zustande kam. So wirkte es jedenfalls auf ihn, und von Jahr zu Jahr ärgerte er sich mehr. Erst gab es eine Belobigung und eine Urkunde wegen hervorragender Polizeiarbeit, und im nächsten Moment saßen sie alle im Gerichtssaal und hörten zu, wie der Täter im selben Fall freigesprochen wurde. Er hatte also seine Zweifel, was Bantlings Verurteilung anging, ganz egal wie «wasserdicht» die Staatsanwältin den Fall nannte.
     
    «Bantling geht es um Zeit. Er will seinen Prozess so schnell wie möglich, und ich will nicht vorschnell handeln und dabei irgendwas verpfuschen. Wenn ich ihn wegen Prado drankriege, kann ich die Beweislage später per Williams Rule auf die anderen Fälle übertragen und sie dann alle gemeinsam verhandeln. So kann er auch ohne Sachbeweise direkt mit den anderen Mordopfern in Verbindung gebracht werden; die Geschworenen werden dann über alle Morde unterrichtet, und Bantling wird für mindestens einen Mord verurteilt. Natürlich hängt es immer noch an verschiedenen Umständen, und das macht mich etwas nervös, vor allem bei Geschworenen aus Miami. Ich brauche Sachbeweise – und die Angelschnur ist immerhin ein Anfang –, ein Indiz, das ihn direkt mit diesen Frauen verbindet. Ich will den rauchenden Revolver, Eddie. Findet mir die Trophäe, die er von jedem seiner Opfer mitgenommen hat. Bringt mir die Herzen.»
    «Wir suchen ja danach, aber vielleicht hat er sie auch verbrannt oder aufgefressen oder irgendwo vergraben, C.J. Ich verstehe nicht, warum das so wichtig ist.» Bowman kratzte sich wieder am Kopf.
    «He, Bowman, was ist mit dir los? Hast du Flöhe?», rief Manny. «Vielleicht nisten sie in deinen Ohren, denn du hörst ja nicht richtig zu. Unser Boss hier geht auch ohne die Herzen vor Gericht. Lass ihr Zeit.» Nicht alle teilten Bowmans Pessimismus.
    «Ich glaub nicht, dass er die Herzen zerstört hat, Eddie», sagte C.J. «Ich glaube, er hebt sie irgendwo auf. Ich habe mit Greg Chambers gesprochen, dem forensischen Psychiater, der uns auch beim Tamiami–Würger geholfen hat. Alle Serienmörder bewahren Trophäen ihrer Opfer auf. Schnappschüsse, Schmuck, Haarsträhnen, Unterwäsche, persönliche Gegenstände. Er glaubt, Bantlings Souvenirs sind die Herzen. Es passt ins Muster. Und Bantling würde nicht zerstören, wofür er sich so viel Mühe gegeben hat. Höchstwahrscheinlich hat er sie an einen Ort gebracht, zu dem er jederzeit Zugang hat, wo er sie ansehen kann, sie berühren kann, in seinen Erinnerungen schwelgen. Deshalb glaube ich, dass sie irgendwo sind, Eddie. Wir müssen nur wissen, wo wir suchen müssen.
    In der Zwischenzeit habe ich Bantlings Krankengeschichte aus New York kommen lassen. Die Verteidigung hat immer noch keinen Einspruch wegen Unzurechnungsfähigkeit erhoben, und ich bezweifle, dass Richter Chaskel mich in die aktuelle Krankenakte sehen lässt, solange Bantling seine geistige Gesundheit nicht in Frage stellt. Aber die Diagnose seines Arztes und das Medikament, das er ihm verschrieben hat, die haben wir. Mit dem Haldol beweisen wir die Verbindung zwischen ihm und den Mordopfern.»
    Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und klemmte sich eine Strähne hinter Ohr. Dann fing sie an, ihre Tasche zu packen. «Aber vielleicht müssen wir auch gar nicht so tief in die Trickkiste greifen. Vielleicht macht er es uns auch ganz leicht.»
    «Wie das?», fragte Dominick.
    «Gestern hat mich Lourdes Rubio angerufen. Sie wollen eine Unterredung. Wahrscheinlich wollen sie ausloten, ob er irgendwie um die Todesstrafe herumkommen kann.»
    «Das ist doch Mist!», meckerte Bowman aufgebracht. «Er hat elf Frauen in Stücke gehackt, undjetzt soll er von meinen Steuergeldern für immer im

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